MRP-2-0-07-0-19170705-P-0028.xml

|

Gemeinsamer Ministerrat, 1917-07-02; 1917-07-05

I. Investitionen der Heeresverwaltung auf industriellem Gebiete; Geschützbestellungprogramm für das erste Halbjahr 1918; Ausgestaltung des Flugwesens; Behandlung der auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes in Anspruch genommenen Grundstücke

Siehe PDF-Daten https://hw.oeaw.ac.at/ministerrat/serie-2/oe_hu_mrp_VII/pdf/oe_hu_mrp_VII_z28.pdf.

             Auf die Frage des ersten Verhandlungspunktes, der Errichtung einer Aluminium¬
         fabrik kamen noch die gemeinsamen Ministerkonferenzen vom 6--15. September
          1917, 15. Februar und 24. August 1918 zurück. Der Beschluß der gemeinsamen Mini¬
         sterkonferenz vom 24. Februar 1917, wonach die Heeresverwaltung vor jeder bedeuten¬
         deren Investition die Zustimmungen der beiden Regierungen einzuholen hat, wurde
         zu einer Quelle ständiger Konflikte. (S. dazu die Einleitung.) Über die Investitionen
         militärischen Charakters, zu denen auch die nur in dieser Konferenz zur Sprache
         gekommene Einrichtung einer Flugzeugfabrik gehörte, siehe den Kommentar zum Pro¬
         tokoll vom 24. Februar 1917.

Protokoll des zu Wien am 2. und 5. Juli 1917 abgehaltenen Ministerratesfür gemein¬
same Angelegenheiten, unter dem Vorsitze des k.u.k. gemeinsamen Finanzministers
Baron Buriän.

   K.Z. 38. - G.M.K.P.Z. 539.

   Gegenwärtige: Der k.u.k. Kriegsminister G.d.I. von Stöger-Steiner,
der kgl. ung. Handelsminister Graf S e r e n y i, der kgl. ung. Fina.n7.minist.er
Dr. G r a t z , der Leiter des k.k. Handelsministeriums Dr. M a t a j a , der Leiter
des k.k. Finanzministeriums Dr. Freiherr von Wimmer, der Stellvertreter des
Chefs des k.u.k. Kriegsministeriums, Marienesektion, K. A. Rodler, der k.u.k.
General-Quartiermeister GM. von Kaltenborn in Vertretung des Armee¬
oberkommandos, der Staatssekretär im kgl. ung. Handelsministerium Dr. Baron
L e r s.

   Schriftführer: Generalkonsul von Joannovics.

   Gegenstand: Investitionen der Heeresverwaltung auf industriellem Gebiete;
Geschützbestellungsprogramm für das erste Halbjahr 1918; Ausgestaltung des
Flugwesens; Behandlung der auf Grund des Kriegsleistungsgesetzes in Anspruch
genommenen Grundstücke.

   Dem Ministerrate wurden die Chefs der beteiligten Abteilungen des k.u.k.
Kriegsministeriums und die Referenten des Armee-Oberkommandos zuge¬
zogen.

  In Verhinderung des k.u.k. Ministers des Äussernübernimmt der k.u.k. ge¬
meinsame Finanzminister den Vorsitz und eröffnet die Sitzung am
2. Juli um 10 Uhr vormittags.

1. Errichtung einer Tonerde - und Aluminiumfabrik

   Als erster Gegenstand wird die Errichtung einer Tonerde- und Aluminium¬
fabrik zur Diskussion gestellt. Der diesbezügliche Antrag der Heeresverwaltung
ist in der Note des k.u.k. Kriegsministers an die beiden Ministerpräsidenten vom
7. April 1917, Abteilung 7, Nr. 21.162/M.G. Res. 1917, eingehend motiviert, sei¬
tens der beiden Regierungen aber abgelehnt worden.

   Über Ersuchen des Vorsitzenden betont der k.u.k. Kriegsminister
neuerdings die dringende Notwendigkeit der Errichtung der in Rede stehenden
Fabrik mit Rücksicht auf den gesteigerten Bedarf an Aluminium zur Munitions¬
erzeugung als Ersatz für das nicht mehr in genügender Menge zu beschaffende
Kupfer.

                                                                                                                                               525
<pb/>   Auf die Ausführungen der zitierten Note des k.u.k. Kriegsministeriums be¬
zugnehmend, bemerkt der kgl. ung. Finanzminister, dass von den darin
angeführten Gründen dermalen bloss diejenigen, welchen eine militärische Bedeu¬
tung zukomme, in Erörterung zu ziehen wären. Diesbezüglich könne er nicht
umhin, dem Bedenken Ausdruck zu gehen, dass die Errichtung der Fabrik inner¬
halb der Zeit der wahrscheinlichen Dauer des Krieges nicht zu erwarten sei. Es
könne also schwerlich angenommen werden, dass die Erzeugnisse der Fabrik noch
im Kriege Verwendung finden werden. Ferner sei die Offerte des Konsortiums
durchaus nicht geeignet, als Grundlage für die neue Unternehmung zu dienen. Sie
enthalte für die Heeresverwaltung und die beiden Finanzverwaltungen durchaus
unannehmbare Bedingungen: Der vom Konsortium angebotene Übernahmspreis
von 22 V2 Millionen Kronen für die Übernahme der vom Kriegsministerium zu
erbauenden Fabrik sei auf Grund der Friedenspreise berechnet worden; in dem
Preise des vom Kriegsministerium zu übernehmenden Aluminiums sei eine
Prämie von 23 1/2 Millionen Kronen enthalten (10.0001 Aluminium ä 2.5 Kronen
per kg = 35 Millionen Kronen, während der wirkliche Selbstkostenpreis bloss
11 V2 Millionen Kronen betrage, woraus sich die vom Kriegsministerium zu
zahlende Prämie von 23 ^ Millionen Kronen ergebe); auch die erst bei einer
Verzinsung von 7 1/2% beginnende Gewinnbeteiligung der Heeresverwaltung sei
ungünstig.

   Wenn das Kriegsministerium vom Standpunkte der Kriegführung auf die
Errichtung der Fabrik noch immer grossen Wert lege, so könnte dies aus den ange¬
gebenen Gründen keinesfalls auf Grundlage der vorliegenden Offerte in Aussicht
genommen werden.

   Andererseits sei aber auf die im Gange befindlichen, Erfolg versprechenden
Versuche der Erzeugung von Tonerde aus Alunit zu verweisen, von welchen eine
grosse Umwandlung in der Aluminiumerzeugung erwartet werden könne, da der
Preis der aus Alunit gewonnenen Tonerde sich erheblich niedriger stelle, als jener
der aus Bauxit erzeugten: die Tonne komme auf 150 Kronen gegen 260 Kronen zu
stehen. Ferner Hessen sich die Nebenprodukte der Tonerdegewinnung aus Alunit
(KaHstoffe) sehr gut verwerten. Der Preis des Endproduktes, des Aluminiums, stelle
sich bei der Verarbeitung von Bauxit auf 1100 bis 1150 Kronen die Tonne, bei Ver¬
arbeitung von Alunit dagegen nur auf 700 bis 750 Kronen.

   Wenn die mit Alunit gemachten Versuche sich bewähren, so würde sich die vom
Kriegsministerium beabsichtigte Gründung gegenüber den viel billiger produzie¬
renden anderen Unternehmen gewiss nicht halten können und der kgl. ung.
Regierung wäre es in diesem Falle auch nicht mögfich, die vom Konsortium ver¬
langte Garantie zu geben, die Gründung einer anderen Aluminiumfabrik nicht zu
gestatten.

   Hieraus ergebe sich vorerst die Notwendigkeit, die Beendigung der Versuche
mit Alunit abzuwarten, was einen Aufschub der Entscheidung auf längstens 6
Wochen bedeute. Von dem Ergebnisse dieser Versuche werde die Entscheidung
abhängig zu machen sein, in welcher Weise die Aluminiumfabrik zu errichten
sein werde.

    Das Projekt des Kriegsministeriums sehe die Errichtung der Tonerdefabrik in

526
<pb/>Siebenbürgen, jene der Aluminiumfabrik in Dalmatien vor. Ungarischerseits könn¬
te aber auf die Errichtung der Erzeugungsstätte für das Fertigfabrikat nicht ver¬
zichtet werden. Auch auf den niedrigen Preis für das Erdgas könne nicht eingegan¬
gen werden; endlich wäre an der Beistellung der Elektroden auch die ungarische
Industrie zu beteiligen.

   Der Leiter des k. k. Finanzministeriums schliesst sich den
Ausführungen des Vorredners, was die Beurteilung der Offerte des Konsortiums
betrifft, mit dem Beifügen an, dass gegenwärtig doch sicher am teuersten gebaut
werde und man daher trachten sollte, mit dem Aluminium, welches Deutschland
liefere, auszukommen. Die Offerte sei ganz unannehmbar und müsste gründlich
umgearbeitet werden.

   Der Vertreter des Armeeoberkommandos erklärt, dass mit
Rücksicht auf die in der Versorgung mit Kupfer und Aluminium eingetretene
Krise seitens des Armeeoberkommandos jedenfalls auf eine rechtzeitige Inan¬
griffnahme der Sache gedrungen werden müsse. Infolge Kupfermangels können im
nächsten Monate nur mehr 2 Millionen Patronen täglich erzeugt werden. Dem
solle durch Verwendung von Eisenhülsen statt Messinghülsen abgeholfen werden,
doch begegne auch die Deckung des grossen Eisenbedarfes (21.000 Waggons
monatlich) bereits erheblichen Schwierigkeiten. Im Monate September sei die
Erzeugung von 7 Millionen Patronenhülsen aus Eisen pro Tag zwar in Aussicht
genommen, werde aber wahrscheinlich nicht erreicht werden. Daher habe man an
die Beschaffung von Aluminium aus Deutschland gedacht, doch sei auch von dieser
Seite nicht auf eine hinreichende Belieferung zu rechnen, so dass sich für das zweite
Halbjahr 1917 ein Manko von 878 Tonnen Aluminium ergebe. Die zehnte Isonzo-
schlacht habe ganz ungeheuere Vorräte verbraucht und an der russischen Front
könne man auch nicht mehr mit einer weiteren Fortdauer der Waffenruhe rechnen.
Das Armeeoberkommando bitte daher, die Aluminiumfrage je eher der Lösung
zuzuführen, weil anderesfalls eine Krisis in der Munitionserzeugung ganz unab¬
wendbar wäre.

