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Nr. 25 Ministerrat (erweiterter Wirkungskreis), Wien, 14. März 1916

RS.; P. Ehrhart; VS. Stürgkh; BdE. und anw. Hohenlohe-Schillingsfürst, Georgi, Hochenburger, Forster, Hussarek, Trnka, Zenker, Morawski, Leth, Spitzmüller.

KZ. 13 – MRZ. 1

Protokoll des zu Wien am 14. März 1916 abgehaltenen Ministerrates unter dem Vorsitze Sr. Exzellenz des Herrn Ministerpräsidenten Grafen Stürgkh.

I. Konzessionierung mehrerer Kleinbahnlinien in Krakau

[I.] ℹ️ Der Eisenbahnminister erbittet und erhält die Zustimmung des Ministerrates zur Erteilung der Konzession für mehrere Kleinbahnlinien in Krakau. Die der Krakauer Tramway-Gesellschaft konzessionierten schmalspurigen Kleinbahnlinien in Krakau sollen aufgelassen und an deren Stelle normalspurige Kleinbahnlinien, die einen Bestandteil des der kgl. Hauptstadt Krakau zu konzessionierenden normalspurigen Kleinbahnnetzes zu bilden haben, gebaut werden. Hierbei strebt die Stadt Krakau die Konzession für folgende Linien an:

I. Zwierzyniec-Dominikanerplatz–Starowiślnagasse samt Betriebsgleis in der Wawrzyniecgasse,

II. Andreas Potockigasse–Lubicz–Rakowickagasse,

III. Hauptpost–Ringplatz–Neuer Güterbahnhof der k. k. Staatsbahnen,

IV. Wiślnagasse–Ringplatz–Sławkowskagasse und

V. Dritte Weichselbrücke–Kalwariengasse im Stadtteil Podgórze–Bahnhof Podgórze–Bonarka der k. k. Staatsbahnen samt Betriebsgleis zur Remise.

Die Länge der Bahnlinien beträgt:

Linie I 3,5 km

Linie II 1,6 km

Linie III 2,4 km

Linie IV 0,6 km

Linie V 4,0 km

12,1 km

Die neu zu konzessionierenden Kleinbahnlinien bilden eine Erweiterung des Kleinbahnnetzes in Krakau und sollen dem stets wachsenden Bedürfnisse der Bevölkerung nach Verdichtung des Tramwayverkehres, Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Herstellung neuer Verbindungen Rechnung tragen1.

Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolles zur Kenntnis genommen. Wien, am 27. April 1916. Franz Joseph.