Gemeinsamer Ministerrat, 9. 5. 1892
I. Delegationsvorlagen
Siehe PDF-Daten https://hw.oeaw.ac.at/ministerrat/serie-2/oe_hu_mrp_IV/pdf/oe_hu_mrp_IV_z60.pdf.
558 Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. 5. 1892 tung zu übernehmen, wogegen der Okkupationskredit um ebensoviel herabzu¬ mindern wäre. Die Konferenz erklärt sich mit dieser Modalität einverstanden, und nachdem gegen die Einstellung der weiteren in suspenso belassenen Kosten keine Einwen¬ dung erhoben wird, erscheint rücksichtlich aller Voranschläge für die gemeinsa¬ men Angelegenheiten eine vollständige Einigung erzielt. Was den Termin für den Zusammentritt der Delegationen anbelangt, so sprechen sich die beiden Ministerpräsidenten über Aufforderung des Vorsitzen¬ den übereinstimmend dahin aus, daß Sr. Majestät die Einberufung der Delega¬ tionen etwa für adie zweite Hälfte3 September vorzuschlagen wäre. Der Vorsitzende bringt schließlich die Frage des Ankaufes eines Palais für die Botschaft in London neuerdings zur Sprache und gibt der Konferenz von den Propositionen Kenntnis, welche diesfalls seitens der Interessenten gemacht wurden. Demnach würden sich die Ankaufskosten auf etwa 600 000 fl. belaufen. Rücksichtlich der Beschaffung dieses Betrages Erklären sich die beiden Fi¬ nanzminister damit einverstanden, daß der k. u. k. gemeinsame Fi¬ nanzminister v. Källayb den nötigen Betrag aus den Zinsen der ge¬ meinsamen Aktiven vorstrecke, die entfallende Verzinsungs- und Amortisie- rungsquote sowie einen entsprechenden Betrag für die Instandhaltung des Gebäudes, etwa 9000 fl., wäre dann alljährlich in das Budget des Ministeriums des Äußern einzustellen. cFür die Herstellung des Sommerpalais in Jeniköi wäre nach genauer Feststellung der Pläne und Kosten in analoger Weise vorzugehen, wozu die Minister schon im vorhinein die prinzipielle Zustimmung ausspre¬ chen.0 Die beiden Ministerpräsidenten erklären sich mit diesem Vorgang prinzipiell einverstanden. Die Sitzung wird sohin geschlossen. Kälnoky Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen. Wien, 20. Juni 1892. Franz Joseph. Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. Mai 1892 RS. (und RK.) Gegenwärtige: der k. u. k. gemeinsame Minister des Äußern Graf Kälnoky (o. D.), der k. k. Ministerpräsident Graf Taaffe (16. 5.), der kgl. ung. Ministerpräsident Graf Szapäry (14. 6.), der k. u. k. gemeinsame Finanzminister v, Källay (17. 5.), der k. u. k. gemeinsame Kriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer (17. 5.), der k. k. Ackerbauminister Graf Falkenhayn (18. 5.), der kgl. ung. a'a Korrektur Kälnokys aus den 20. b'b Korrektur Kälnokys aus erklärt der k. u. k. gemeinsame Finanzminister v. Källay dazu bereit. c'c Einfügung Kälnokys. <pb/>Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. 5. 1892 559 Finanzminister Wekerle (1. 6.), der k. k. Finanzminister Steinbach (15. 5.), der kgl. ung. Minister am Ah. Hoflager v. Szögyeny-Marich (18. 5.), der k. u. k. Marinekommandant Admiral Freiherr v. Sterneck (24. 5.). Protokollführer: Sektionsrat Jettei. Gegenstand: Delegationsvorlagen. KZ. 34 - RMRZ. 376 Protokoll des zu Wien am 9. Mai 1892 abgehaltenen Ministerrates für ge¬ meinsame Angelegenheiten unter dem Ah. Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen die Sitzung mit der Auffor¬ derung zu eröffnen, über das Ergebnis der vorangegangenen Beratungen zu berichten. Der k. u. k. Minister des Äußern Graf Kälnoky bringt zu¬ nächst zur Ah. Kenntnis, daß beschlossen wurde, die Einberufung der Delega¬ tionen für die zweite Hälfte September zu beantragen. - Was die Budgets der gemeinsamen Ministerien für das Jahr 1893 anbelangt, so sei eine vollständige Einigung erzielt worden. Die beiden Finanzminister bezeichneten von vorn¬ herein jene Summe des Mehrerfordernisses, bis zu welcher sie gehen könnten, und es ist möglich gewesen, sich innerhalb dieses Rahmens zu halten. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen sonach die Beratung über das Heeresbudget mit der Bemerkung einzuleiten, daß Allerhöchstdieselben Sich die endgiltige Schlußfassung hierüber nach nochmaliger genauer Durch¬ sicht Vorbehalten müssen. Der k. u. k. Reichskriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer berichtet, daß das Heeresbudget ungefähr dieselbe Steigerung erfahren hat wie im vorigen Jahre. Mit Rücksicht auf den Standpunkt, welchen die beiden Finanzminister eingenommen haben, war es allerdings notwendig, größere Abstriche vorzunehmen. Die nötigsten Anschaffungen sind jedoch unverändert bewilligt, andere auf mehrere Jahre verteilt worden. Den größten Abstrich erfuhr die Anforderung für eine Standeserhöhung im Mannschaftsstande der Infanterie und der Jägertruppe (Post 2 des Ordina- riums), welche auf ein Viertel herabgesetzt wurde, dagegen ist es möglich gewesen, die Standeserhöhung bei den Offizieren in demselben Umfange zu erhalten wie im vorigen Jahre. Zu größeren Schwierigkeiten gab die Einstellung eines Betrages für die Anschaffung von Proviantfuhrwerken (Titel 8 des Ex- traordinariums) Anlaß, es ist jedoch gelungen, die volle dafür eingesetzte Ziffer zu erhalten. - Die für den Bau eines Garnisonsspitals in Budapest eingestellte Summe wurde gestrichen, weil die Frage noch nicht ausgetragen ist, wer dafür aufzukommen habe.1 Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen darauf hinzuweisen, daß es unbedingt notwendig sei, hierüber endlich eine Einigung zu erzielen. Der k. k. Finanzminister Steinbach erlaubt sich, den Stand- I Vgl GMR. V. 5. 