   Der Leiter des k. k. Handelsministeriums betont, dass es
sich demnach darum handle zu prüfen, auf welchem Wege am zweckmässigsten
und raschesten dem Bedürfnisse der Heeresverwaltung abgeholfen werden könne.
Da das Ergebnis der Versuche mit Alunit, wie dies bei Laboratoriumsversuchen
zumeist der Fall sei, nicht mit Sicherheit abzusehen sei, frage es sich, ob die vom
Kriegsministerium beantragte, an gegebene Verhältnisse anknüpfende Lösung nicht
doch die zweckmässigere wäre. Der wirtschaftliche Wert der Aluminiumproduktion
könne auch für die Friedenszeit nicht in Zweifel gezogen werden und umden Absatz,
 des Erzeugnisses der neuen Fabrik brauche man nicht besorgt zu sein. Auch der

Preis von 3 1I2 Kronen für das Kilogramm Almninium sei gegenüber dem Frie¬

 denspreise von 2 Kronen nicht übermässig hoch. Obwohl die Details der Offerte
 allerdings als ungünstig bezeichnet werden müssen, werde sich im Verhandlungs¬
 wege wohl eine Verbesserung erzielen lassen können.

    Der Vertreter des kgl. ung. Handelsministeriums bemerkt
 hiezu, dass man auch ungarischerseits bestrebt sei, den Weg zur zweckmässigsten
 Lösung zu finden. Die Versuche mit Alunit seien keine blossen Laboratoriumsver-

                                                                                                                527
<pb/>suche und es bedürfe keiner weitgehenden Experimente mehr, um sie zumAbschlüs¬
se zu bringen. Dem Projekte des Kriegsministeriums sei noch entgegenzuhalten,
ob man von Deutschland die Maschinen und sonstigen Einrichtungen rechtzeitig
erhalten werde. Die Errichtung der Fabrik in Dalmatien, einem immerhin mehr
gefährdeten Territorium als Ungarn, erscheine auch vom Standpunkte der not¬
wendigen Sicherheit des Betriebes nicht gerechtfertigt. Wenn beide Fabriken in
Ungarn errichtet würden, so wäre auch eine raschere Produktion gewährleistet.
Die Dringlichkeit sei also mit den spezifisch ungarischen Interessen sehr gut
vereinbar. Die Unannehmbarkeit der Offerte des Konsortiums sei einmütig kon¬
statiert worden; über dieses Anbot könne die ungarische Regierung gar nicht ver¬
handeln. Es wäre also zweckmässigerweise die für die Beendigung der Alunit-Ver-
suche erforderliche Zeit von 4 bis 6 Wochen auch dazu zu benützen, um das
Syndikat zu veranlassen, ein annehmbares Anbot zu machen.

   Der kgl. ung. Finanzminister bemerkt hiezu noch ergänzend, dass,
wenn die Errichtung der Fabrik von der Heeresverwaltung als unbedingt not¬
wendig bezeichnet werde, er seine Stellungnahme diesen Rücksichten unter¬
ordnen und sich damit begnügen werde, nur in den Einzelheiten vom Standpunkte
seines Ressorts Stellung zu nehmen. Subjektiv sei er der Ansicht, dass die Fabrik
für die Dauer des Krieges keinen Nutzen mehr bringen werde. Dies stelle er aber
lediglich fest, damit nicht allzu grosse Hoffnungen auf diese Gründung gesetzt
werden.

   Den Preis von 3.5 Kronen für das Kilogramm Aluminium habe er nicht als an
und für sich zu hoch bezeichnet, sondern im Zusammenhänge mit den anderen vom
Konsortium verlangten Begünstigungen. Der Widerspruch liege darin, dass das
Syndikat für sich Kriegspreise fordere, während es die Übernahme der Fabrik zu den
Friedenspreisen berechnet habe.

   Die Versuche mit Alunit versprechen Erfolg und werden in längstens 6 Wochen
abgeschlossen sein. Nachdem es sich hiebei um ganz ausserordentlich wichtige
Interessen handle, sei es eine pflichtgemässe Vorsicht, die Beendigung dieser Ver¬
suche abzuwarten. Redner schliesse sich daher den Ausführungen des Ver¬
treters des kgl. ung. Handelsministeriums an, wonach die Verhandlungen wegen
Verbesserung der Bedingungen der Offerte des Syndikates raschestens durchge¬
führt und gleichzeitig die Versuche mit Alunit zu Ende gebracht werden sollen.

   Nach Abschluss dieser Arbeiten hätte der Ministerrat über die Frage endgül¬
tig zu entscheiden.

   Der Leiter des k. k. Finanzministeriums erklärt, dass hiedurch
seine Bedenken wegen der unverhältnismässigen Kosten zwar nicht beseitigt seien:
Die Versorgung mit Aluminium wäre auch ohne die Fabriksgründung möglich, da
man ja durch den Export von Bauxit Aluminium aus Deutschland erhalten werde.
Nach den Ausführungen des Armeeoberkommandos bestehe eine augenblickliche
Bedrängnis in der Munitionserzeugung, die durch den Fabriksbau wohl nicht
behoben werden könne. Trotz dieser Bedenken könne er aber die Verantwortung
für die Aufrechthaltung des bisherigen ablehnenden Standpunktes nicht überneh¬
men und sehe sich daher veranlasst, sich dem unbedingten Erfordernisse der
Heeresverwaltung zu fügen.

528
<pb/>   Es ergibt sich somit Übereinstimmung dahin, dass die beiden Regierungen unter
Aufrechthaltung der geltend gemachten Einwendungen angesichts der von der
Heeresverwaltung betonten mihtärischen Gründe sich bereit erklären, der Frage
der Errichtung der Aluminiumfabrik näherzutreten, vorausgesetzt dass das
übereinstimmend als unannehmbar erkannte Offert des Syndikates einer Umarbei¬
tung unterzogen und die binnen 6 Wochen zu gewärtigende Beendigung der
Versuche mit Alunit abgewartet wird. Zur beschleunigten Durchführung dieser
Versuche werden der Heeresverwaltung die verlangten Fachleute zur Verfügung
gestellt werden. Nach Abschluss der Versuche, beziehungsweise der parallel zu
führenden Verhandlungen mit dem Syndikate wegen Verbesserung der Offertbe¬
dingungen wird die Entscheidung über den einzuschlagenden Weg einer nochmah-
gen Ministerberatung Vorbehalten.

   Wegen anderweitiger Inanspruchnahme einzelner Konferenzteilnehmer schhesst
der Vorsitzende die Sitzung um 12 Uhr mittags mit dem Beifügen, dass
Tag und Stunde der Fortsetzung der Beratung vom k.u.k. Minister des Äussern
rechtzeitig bekanntgegeben werden.

   Die Konferenz wird am 5. Juli 1917 in Verhinderung des k.u.k. Ministers des
Äussern unter dem Vorsitze des k.u.k. gemeinsamen Finanzministers fortgesetzt.

2. Investitionen der Heeresverwaltung auf indu¬
striellem Gebiete

   Der Vorsitzende eröffnet die Sitzung um 11 Va Uhr vormittags und
stellt den zweiten Punkt der Tagesordnung, d.i. den mit Note des k.u.k. Kriegs¬
ministeriums vom 4. Juni 1917, Abt. 15/B, Nr. 2293 vorgelegten Ausweis über
die im Zuge befindlichen Investitionen auf industriellem Gebiete für die Zeit vom
1. November 1916 bis 30. April 1917&quot; zur Diskussion.

   Der k.u.k. Kriegsminister gibt hiezu die nachstehenden Aufklärungen.
   Der vorerwähnte, gemäss dem Beschlüsse des gemeinsamen Ministerrates vom
24. Februar 1917 verfasste Ausweis über die im Zuge befindlichen Investitionen auf
industriellem Gebiete bildet eine Ergänzung des ersten derartigen Ausweises vom
13. Jänner 1917, zu Abt. 15/B, Nr. 4290/16. Nach diesen beiden Ausweisen belaufen
sich die auf industriellem Gebiete investierten Beträge seit Kriegsbeginn bis Ende
April 1917 auf 402,076.605 K (erster Ausweis) +454,372.039 K (zweiter Ausweis),
somit zusammen auf 856,448.644 K.
   Der weitaus grösste Teil der Investitionen entfalle auf Betriebsanlagen für die
Geschütz-, Munitions- und Sprengstofferzeugung, dann für die Herstellung beson¬
derer Kampfmittel.
   Die unabweisliche Notwendigkeit der rechtzeitigen Beistellung dieser Bedürf¬
nisse für die Armeen im Felde bringe es mit sich, dass, solange ein Kriegsende nicht
abzusehen sei, die Kontinuität der Erzeugung unter allen Umständen nicht nur
gewahrt, sondern dass auch dem eintretenden gesteigerten Bedarfe sofort Rechnung
getragen werden müsse.

a) Den Text des Ausweises s. im Anschluß an das Protokoll.

34 Komjäthy: Protokolle                                     529
<pb/>  In dem Bestreben, alle wichtigen Fragen seines Ressorts, insbesondere wenn die
Aufwendung grösserer Summen in Betracht kommt, in möglichst engem Zusam¬
menarbeiten mit den beiden Regierungen zu behandeln, unterbreitet der k.u.k.
Kriegsminister hiemit als Ergebnis der seinerseits bisher gewonnenen Orientierung
bestimmte Vorschläge. Eine gesonderte Erörterung der einzelnen Fälle im normalen
Verhandlungswege, namenthch für die Geschütz- und Munitionserzeugung, könnte
ein gefährliches Hemmnis werden. Die in dieser Hinsicht noch zu bewältigenden
Aufgaben seien sehr verschiedener und stets dringlicher Natur. Nicht alle im Zuge
befindlichen Vorkehrungen zielen auf eine Steigerung der Erzeugung ab. Die lange
Dauer des Krieges habe es mit sich gebracht, dass verschiedene Rohstoffe (vor
allem der Explosivstoff-Fabrikation) versiegt seien und durch andere Stoffe ersetzt
oder auf völlig neuem Wege erzeugt werden müssen.

   Der Beschluss des gemeinsamen Ministerrates vom 24. Februar 1917 fordere
zu jeder neuen Investition die Einholung der Zustimmung der beiden Regierungen.
Die hiedurch bedingte unvermeidliche Verzögerung berge die Gefahr der völli¬
gen Preisgabe des aufgestellten Programmes, mindestens aber eine bedeutende
Verschiebung in seiner Durchführung in sich. Dies könne aber geradezu entschei¬
dend auf den Ausgang des Krieges rückwirken. Ausserdem sei zu berücksichtigen,
dass eine gerade auftauchende Frage in ihrer vollen Bedeutung nur im Zusammen¬
hänge und bei Beherrschung des ganzen Fragen-Komplexes richtig beurteilt wer¬
den könne, was eigentlich jedesmal die Einberufung einer gemeinsamen Minister¬
konferenz oder langwierige schriftliche Auseinandersetzungen zur Folge hätte.

   Redner fasse daher den Beschluss des gemeinsamen Ministerrates vom 24.
Februar 1917 dahin auf, das ganze Investitionsprogramm einer Erörterung zu
unterziehen und den beiden Regierungen so die Gelegenheit zu geben, zu den
einzelnen Posten Stellung zu nehmen. Demnach stelle er folgenden Antrag:

   Auf Grund des vorliegenden Ausweises, welcher in zwei Teile zerfalle, deren
erster die bereits aufgelaufenen Kosten umfasse, während der zweite Teil die noch
zu gewärtigenden Kosten zum Ausdruck bringe, bitte er bezüglich des ersten
Teiles um die nachträgliche Zustimmung, bezüglich des zweiten Teiles um die
Bewilligung, sich innerhalb der dort festgelegten Grenzen frei bewegen zu können.

   Die Bemerkung bei den von der Abt. 7/P angesprochenen Krediten, wonach
die Bedeckung der Kosten für sämtliche im Ausweise aufgezählten Investitionen
bereits in dem dem gemeinsamen Ministerrate vom 24. Februar 1917 vorgelegten
Summar-Präliminare über die der Heeresverwaltung für Anlagen zur Explosiv¬
stoffbeschaffung erwachsenen Kosten enthalten sei, veranlasst den kgl. ung.
Finanzminister, um nähere Aufklärung hinsichtlich dieses Prähminares
und seines Zusammenhanges mit den Ausweisen 1 und 2, sowie hinsichtlich der
Bedeutung der in dem vorliegenden Ausweise 2 als bereits aufgelaufen und noch
auflaufend bezeichneten Kosten zu ersuchen.

   Der k.u.k. Kriegsminister erklärt hiezu, dass der Ausweis 1, welcher
dem Ministerrate am 24. Februar 1917 vorlag, mit 31. Oktober 1916 abgeschlossen
war. Seither seien weitere Kosten aufgelaufen und sein Amtsvorgänger habe den
beiden Regierungen das noch im Herbste 1916 entworfene sogenannte 500 Mil-
lionen-Pulver-Programm nachträglich mitgeteilt. In den vorliegenden Ausweis 2,

530
<pb/>welcher mit dem 30. April abschliesse, sei alles aufgenommen worden, was sich
auf Grund dieses Programmes bereits im Bau oder Einrichtung befinde und wofür
die Kosten bereits entrichtet seien, beziehungsweise nach Massgabe des Fort-
schreitens der Arbeiten noch auflaufen werden. Eigenthch neue Investitionen
kommen daher im Ausweise nicht vor, auch sei keine Auslage neu aufgelaufen,
welche den beiden Regierungen nicht bekanntgegeben worden wäre. Ein den vorlie¬
genden, mit Ende April abschliessenden Ausweis ergänzender Ausweis sei in
Ausarbeitung begriffen, doch dürften darin gleichfalls keine wesentlichen neuen
Investitionen enthalten sein; die Rubriken werden sich bloss insoweit verschieben,
als in dem vorliegenden Ausweise als noch auflaufend bezeichnete Kosten in dem
späteren Ausweise als bereits aufgelaufene erscheinen.

   Der k.k. Finanzminister bemerkt hiezu, dass nach diesen Mitteilungen
der vorhegende Ausweis doch nur eine retrospektive Zusammenstellung der Ko¬
sten bereits im Zuge befindlicher Investitionen darstelle, welche die Regierungen
zur Kenntnis nehmen sollen, ohne an der Sache etwas ändern zu können, während
nach dem Ministerratsbeschlusse vom 24. Februar 1917 die beabsichtigten Inve¬
stitionen den Regierungen vorher zur Kenntnis gebracht werden sollten.

   Der kgl. ung. Finanzminister fragt, warum die Genehmigung zu.dem
vorhegenden, mit Ende April abschhessenden Ausweise verlangt- werde, wenn es
sich den gegebenen Aufklärungen zufolge um Investitionen handle, die den beiden
Regierungen bereits mitgeteilt worden seien.

   Der k.u.k. Kriegsminister erwidert, dass es sich darum handle, ihm
die Ermächtigung zur vollen Bewegungsfreiheit innerhalb des angegebenen Rah¬
mens zu erteilen, weil sich in der Durchführung der einzelnen Investitionen mög¬
licherweise Änderungen ergeben könnten.

   Der kgl. ung. Finanzminister ersucht noch um Aufklärung über
nachstehende Punkte:

   a) Beschaffung eines vollständigen Ausweises über die in den Abschnitten
B und C des vorliegenden die Periode vom 1. November 1916 bis 30. April 1917
umfassenden Ausweises für die ganze Dauer des Krieges aufgelaufenen Kosten;

   b) Angabe, wo die Einrichtungsstücke für die einzelnen Fabriken beschafft
wurden;

   c) Ausweisung der Investitionen der Kriegsmarine;

   d) Erklärung, warum einige in dem mit 31. Oktober 1916 abgeschlossenen Aus¬
weise enthaltene Investitionen in dem mit 30. April abschhessenden Ausweise
nicht mehr enthalten sind.

   Der k.u.k. Kriegsminister sagt zu, die gewünschten Daten beschaffen
zu wollen.

   Der kgl. ung. Handelsminister bemerkt, dass die Zweckmässigkeit,
absolute Kriegsindustrien durch die Heeresverwaltung gründen und betreiben zu
lassen, zwar anerkannt werde, keinesfalls aber eine mihtärische Notwendigkeit
vorhegen könne, durch die Heeresverwaltung Industrien zu schaffen, welche nicht
ausschliesslich militärischen Charakter haben und wo die bestehenden Privatin¬
dustrien auch für die Deckung des Heeresbedarfes genügend leistungsfähig sind,

    34* 331
<pb/>so z. B. die Schuh-Industrie. Es sei national-ökonomisch irrationell, eine Heeres¬
schuhfabrik zu gründen, während alle Schuhfabriken im Lande infolge Rohstoff¬
mangels stille stehen. Es müsste den Regierungen schon in statu nascendi Einblick
in das Investitionsprogramm der Heeresleitung gewährt werden, um den national¬
ökonomischen Interessen Rechnung zu tragen.

  In diesem Zusammenhänge wird seitens des Staatssekretärs im kgl. ung. Handels¬
ministerium die Erweiterung der im k.u.k. Kriegsministerium bereits bestehenden
Exposituren der beiden Handelsministerien beantragt, um den Regierungen den
Einblick in die Investitionen der Heeresverwaltung zu ermöglichen und die Stel¬
lungnahme zu erleichtern, ein Vorschlag, welcher die volle Zustimmung des
Kriegsministeriums findet, zumal auch seinerseits beabsichtigt war, mit einem
ähnlichen Anträge an die beiden Regierungen heranzutreten. Es wird hiezu fest¬
gestellt, dass die Mitwirkung der Organe der beiden Handelsministerien allerdings
nicht genüge, um den Beschluss des Ministerrates vom 24. Februar 1917 als erfüllt
zu betrachten; die Entscheidung in allen wichtigen Fragen müsse jedenfalls dem
gemeinsamen Ministerrate Vorbehalten bleiben.

   Nach Beendigung der Diskussion wird das in dem Ausweise für die Zeit vom
1. November 1916 bis 30. April 1917 angegebene Investitionsprogramm im Sinne des
Antrages des k.u.k. Kriegsministers mit dem Bemerken genehmigt, dass, nachdem
darin doch gewisse Ausgaben verkommen, für welche die Genehmigung seitens
des Ministerrates nicht erteilt war, das Ersuchen gestellt werde, in Zukunft nur nach
einem bereits genehmigten Programm vorzugehen.
3. Bestellung von Artillerie- Material für das erste
Halbjahr 1918

   Der k.u.k. Kriegsminister wiederholt seine an die beiden Regierungen
bereits gestellte Bitte um Bewilligung des ausgewiesenen Erfordernisses für die
Deckung des Geschützbedarfes der Armee im Felde für das erste Halbjahr 1918.
Die Aufrechthaltung des Tempos in der Geschützerzeugung sei aus zwei Gründen
erforderlich:

   1. wegen der Überlegenheit der Feinde in der Nacherzeugung;
   2. wegen der zwingenden Notwendigkeit, den Ausfall an lebenden Kampf¬
kräften durch die maschinelle Wirkung der Artillerie zu ersetzen.
   Die Artillerie als die eigentliche Trägerin des Kampfes auf das intensivste
auszugestalten, sei eine der wichtigsten Vorbedingungen des Sieges. Das Kriegs¬
ministerium habe es sich angelegen sein lassen, die Privatindustrie durch Zuwen¬
dung der in dem früher besprochenen Ausweise verrechneten Subventionen und
Prämien zur möglichsten Leistungsfähigkeit zu bringen, so dass alle einschlägigen
Fabriken in der Monarchie für die Zwecke der Heeresverwaltung herangezogen
werden. Dass k.u.k. Kriegsministerium sei auch bemüht gewesen, dem Quotenver¬
hältnisse bei den Bestellungen möglichst nahezukommen. Wenn die ungarische
Industrie trotzdem etwas zu kurz gekommen sei, so liege dies in der verspäteten
Inbetriebsetzung der ungarischen Kanonenfabrik.
   Der k.u.k. Kriegsminister legt sohin das detailherte Programm in drei Tabellen
vor, welche die Bestellungen für Feld-Artillerie, für Gebirgs-Artillerie und für
Festungs-Artillerie für das erste Halbjahr 1918 umfassen.

532
<pb/>  Die Tabellen weisen das nachstehende Erfordernis auf:

   1. Feld-Artillerie: 274,176.000 K; hiezu kommt noch das Erfordernis für
den Ausbau der Flugabwehr-Artillerie per: 12,144.000 K;

  2. Gebirgs-Artillerie: 45,152.000 K;

  3. Festungs-Artillerie: 111,690.180 K;

  Gesamterfordernis: 443,162.180 K.

   Dieses Erfordernis wird mit dem ausdrücklichen Vorbehalte der Preise ange¬
sprochen und bemerkt, dass die im Programme ausgewiesenen Bestellungen nicht
als ein unabänderliches Fixum anzusehen seien, sondern es von den Vorgängen
an der Front abhängen könne, dass im Laufe der Zeit einzelne Änderungen not¬
wendig werden. Die Bestellungen seien auf Grundlage des den Regierungen
mitgeteilten und von ihnen genehmigten Programmes für den Ausbau der Artillerie
in Aussicht genommen worden. Die ausgewiesenen Bestellungen beziehen sich
demnach einerseits auf Neu-Anschaffungen zur Ausrüstung der Artillerie auf
Grundlage dieses Programmes, andererseits auf den laufenden Ersatz für die
während des Krieges eintretende starke Abnützung des in Dienst stehenden
Geschütz-Materiales.

   Im einzelnen werden vom k.u.k. Kriegsminister über Anfrage noch nachste¬
hende Aufklärungen gegeben.

   Der Unterschied zwischen dem im Mai-Programm angesprochenen Erforder¬
nisse und den vorliegenden Anforderungen beruhe auf dem Umstande, dass unter
Abstandnahme von der Bestellung weiterer Gebirgsgeschütze die Ausrüstung mit
dem neuen Feldgeschütz und mit der 10 cm-Gebirgshaubitze in Aussicht genom¬
men wurde, welche Geschütz-Typen wesentlich höher zu stehen kommen.

   Dem Ministerratsbeschlusse, wonach das nach dem Programme pro 1917 be¬
stellte jedoch nicht zur Ablieferung gelangte Material auf das Jahr 1918 zu über¬
tragen sei, sei in der vorliegenden Aufstellung Rechnung getragen worden.

   Die bei der Gebirgs-Artillerie erwähnten Auslandslieferungen betreffen 144
Gebirgskanonen für Bulgarien, deren Kosten per 5,460.000 K zwar der bulgari¬
schen Heeresverwaltung zu Lasten stehen, jedoch mit Rücksicht auf die dringende
militärische Notwendigkeit einer besseren artilleristischen Ausrüstung des bulga¬
rischen Heeres vorläufig von der k.u.k. Heeresverwaltung getragen werden.

   Behufs Einhaltung der Liefertermine sind die liefernden Fabriken unter die Pres¬
sion der Vertragsklausel gestellt, wonach die bestellten Geschütze bis Ende Juni
1918 abgeliefert werden müssen; was bis dahin nicht abgeliefert sei, werde nicht
übernommen werden. Es werde aber von der strengen Durchführung dieser
Bestimmung in Fällen Abstand genommen werden müssen, wenn die Umstände
erweisen, dass die verspätete Lieferung kein Verschulden der Firma ist.

   Die beiden Regierungen legen Wert darauf, ausdrücklich festzustellen, dass das
erörterte Bestell-Programm ausschliesslich Kriegsbedürfnis ist und in keiner Weise
den Beschlüssen der Regierungen über ein Friedens-Programm präjudiziert. Sollte

                                                                                                    533
<pb/>ein Kriegsbedarf nicht mehr vorliegen, so werde das Kriegsprogramm eingestellt
und über ein Friedensprogramm erst Beschluss gefasst werden müssen. Mit diesem
Vorbehalte wird das Artillerie-Programm für das erste Halbjahr 1918 auf Grund
der vorgelegten Tabellen von den beiden Regierungen genehmigt.

4. Ausgestaltung des Fliegerwesens

   Für die Ausgestaltung der Fliegerwerft in Fischamend, der Flugfelder insbeson¬
dere mit Wagen- und Materialdepots und der Luftschiffertruppe überhaupt mit
Unterkünften, Ballonhallen u. dgl. wird ein Kredit von rund 13 Millionen Kronen
als dringende mihtärische Kriegsnotwendigkeit beansprucht.

   Die in den Einzelheiten dargelegten Erfordernisse erwecken auf ungarischer
Seite den Eindruck, dass insbesondere die beabsichtigte Einrichtung der Flieger¬
werft in Fischamend auf die Gründung eines grossen industriellen Unternehmens
der Heeresverwaltung hinauslaufe, welches der bestehenden leistungs- und ent¬
wicklungsfähigen Privat-Industrie den Fortbestand erschweren müsste. Es wird
daher um einen kurzen Aufschub der Entscheidung über diese Anforderungen
ersucht, damit den Fachorganen der beiden Handelsministerien vorerst Gelegen¬
heit gegeben werde, durch Besichtigung der betreffenden Anlagen sich ein Urteil
über deren Wesen und über die Möglichkeit einer Reduktion der beanspruchten
Kredite zu bilden.

   Der k.u.k. Kriegsminister erklärt sich gerne bereit, den Organen der
beiden Handelsministerien die gewünschte Besichtigung zu gestatten und alle
nicht für unbedingt notwendig erkannten Ausgaben mit Ausnahme der rein mili¬
tärischen Notwendigkeiten einer Revision zu unterziehen. Er habe durchaus nicht
die Absicht, der Privat-Industrie Konkurrenz zu machen. Die Fliegerwerft in
Fischamend sei keineswegs eine Flugzeugfabrik, sondern lediglich eine allerdings
in grossem Styl gedachte Reparaturwerkstätte. Die Zentralisierung der Reparaturen
in einer Anstalt der Heeresverwaltung stelle eine militärische Notwendigkeit dar,
weil alle sich mit der Flugzeugindustrie befassenden privaten Unternehmungen im
Vollbetrieb stehen und sich mit Reparaturen nicht beschäftigen. Die in das mili¬
tärische Flugwesen investierten hohen Werte erfordern eine rechtzeitige Vorsorge,
um das wertvolle Material, wenn es nicht im Dienste steht, zu verwahren und im
 Falle der Abrüstung sicher unterzubringen, woraus sich die beantragten Auslagen
für Depots u. dgl. erklären.

 5. Behandlung der auf Grund der Kriegsleistungs¬
gesetze in Anspruch genommenen Grundstücke

   Zu diesem Gegenstände führt der k.u.k. Kriegsminister aus, dass bei
den meisten derart in Anspruch genommenen Grundstücken, auf welchen Beobach¬
tungsstationen, Kriegsgefangenenlager, Epidemiespitäler u. dgl. errichtet wurden,
 sich die Einlösung der Grundstücke als notwendig erweise, um die Heeresverwal¬
 tung vor bedeutenden Verlusten zu bewahren. Mit dem Aufhören der Giltigkeit des
 Kriegsleistungsgesetzes werde die Heeresverwaltung die Berechtigung zur Inan¬
 spruchnahme der Grundstücke verheren und dieselben, falls nicht ein Mietvertrag
 mit den Eigentümern zustandekomme, in den früheren Zustand zu versetzen und

 534
<pb/>den Eigentümern zu übergeben haben. Die meisten der für die vorerwähnten
Zwecke erbauten Unterkünfte dürften eine Bestandsdauer von 20 bis 30 Jahren
haben, ihr Wert betrage viele Millionen. Aus der Demolierung der Gebäude und
der Wiederversetzung des Grundes in den früheren Stand würden der Heeres¬
verwaltung sehr bedeutende Auslagen erwachsen, denen nur der Wert des Ab¬
bruchmateriales entgegenstünde. Die Kosten der Wiederherstellung des früheren
Zustandes würden in den meisten Fällen dem Werte des Grundes fast gleich¬
kommen, ihn in vielen Fällen aber auch wesentlich übersteigen.

   Um das Aerar vor allen diesen Nachteilen zu bewahren, sei die Einlösung der
vorerwähnten Grundstücke in allen jenen Fällen in Aussicht genommen worden, in
welchen es nicht gelungen sei, oder nicht gehngen sollte, mit den Eigentümern Miet¬
verträge auf eine solche Dauer abzuschliessen, welche eine der Bestandsdauer der
Gebäude entsprechende Ausnützung gestattet. In solchen Fällen sei es jedoch ganz
sicher, dass die Eigentümer die Zwangslage der Heeresverwaltung ausbeuten wer¬
den und diese Zinsen werde zahlen müssen, die schon bei mehrjähriger Miet¬
dauer den Wert des Grundstückes übersteigen werden.

   Um in dieser Beziehung Klarheit zu gewinnen und den finanziellen Effekt der
den beiden Regierungen zu beantragenden Einlösungsaktion kennen zu lernen,
seien die Militärkommandos beauftragt worden, eine Zusammenstellung der
erforderlichen Daten vorzulegen. Da diese Daten noch nicht eingelangt seien, kön¬
nen die für diese Aktion erforderlichen Geldmittel einstweilen auch nicht annä¬
hernd angegeben werden. In einzelnen Fällen sei die Einlösung der Grundstücke
besonders angeregt worden.

   Der k.u.k. Kriegsminister ersucht daher vorerst um Mitteilung des prinzipiellen
Standpunktes, welchen die beiden Regierungen in dieser Frage einnehmen, um
darnach konkrete Vorschläge erstatten zu können. Zur Erleichterung der Stellung¬
nahme wird die Kostenfrage an einzelnen speziellen Fällen dargelegt, bei welchen
die Einlösungspreise annähernd auf Grund von Anfragen bei den Eigentümern
über ihre Bedingungen eingestellt worden sind.

   Der kgl. ung. Finanzminister äussert sich dahin, dass er es grund¬
sätzlich nicht für wünschenswert halte, eine zu grosse Anzahl solcher Objekte
anzukaufen. An und für sich dürfte es zweckmässiger sein, am Pachtzins etwas
darauf zu zahlen, als sehr viele überflüssige Objekte zu erhalten, was mit stets zu¬
nehmenden Kosten verbunden sei. Trotzdem sei zuzugeben, dass es einzelne Fälle
geben könne, wo der Ankauf sich als rationeller erweisen würde. Dies müsse aber
von Fall zu Fall entschieden werden und dürfte wohl nur die Ausnahme bilden.

   Der Leiter des k. k. Finanzministeriums schliesst sich der
Auffassung an, wonach eine grundsätzliche allgemeine Stellungnahme nicht mög¬
lich sei und die Entscheidung der Beurteilung jedes einzelnen Falles Vorbehalten

bleiben müsse.
   Der k.u.k. Kriegsminister nimmt diese Erklärungen zur Kenntnis und

wird eine Zusammenstellung jener Grundstücke anlegen lassen, bei welchen der
Ankauf eine rationelle Lösung darstelle; ausserdem werde ein Verzeichnis über
sämtliche in Anspruch genommene Grundstücke angelegt und den beiden Regie¬
rungen mitgeteilt werden.

                                                                                                    535
<pb/>   Die vom k.u.k. Kriegsminister noch beantragt gewesene Erörterung der Frage

der Beantwortung der Resolutionen aus der Delegationssession 1914/15 wird mit

Rücksicht auf die seither eingetretene Verschiebung des Termines für den Zusam¬

mentritt der Delegationen auf den Herbst 1. J. auf einen späteren Ministerrat

vertagt. *

   Der Vorsitzende schliesst sohin die Sitzung um 572 Uhr nachmittags.

            Original-Reinschrift. -- Die Einsichtnahme wurde auf dem Mantelbogen des
        Protokolls von sämtlichen Teilnehmern des Ministerrates bestätigt. In der linken
        oberen Ecke dieses Blattes mit Bleistift geschrieben: »K(arl)«, das Handzeichen des
        Herrschers. In der rechten Ecke ebenfalls mit Bleistift geschrieben: )&gt;f(ertig)«. -- Auf
        dem letzten Blatt die Kenntnisnahme durch den Herrscher: »Standort, am 19. Oktober
         1917.« Unten links die Unterschrift des Protokollführers Joannovics, unter dem Text
        rechts die von Buriän.

   * Die im Antrag des Kriegsministers erwähnte Delegationssession 1914/15 wurde von Franz
Joseph für den 28. April 1914 nach Budapest einberufen. Sowohl die ungarische wie die öster¬
reichische Delegation hielt an diesem Tage ihre erste Sitzung ab und beide Delegationen
haben ihre Sessionen ebenfalls am gleichem Tage, am 29. Mai abgeschlossen. Bevor ich mich
kurz mit den erbrachten Beschlüssen befasse, möchte ich auf eine, in der ersten Sitzung der
österreichischen Delegation gemachte Bemerkung des Delegierten Ellenbogen hinweisen
(Stenographische Sitzungsprotokolle der Delegation des Reichsrates. Budapest 1914, S. 3). In
dieser erklärt Ellenbogen, die Einberufung der ungarischen Delegation habe ihre gesetzliche
Grundlage, während im Falle der österreichischen Delegation diese Grundlage fehle. Die
ungarische Delegation wurde nämlich vom ordnungsgemäß tagenden Parlament gewählt.
Da der österreichische Reichsrat seit März 1914 nicht mehr tagt, hat die Regierung gesetz¬
widrig die vorherige Delegation des Jahres 1913, die seinerzeit ihre Session ordnungsgemäß
abgeschlossen hatte, zu einer neueren Session einberufen. Dies, sowie der Umstand, daß die
Delegationen nach dem Attentat von Sarajewo nur mehr ein einzigesmal, im Dezember 1917
zusammengetreten sind und auch dann nur zu einer formellen Sitzung, diene auch als Beitrag
zum Verfall des Parlamentarismus, des näheren der Institution der Delegationen während des
Weltkrieges, worüber in der Einführung bereits eingehend geschrieben wurde (ebd. S. 16.ff.).

   Unter den Resolutionen (s. noch S. 612--615 dieses Bandes), die der gemeinsame Kriegs¬
minister im gemeinsamen Ministerrat vom 2--5. Juli 1917 erwähnte, befanden sich solche, die
von beiden Delegationen angenommen worden waren, und solche, die nur auf der Tages¬
ordnung der ungarischen Delegation standen. Von ersteren wäre zu erwähnen: Resolution
über die Beschaffung der landwirtschaftlichen Naturalverpflegsartikel direkt bei den Land¬
wirten (ebd. S. 530), von den letzteren die Resolution über die Dislokation des Heeres (A közös
ügyek tärgyaläsära kiküldött s 1914. äprilis 28-ära Budapestre összehivott Magyar Orszägos
Bizottsäg Külön Hatärozatai = Sonderbeschlüsse der zur Behandlung gemeinsamer Ange¬
legenheiten entsandten und für den 28. April 1914 nach Budapest einberufenen ungarischen
Delegation. Budapest 1914, S. 3 ff.); in dieser wird u. a. der gemeinsame Kriegsminister aufge¬
fordert, die sich aus Ungarn rekrutierenden Formationen möglichst in Ungarn zu stationieren,
neuere Formationen, Anstalten und Betriebe ebenfalls in Ungarn aufzustellen bzw. zu orga¬
nisieren, und zwar über die auf Ungarn entfallende Quote hinaus. Bisher wurde
nämlich Ungarn dadurch stark benachteiligt, daß die Mehrheit der Truppen, die höchsten
Kommandostellen, Anstalten und Heeresbetriebe größtenteils in Österreich untergebracht
wurden, diese also das Wirtschaftsleben Österreichs alimentierten. In einer anderen Reso¬
lution erneuerte die ungarische Delegation ihren in der Sitzung vom 13. Dezember 1913 gefa߬
ten Beschluß, der Kriegsminister möge die ungarische Industrie nach der Quote an den Be¬
stellungen beteiligen (ebd. S. 4 ff.); gleichzeitig wurde der Kriegsmihister aufgefordert, zu
verfügen, künftig sollte jede Sektion dem ungarischen Handelsminister eine Aufstellung über
die bei der Industrie getätigten Bestellungen übergeben, damit dieser feststellen könne, ob

 536
<pb/>die ungarische Industrie bei den Bestellungen des Heeres und der Kriegsmarine entsprechend
beteiligt wurde. Ebenfalls erneuert wurde die am 10. Dezember 1913 von der ungarischen
Delegation gefaßte Resolution zur Regelung der Fahnen- und Emblemenfrage (ebd. S. 111),
daß nämlich diese Frage beim Heere und gleichzeitig auch bei der Kriegsmarine dem unga¬
rischen Staatsrecht entsprechend gelöst werde.

   Wie aus dem obenerwähnten Protokoll des gemeinsamen Ministerrates vom 2--5. Juli
1917 ersichtlich, wurde die Einberufung der Delegationen auf den Herbst verschoben. Die
neue Session wurde am 3. Dezember 1917 eröffnet; in der ersten Sitzung wurden die Aus¬
schüsse gewählt und diese wählten dann ihre Präsidien. (A közös ügyek tärgyaläsära a magyar
orszäggyüles ältal kiküldött s Ö Felsege ältal 1917. december 3-ra Becsbe egybehivott Bizottsäg
Naploja = Journal der vom Ungarischen Parlament entsandten und von Sr. Majestät für
den 3. Dezember 1917 nach Wien einberufenen Delegation. Budapest 1918, S. 11 ff. -- In
Budapest sind die Sitzungsprotokolle und Journale der österreichsichen Delegation aus dem
Jahre 1917 leider nicht vorhanden. Diese dürften in den Jahren 1918 und 1919 erschienen sein
und gelangten infolge der mit dem Zerfall der Monarchie verbundenen Wirren nicht mehr in
die Budapester Bibliotheken.) Am 4. Dezember wurden die Delegationen vom Herrscher
empfangen und dort wurden die Begrüßungsansprachen gehalten (A közös ügyek tärgyalä¬
sära . . . kiküldött . . . Bizottsäg Iromänyai = Schriften der zur Behandlung der gemein¬
samen Angelegenheiten . . . entsandten . . . Delegation. Budapest, 1919. S. 195.) Merito-
rische Arbeit verrichteten von da an nur mehr die Ausschüsse der Delegationen. Nach dem
Journal hat der Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten der ungarischen Delegation in der
neuen Session seine erste Sitzung am 4. Dezember 1917, seine letzte am 15. Oktober 1918
abgehalten. In ersterer wurde das Expose Czemins (ebd. S. 26--46), in letzterer das Expose
Buriäns (ebd. S. 298--303) über die auswärtige Lage behandelt. Hier möchte ich erwähnen,
daß der letzte Teil des Journals der ungarischen Delegation, Nr. 33 auf S. 304 die Zuschrift
des Grafen Gyula Andrässy vom 28. Oktober 1918 an das Präsidium der ungarischen De¬
legation ist, in welcher dieser mitteilt daß der Herrscher am 24. Oktober 1918 den Grafen
Istvän Buriän vom Amt des Außenministers enthoben und ihn zum ,,Minister des k. u. k.
Hauses und des Äußern&quot; ernannt hat.

   Die im vorigen Absatz erwähnten Resolutionen der Delegationen des Jahres 1914 wurden
im gemeinsamen Ministerrat nicht mehr behandelt; dieser trat nach der Delegationssession
1917 am 22. Januar 1918 zum erstenmal zusammen. Er beschäftigte sich mit folgenden: in den
Wirkungsbereich der Delegationen entfallenden oder zum Teil in den Resolutionen erwähnten
Fragen; industrielle Investitionen des Heeres (am 15. Februar 1918), Beschaffung von Kriegs¬
material (24. Februar u. 24. August 1918), Abänderung der Struktur der Monarchie (30. Mai u.
27. September 1918), schließlich mit Fragen des Friedens (22. Januar, 2. u. 22. Oktober 1918).
In dieser Sitzung war zum letztenmal von den Delegationen die Rede, und zwar im Resolu¬
tionsantrag des österreichischen Ministerpräsidenten Hussarek, wonach der Entwurf des
Antwortschreibens auf die tags zuvor eingegangene Note des Präsidenten Wilson nicht in den
Delegationen, sondern nur in den Delegationsausschüssen für Äußeres und auch in diesen
nicht in öffentlicher Sitzung, sondern nur im Rahmen einer vertraulichen Besprechung behan¬
delt werden sollte (ebd. S. 700).

                                                                                      *

K.u.k. Kriegsministerium.                          Verschluss
Abt. 15/b, Nr. 2.293 v. 1917

          Ausweis über die im Zuge befindlichen

Investitionen auf industriellem Gebiete

        (von 1. November 1916 bis 30. April 1917)

                                                   537
<pb/>                                          Bereits aufgelaufene

      Und zwar                                                              Kosten in

                                     Bau        Einrichtung     Zusammen    Bau

                                                                A. BETRIEBE DER

5 Ausgestaltung der optischen                   45.000          45.000          10.000
          Reparaturwerkstätte im                                               90.000
         Artilleriearsenal in Wien   2,640.217  254.183 2,894.400             600.000
                                                                              500.000
5/1 Ausbau der Luftfahrwerft in                 11,868.854      11,868.854
         Fischamend                                              4,000.000    500.000
             a) Holztrockenanlage    4,000.000                                120.000
             b) Sägewerk samt          350.000                     350.000    100.000
                 Blocklager                                                 3,000.000
             c) Brückenwage          120.000                    120.000
                                                                            1,500.000
5/M Ausbau des Kraftfahr-Trup-       2,000.000 3,000.000 5,000.000          3,000.000
         penlagers in Strebersdorf
                                     1,000.000 1,500.000 2,500.000          5,500.00
7 1. Werkzeugmaschinen für
              die AZF in Wien u.     2,000.000 3,000.000 5,000.000
              MunFabrik Wollersdorf  9,000.000 11,300.000 20,300.000

      2 K.u.k. Militärbergbau
              Prijedor

      3. Bleibergbau Bezdan
              (Serbien)

      4. K.u.k. Militärbauleitung
              Dobsina (Kupferberg¬
              bau)

7/P* Fortsetzung des Ausbaues
          der Pulverfabrik in
          Blumau

      Erweiterung der Kunstsal¬
          petererzeugungslage in
          Blumau

      Erweiterung der Pikrinsäu¬
          reanlage in Blumau auf
          eine Leistungsfähigkeit
          von 600 t pro Monat

      Fortsetzung des Ausbaues
          der Pulverfabr. in
          MAGYARÖVÄR

      Errichtung und Ausgestal¬
          tung der Kunstsalpeterer¬
          zeugungslage in der Pul¬
          verfabrik in
          MAGYARÖVÄR

538.
<pb/>Noch auflaufende               Gesamt
                             Die Anlage
Kronen für                               Anmerkung

Einrichtung  Zusammen

HEERESVERWALTUNG

                  10.000     55.000

 70.000           160.000    160.000
200.000
                  800.000    800.000
 80.000            80.000     80.000

400.000           900.000    3,794.400

 65.000            65.000                * Am Rande der Tabelle (Rubrik 7/P):
                  500.000
                  120.000    11,983.854  Die Bedeckung der Kosten für sämtliche hier
                  100.000     4,500.000  nachgewiesenen Investitionen ist bereits in
                                         dem dem gemeinsamen Ministerrat vom
                                470.000  24. Feber d. J. vorgelegten Summar-Prälimi-
                                         nar über die der H. V. für Anlagen zur Explo¬
                                220.000  sivstoffbeschaffung erwachsenden Kosten ent¬
                                         halten.

6,000.000         9,000.000  14,000.000 Der Ausbau der Fab. infolge der stetig zuneh¬
                                                   menden Munanforderung der A.i.F.

500.000           500.000    3,000.000 Der Ausbau erfolgt a. Grund der erhöhten
                                                 Munanforderung d.A.I.F.

 3,000.000    4,500.000       4,500.000  Die Erweiterung erfolgt infolge des erhöhten
 6,000.000    9,000.000      14,000.000     Bedarfes an Pikrinsäure f. das neue Explosiv¬
                                            stoffprogramm.
24,200.000   29,700.000      50,000.000
                                         Zur Deckung- des gesteigerten Bedarfes an
                                            Pulver.

                                         Die Errichtung erfolgte, um sich von der Sal¬
                                            petereinfuhr aus Deutschland unabhängig zu
                                            machen. Die Ausgestaltung entspricht den
                                            Mehranforderungen des neuen Pulverpro¬
                                            grammes.

                                                                               539
<pb/>                                                Bereits aufgelaufene

                      Und zwar                                                   Kosten in

       Errichtung einer zweiten      Bau        Einrichtung           Zusammen   Bau
         Nitrozellulose-Erzeugungs¬
        anlage in der Pulverfa¬                                       A. BETRIEBE DER
        brik MAGYARÖVÄR
                                     2,000.000 3,000.000 5,000.000               500.000
     Erstellung einer Tritoler-
        zeugungsanlage in            2,000.000 1,000.000 3,000.000 1,500.000
        THERESIENFELD
                                     2,000.000 1,000.000 3,000.000 1,500.000
     Erstellung einer Tritoler-
        zeugungsanlage in            1,500.000 2,000.000 3,500.000               500.000
        MAGYARÖVÄR
                                                                                 300.000
7/P

     Errichtung von Denitrier- und
        Konzentrationsanlagen in
        BLUMAU und
        MAGYARÖVÄR

     Errichtung einer Edeleanu-
        Anlage in der Mineralöl¬
        raffinerie Apollo in
        PRESSBURG

     Erstellung einer Oleumde¬       6,700.000  1,300.000             8,000.000    300.000
       stillationsanlage in            250.000  1,000.000             1,250.000  1,000.000
        SOLLENAU
                                                                                   800.000
     Errichtung einer Phosgen- und                                                 200.000
       Perstoffanlage in DICSÖ-
        ST. MARTON

     Errichtung und Ausbau der
       Pulverfabrik in
       TROFAIACH

     Errichtg. einer Chloratraf-
       finierungsanlage i.d. Pul-
       fabrik Trofaiach

     Retablierung der Pulverfa¬
       brik in STEIN

540
<pb/>Noch auflaufende               Gesamt
                             Die Anlage
Kronen für                               Anmerkung

Einrichtung  Zusammen

HEERESVERWALTUNG

1,500.000    2,000.000       7,000.000   Zur Deckung des gesteigerten Bedarfes an
2,500.000    4,000.000                      Nitrozellulose für die Pulvererzeugung in den
2,500.000    4,000.000                      ärarischen Fabriken.

                             7,000.000   Die in der Pulverfabrik in Blumau durch die
                             7,000.000      grosse Produktionssteigerung von Trinitro-
                                            toluol verursachte eminente Gefahr für die
                                            Nachbarobjekte führte zur Erstellung der
                                            Anlagen in THERESIENFELD und MA-
                                            GYARÖVÄR.

1,000.000         1,500.000  5,000.000   Zur Regenerierung der Abfallsäure.
  600.000           900.000    900.000
  500.000           800.000              Zur Extraktion von aromatischen Kohlenwas¬
                                            serstoffen, speziell von Toluol, aus Benzin.
                                            Der Mehrbedarf an Toluol entspricht den
                                            erhöhten Anforderungen des Sprengstoff-
                                            programmes.

                             800.000     Die Errichtung erfolgte zur ökonomischeren
                                            Erzeugung von Trinitrotoluol und Nitro¬
                                            zellulose.
                                            Weiters wird die Anlage zur Raucherzeugung
                                            für den Gaskampf Verwendung finden.

2,000.000         3,000.000  3,000.000 Zur Deckung des gesteigerten Bedarfes an
                                                  Phosgen und Perstoff für den Gaskampf.

300.000           1,100.000  9,100.000 Der Ausbau erfolgt auf Grund der erhöhten
                                                  Munitionsanforderung.

200.000           400.000      400.000   Fertigstellung von elaborierungsfähigem Chlo-
500.000           500.000    1,750.000      rat an die Verbrauchsstellen.

                                         Zur Deckung des gesteigerten Bedarfes an
                                            Schwarzpulver für die Munitionselaborierung.

                                                    541
<pb/>                                                Bereits aufgelaufene

                   Und zwar                                                      Kosten in

     Errichtg. ein Roh. Chlorat-     Bau        Einrichtung           Zusammen   Bau
       anl. i.d. Kalkstickstoffab.
       Dicsö. St. Marton d.                                           A. BETRIEBE DER
       Stickstoffind. A.G. in
       Budapest                                                                  200.000

     Errichtg. einer Phosgen- u.                                                 200.000
       Perstoffanl. b. Öst. Verein
       f. chem. u. metallurg.        90.000                           90.000
       Produktion in AUSSIG

     Harzextraktionsanlage in
       Busovaca

     Harzextraktionsanlagen in         150.000  2,635.000               150.000
        Visegrad                     3,880.000                        6,515.000 19,453.400
                                                1,531.000
     Erweiterung der Munitions¬        274.000                        1,805.000 1,040,000
        fabrik in Wollersdorf                       77.000
                                       259.700    564.000                        785.000
     Errichtung der Werkstätten¬     1,684.899
        anlage in Wörth bei St.                    20.000              77.000    46.500
        Pölten. (Lafettenreparatur¬                                   564.000
        werkstätte, Holzsägerei u.                 87.000             279.700
        Gewehrschafterzeug.,
        Schleppbahnen, Rollbah¬                                       1,761.899  350.000
        nen, Krähne)

     Erweiterung der Artillerie¬
        werkstätte in Brünn

8 Spanische Reiter-Fabrik
        Budapest

     Holzwolle Fabrik Baden

     Bergestelle in Komärom

8/HB
     Bauabt. Milkomdo,
        Budapest. Bau eines K. G.
        Gewerbelagers in
        Czinkota-Ehmanntelep

542
<pb/>Noch auflaufende              Gesamt
                            Die Anlage
Kronen für                              Anmerkung

Einrichtung  Zusammen

HEERESVERWALTUNG

200.000           400.000   400.000 Zur Deckung des gesteigerten Bedarfes an
                                            Chloratsprengstoffen.

    700.000      900.000    900.000     Zur Deckung des gesteigerten Bedarfes an
12,799.000   32,252.400      90.000       Phosgen und Perstoff für den Gaskampf.

                            150.000     Die Anlagen wurden auf stillstehenden resp.
                                          abgebrannten Harzverarbeitungsanl. der
                                          Austro-Bosn. Chem. Indust. A.G.D. VASIC
                                          u.Co.Wien-Sarajevo errichtet, indem diese
                                          Anlagen von der H.V. auf Kriegsdauer ge¬
                                          mietet und die Neuanlage unter Verwendung
                                          der vorhanden Einrichtung erstellt werde.

                            38,767.400

2,406.015 3,446.015 5,251.015

                  785.000   785.000

 5.000               5.000   82.000
35.000             35.000   599.000
95.000            141.500   421.200

                  350.000 2,111.899

                                                   543
<pb/>                                              Bereits aufgelaufene

     Und zwar                                                                 Kosten in

                                   Bau        Einrichtung           Zusammen  Bau

                                                                    A. BETRIEBE DER

Bau v. Arbeiterwohnbaracken        3,210.000                        3,210.000 4,583.000
   für die Waffenfabrik in
   STEYR

(Mil. Techn. Leitung der
   Bauten b.d. Waffenfabrik
   in Steyr. O.Ö.)

Komdo. der MilBauleitung           2,009.000  275.000 2,284.000               270.000
   Feldbach. Bau der
   Werkstättengruppe für die
   Armee in Felde.
   (5. Armee)

Vergrösserung der Giesserei-                                                  1.000
   anlagen

Erweiterg. d.Bronzerohrappre-                 14.000                14.000    25.000
   tur, Geschossbebänderung,
   Beizerei, Glüherei und
   einer Vergütungsanlage

Vergrösserung der Fallham¬
   meranlage, so wie d. Ver¬
   schlusswerkstätten, Ge¬
   schossappretur, Schlag¬
   werk, Vergrösserung d.
   bestehenden Gusshauses.
   Maschinelle Ergänzung d.
   alten Verschlusswerkstätte

     Erweiterung d. Montierungs¬              27.200                27.200    55.000
        anlage
                                              23.550                23.550    853.162
     Erweitg. d. Schmiede und                 19.295
        Tischlerwerkstätten, Ver¬                                   19.295    50.000
        besserung d. maschinellen
        Einrichtung in d. Dreher¬
        werkstätte

     Vergrösserung des Kessel¬
        raumes samt Kamin

544
<pb/>Noch auflaufende               Gesamt
                             Die Anlage
Kronen für                               Anmerkung

Einrichtung  Zusammen

HEERESVERWALTUNG

                  4,583.000  7,793.000   Diese Baracken wurden auf Gründen der
                                            Waffenfab. Steyr erbaut im Interesse der
                                            H.V.z. Steigerung der raschen Erzeugung von
                                            Maschinengewehren. Eine ev. Ablösung gegen
                                            eine noch zu vereinbarende Entschädigung
                                            ist in Aussischt genommen.

                  270.000 2,554.000

7.950             8.950      8.950

204.435           229.435    243.435

213.200           213.200    213.200

153.100           208.100    235.300

1,822.898 2,676.060 2,699.610

109.795           159.795    179.090

35 Komjäthy; Protokolle                             545
<pb/>                                           Bereits aufgelaufene

     Und zwar                                                              Kosten in

                                      Bau      Einrichtung       Zusammen  Bau

                                                                 A. BETRIEBE DER

    Vergrösserung der elektri¬        470.000                    470.000   268.000
       schen Kraftzentrale,           109.000
       Errichtung einer Kohlen¬                20.000            129.000   154.000
       beschickungsanlage, eines
       Kohlenhofes m. Elektro¬                 2.467             2.467
       hängebahn, Erweiterung der
                                      50.000    37.300            37.300       50.000
3 elkt. Kraftübertragungs-                     273.560           323.560   2,360.000
·o Telefon-u. Feuermeldeanlagen
                                               2.775             2.775
Q Erweiterung der Bodenzünder-
J, werkstät. Gewehrappretur           wegen anhängiger Untersuchung dermalen keine
 ao u. Lehrenwerkstätte
4j&lt; Holzsäge und Biegeanlage          47,736.816 45,877.154 93,614.090 52,264.062
 | mit Wagenschlosserei,
·S Schmiede, Räderanfertigung

J3

3 Stahlrohrappretur. Erweite-
&lt;j rungen

     Neue Verschlusswerkstätte

     Stahlwerk, Press- und
        Welzwerk

     Diverse Einrichtungsgegen¬
        stände für die Artillerie¬
        zeugsfabrik, Druckerei der
        A.Z.F., und Verwaltungs-
         büreau der A.Z.F.

 12 Industriegruppe DEMECSER
     (Sauerkrautfabrik, Fassfa¬
         brik in ANTALOCZ, Kar¬
         toffeltrockenanlage in
         RETKÖZ)

 13 Ergänzung der maschinellen
         Einrichtung der Beklei¬
         dungswerkstätte des KM.
         in Perchtolsdorf-Brunn a/G.

      Errichtung einer Fabrik zur
         Herstellung von Holzsohlen
         bei der Bekleidungswerk¬
         stätte des KMs. in
         Perchtolsdorf--Brünn alG.
         Kosten bisher noch nicht
          aufgelaufen, Einrichtung
          ca...

                             Summe

546
<pb/>Noch auflaufende            Gesamt
                          Die Anlage
Kronen für                            Anmerkung

Einrichtung  Zusammen

HEERESVERWALTUNG

868.997 1,136.997 1,606.997

812.860           966.860 1,095.860

 11.627          11.627       14.094
 14.000          14.000       14.000
287.000        337.000      374.300

871.000      3,231.000    3,554.560

     19.963       19.963  22.738

Daten zur Verfügung

     60.000       60.000  60.000

     70.000       70.000  70.000

73,887.840 126,145.902 219,759.902

35*                                              547
<pb/>                                        Bereits aufgelaufene

     Und zwar                                                              Kosten in

                                   Bau         Einrichtung    Zusammen     Bau

                                                              B. INVESTITIONEN IN

7 K.u.k. milit. Tonerdege¬         150.0001                   150.000      17.000
         winnung in MOSTE bei      128.3662                   128.366
         Laibach:

     Elektrolyse der Mitterberger  206.439                       206.439
        Kupfer A.G.
                                                                 375.000
     Kupferelektrolyse             375.0001                      600.000
     Ung. Zinnhütte Emereich       600.0002
                                                                 500.000
        LOSINSKY in Budapest       500.000
                                                                 269.132
        Zinnelektrolyse
                                                                   34.990
     Kupferelektrolyse Steeg der                               3,000.000
        Fischerschen Weicheisen                               32,000.000
        u. Stahlindustrie Gesell¬                             12,000.000
        schaft                                                24,000.000
                                                               1,852.400
     Elektr. Fernleitung Gosau-    269.132
        Lend, gebaut von der Fa.    34.990
        Stern u. Haforl in Gmun¬
        den

     Transformatorenanlage in
        Lend, geb. von der Fa.
        Aluminiumindustrie A.G.
        in Lend

     Skodawerke in Pilsen           3,000.000
     Ung. Kanonenfabrik A.G.
                                   32,000.000
        Györ
     Ung. St.E.G. Werke            12,000.000
                                   24,000.000
        Diosgyör
                                    1,852.400
     Österr. Ung. St. E.G.

548
<pb/>Noch auflaufende           Gesamt

Kronen für                              Anmerkung
   Einrichtung
                Zusammen   Die Anlage

PRIVATUNTERNEHMUNGEN

                  17.0003               1. Betrifft die Entschädigungssumme, deren
                                           Zuweisung in Schwebe ist.
                           295.366
                           206.439      2. Wurde zum Bau eines neuen Generators und
                           375.000         neuer Rührwerke verwendet.
                           600.000
                           500.000      3. Benötigt zur Vergrösserung der Kapselfabrik
                                           u. Neuaufstellung eines Brennofens.
                           269.132
                                        Die aufgelaufenen Kosten sind eine rückzahlbare
                                           Baarsubvention. Der Elektrolysenlohn wurde
                                           mit 45 K per 100 kg festgesetzt und bildet
                                           durch den niedrigen Preis eine Kompensation.

                                        1. Die aufgelaufenen Kosten bilden ein zinsen¬
                                           freies Darlehen. Rückzahlung erfolgt durch
                                           Abzug von 25 K pro 100 kg von Elektrolysen¬
                                           lohn. Garantiert wurden der Firma 240 Wg.
                                           Glockenmaterial. K. 50.

                                        2. Wie vor.

                                        Die aufgelaufenen Kosten bilden ein zinsenfreies
                                           Darlehen, Rückzahlung erfolgt durch Abzug
                                           von 25 K per 100 kg vom Elektrolysenlohn.
                                           K 50.

                                        Baukosten einer Leitungsanlage zur Zuführung
                                           elektr. Betriebskraft in die Aluminiumfabrik
                                           der Al. A.G. in Lend. Der Betrag wurde
                                           bereits durch den erhöhten Aluminiumpreis
                                           rückgezahlt.

                                34.990  Baukosten einer Transformatorenanlage in
                            3,000.000      Verbindung mit der Leitungsanlage Gosau-
                           32,000.000      Lend. Wie oben.

                           36,000.000   Unverzinsliches Darlehen, mit Abschluss des
                            1,852.400      Krieges rückzahlbar.

                                        Unverzinsliches Darlehen gegen Rückzahlung
                                           von 50% des Reingewinnes.

                                        Einmaliger Investitionsvorschuss, (a.f.p.). -Un-
                                           verzinsl. Darlehen geg. Rückvergütg. von
                                           50% des Reingewinnes. (Summe kann über¬
                                           schritten werden.)

                                        Einmal. Investitionsvorschuss.

                                                   549
<pb/>                                                Bereits aufgelaufene

                     Und zwar                                                     Kosten in

      a) Österreich                  Bau         Einrichtung          Zusammen    Bau
7/P Öst. Pulverfabriks. A.G. in
                                                                      B. INVESTITIONEN IN
         Wien (Pulverfabrik Tulln)
      Kaliwerke in Kolin             4,000.000                        4,000.000 36,000.000
                                                                                            600.000
         (Diphenylaninanlage Kolin)                                                         500.000
      M.B. Neumann&#39;s Söhne
                                                                                            520.000
         (Chloratfabrik Hohentums)
      A.G. Dynamit-Nobel in                                                               1,600.000

         Wien (Chloratanlage
         Salzburg)
      A.G. Dynamit-Nobel in
         Wien (Ammonperchlorat¬
         anlage Faal a. Drau)

     b) Ungarn

     A.G. DYNAMIT-Nobel              16,000.000                       16,000.000 24,000.000
        Wien (Pulverfabrik in         2,900.000
        Pressburg.) ca
                                      1,000.000
     Ungarische Solvay-Werke.        99,016.327                                   400.000
        (Chlorverflüssigungsanlage
        TORDA)

     Ungarische Stickstoffdünger-

     Industrie A.G. in BUDA¬

     PEST, Kalkstickstoffabrik                                        2,900.000     600.000
                                                                                  2,300.000
Erweiterung der

Kalkstickstoff¬

     fabrik      in DICSÖ-

Methylalkohol¬ SZENT-

     erzeugungs¬ MÄRTON                                                             200.000
                                                                                  5,500.000
     anlage

Chlorfabrik

     c) Bosnien

     Bosn. Holzverkohlungs A.G.                                        1,000.000
        TESLIÖ                                                        99,016.327

                 Summe                                                            72,237.000

550
<pb/>Noch auflaufende             Gesamt

Kronen für                                        Anmerkung

Einrichtung  Zusammen        Die Anlage

PRIVATUNTERNEHMUNGEN

             36,000.000 40.000.000

                  600.000    600.000

                  500.000    500.000

                  520.000    520.000

                  1,600.000 1,600.000

             24,000.000 40,000.000

                  400.000    400.000

                    600.000  5,800.000
                  2,300.000

                    200.000    200.000
                  5,500.000  5,500.000

                             1,000.000 Erweiterung der Holzverkohlungs-Anlage in

             72,237.000 171,253.327      TESLIÖ.

                                                             551
<pb/>                                                Bereits aufgelaufene

                 Und zwar                                                         Kosten in

Kupferelektrolyse                   Bau         Einrichtung           Zusammen    Bau
   Manfred WEISS
       Budapest                                 C. PREISZUSCHLÄGE BEZW. PRÄMIEN

Zinneleketrolyse                    Erhöhung des Elektrolysenlohnes von 50 K auf
  Skodawerke A.G. in                60 K pro 100 kg Kupfer
      Pilsen
                                    Elektrolysenlohn von 400 K pro 100 kg Zinn

                                    12,774.000                        12,774.000
                                       221.400                           221.400

      Böhler u. Co. A.G.            4.387.600                         4.387.600
      Öst. Ung. St. E.G.            1.647.600                         1.647.600
      Ung. Kanonenfabriks A.G.
                                        49.200                            49.200
         Györ                       3,000.000                         3,000.000
      Skodawerke A.G. in Pilsen     1,422.820                         1,422.820

       a) Österreich                  574.160                           574.160
7/P öst. Verein f. ehern, u.        4,000.000                         4,000.000

         metall. Produktion in        857.880                           857.880
         Wien                         556.740                           556.740
      Öst. Stickstoffwerke A.G. in    891.400                           891.400
         Wien
      A.G. zur Nutzbarmachung       8,250.000                         8,250.000
         der Wasserkräfte Dalma¬
         tiens (SUFID)              3,250.000                         3,250.000
      A. Kreidl, Heller u. Co.
         Floridsdorf                2,925.000                         2,925.000

                                       610.000                           610.000
                                       453.000                           453.000

552
<pb/>Noch auflaufende         Gesamt

Kronen für                         Anmerkung

Einrichtung  Zusammen  Die Anlage

AN PRIVATUNTERNEHMUNGEN

                                   Die Heeresverwaltung hat 300 Wg. Glocken¬
                                      material zur Verarbeitung garantiert.

                       12,995.400  Preiszuschläge für ab 1.1916. gelieferte Geschütz¬
                                   typen. Prämie f. 36. St. 15 cm. M. 14. Haubitzen.
                        4,387.600
                        1,647.600  Zuschlagprämien f. ab 1.1916. gelief. Geschützty¬
                                      pen.

                                   Wie vorher.

                         49.200 Zuschlagprämien für Geschützrohre.

                       11,303.000 Prämien für die Erhöhung der Leistungsfähigkeit.

                        8,250.000 Kalkstickstoffabrik in FALKENAU.
                        3,250.000 Kalkstickstoffabrik in FALL.
                        2,925.000 Kalkstickstoffabrik ALMISSA, SEBENICO

                                          Phenolfabrik in Floridsdorf.
                        1,063.000 Erweiterung der Phenolfab. Floridsdorf.

                                                                                                        553
<pb/>                                  Bereits aufgelaufene

     Und zwar                                                       Kosten in

                             Bau         Einrichtung    Zusammen    Bau

                                         C. PREISZUSCHLÄGE BZW. PRÄMIEN

Wagemann, Seybel u. Co       1,050.000                  1,050.000
   in LIESING                  875.000                    875.000
                               525.000                    525.000
   öst. Verein f. chem. u.     168.000                    168.000
      metall. Produktion in      60.000                     60.000
      AUSSIG                    100.000
                                                           100.000
Zinkhütten- u. Kunstdünger-     810.000                    600.000
   fabriks A.G. in              700.000
   TRZBINIA                     600.000                    810.000
                                                           700.000
Kunstdüngerfabrik in                                       600.000
   PRERAU

Akt. Fabrik zur Erzeugung
   von Kunstdünger und
   Chemikalien in KOLIN

Ignaz ORTMANN&#39;S Nachf.
   Zellstoffwattefabrik
   PERNITZ- MUGEN-
   DORF

Öst. Verein f. chem. u.
    metall. Produktion in
   WIEN

Umbauten behufs Herstellung
   von verdichtetem Gas¬
    wasser in verschiedenen
   Kokereien

  b) Ungarn

A.G. DYNAMIT-NOBEL in
    Pressburg

Akt. G.f. chem. ind.
    »Clotilde« in
    SZABADKA (Ungarn)

Auslagen für Knochenfett¬
    gewinnung der Konser¬
    venfabrik WETZLER u.
    Co. in Wien und Manfred
    WEISS in Budapest

554
<pb/>Noch auflaufende           Gesamt

Kronen für                             Anmerkung

Einrichtung  Zusammen      Die Anlage

AN PRIVATUNTERNEHMUNGEN

                           1,050.000

                           875.000     OLEUMANLAGE

                           525.000
                           168.000

                           60.000

                           100.000

                  600.000  600.000 Erweiterung der Chloratanlage in AUSSIG

                           810.000

                           700.000

                                       Oleumanlage

                           600.000

                                       Errichtet auf Wunsch der Heeresverwaltung.
                                          Höhe der Kompensationen kann erst bestimmt
                                          werden, bis Errichtungskosten bekannt sind.

                                                    555
<pb/>                                             Bereits aufgelautene

     Und zwar                                                                  Kosten in

                                 Bau          Einrichtung          Zusammen    Bau

                                              C. PREISZUSCHLÄGE BZW. PRÄMIEN

Zuschüsse für die Erstellung      5,000.000                         5,000.000  7,000.000
  von Fabrikanlagen zum          55,758.800                        55,758.800  7,600.000
  Zwecke der Fermentoler-
  zeugung (Gährungsglyze-
  rin)

                    Summe

                                 Totale

A) Betriebe der Heeresver¬       47,736.816 45,877.184 93,614.000 52,264.062
        waltung
                                 99,016.327                        99,016.327 72,237.000
B) Investitionen in
        Privatuntemehmungen       55,758.800                      55,758.800 7,600.000
                                 202,511.943  45,877.184 248,389.127 132,101.062
C) Preiszuschläge, Prämien in
        Privatunternehmungen

                          Summe

556
<pb/>Noch auflaufende             Gesamt

Kronen für                                  Anmerkung
                                                 Wien, im Mai 1917
Einrichtung  Zusammen        Die Anlage

AN PRIVATUNTERNEHMUNGEN

                  7,000.000  12,000.000
                  7,600.000

73,881.840 126,195.902 219,759.902
                    72,237.000 171,253.327
                     7,600.000 63,358.800

73,881.840 205,982.902 454,372.029

                                                                    557
<pb/>