5. 1889, RMRZ, 360. <pb/>560 Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. 5. 1892 punkt der k. k. Regierung in dieser Angelegenheit darzulegen. Es seien zwei Wege möglich, entweder der einer Verständigung zwischen der k. k. und der kgl. ung. Regierung über die prinzipielle Frage, oder der einer Transaktion zwischen der Kriegsverwaltung und dem kgl. ung. Ärar. Nach dem Einquartierungsgeset¬ ze2 sei es nämlich nicht klar, wer für den Bau von Garnisonsspitälern aufzukom¬ men habe. Die beiden Reichshälften sind nur verpflichtet, Truppenspitäler herzustellen; für jene Aufgaben eines Garnisonsspitals, welche durch die Truppenspitäler nicht erfüllt werden, sei aber allerdings aus dem gemeinsamen Etat zu sorgen. Der k. k. Finanzminister spricht die bestimmte Erwartung aus, daß über das hiebei einzuhaltende Quotenverhältnis in nächster Zeit eine Verständigung zustande kommen werde. Solange aber die prinzipielle Frage nicht klargestellt ist, würde in der Aufnahme einer Post zum Zwecke der Erbauung eines Garni¬ sonsspitals in Budapest in das gemeinsame Budget für das k. k. Ärar ein bedenk¬ liches Präjudiz liegen. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen bei diesem Anlasse auf das Bedürfnis einer Verständigung über die Frage hinzuweisen, welche Arten von militärischen Bauten überhaupt aus gemeinsamen Mitteln herzustellen sind. Der k. u. k. Reichskriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer hält die Modalität einer Transaktion für ausgeschlossen, da kein geeignetes Kompensationsobjekt zur Verfügung stehe; es sei deshalb sehr wünschenswert, sobald als möglich eine Einigung über die prinzipielle Frage zu erzielen, damit im nächsten Jahre mit dem Bau begonnen werden könne. Der k. u. k. Reichskriegsminister erörtert sonach die bei den einzelnen Titeln und Posten des Ordinariums sowie des Extraordinariums des Heereserfordemis- ses und bei dem Okkupationskredite erfolgten Bewilligungen und Streichungen. Bezügüch der Herabminderung der Post 2 des Ordinariums, Standeserhöhung der Infanterie und der Jägertruppen, geruhen Se. k. u. k. apost. Ma¬ jestät zu bemerken, daß Allerhöchstdieselben die gelegentlich der Minister¬ beratungen von dem kgl. ung. Finanzminister ausgesprochene Auffassung, als ob die beantragte Standeserhöhung eine Abänderung des Wehrgesetzes notwen¬ dig machen würde, nicht zu teilen vermögen. Der kgl. ung. Finanzminister Weker 1 e erlaubt sich zu erwidern, daß er der erwähnten Maßregel auch deshalb nicht zuzustimmen vermochte, weil gegenüber dem im Wehrgesetze festgestellten Rekrutenkontingente und mit Rücksicht auf die dreijährige Präsenzdienstzeit sich infolge der beantragten Standeserhöhung ein höherer Friedenspräsenzstand ergeben würde. Se. k'. u. k. apost. Majestät geruhen diesfalls zu bemerken, daß es in der nächsten Zeit jedenfalls notwendig sein werde, das Rekrutenkontingent zu erhöhen; die Feststellung des Rekrutenkontingentes sei übrigens nirgends anders üblich und diene eigentlich nur dazu, um zu bestimmen, wieviel Mann präsent zu dienen haben und wie viele in die Ersatzreserve einzureihen sind. GA. XXXVI vom Jahre 1879 über die Einquartierung der gemeinsamen Armee (Kriegsmarine) und der Landwehr. Magyar Törvenytär 1879-1880 148-178. <pb/>Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. 5. 1892 561 Bei Titel 9 des Extraordinariums - Anschaffung tragbarer Zelte - berichtet der k. u. k. Reichskriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer, daß auf Wunsch der beiden Finanzminister diese Anschaffung auf eine längere Reihe von Jahren verteilt worden sei. Mit der für 1893 bewilligten Summe von 360 000 fl. werde vorläufig die Anschaffung von 40 000 Zelten ermöglicht. Die Kriegsverwaltung kann sich vorläufig mit dieser Ziffer insoferne zufrieden¬ geben, als die Fabrik zur größeren Erzeugnis in Betrieb gesetzt werden kann und da ohnehin nicht die Absicht bestehe, die Zelte sofort an die Mannschaft hinauszugeben, sondern dieselben vorläufig in Magazinen unterzubringen. Der k. k. Finanzminister Steinbach erlaubt sich, darauf hinzu¬ weisen, daß in den nächsten Jahren, sobald die weiteren Anforderungen für Gewehre und Pulver sich herabmindern oder ganz wegfallen, zum Zwecke der Anschaffung von Zelten größere Beträge werden eingestellt werden können. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen zu bemerken, daß jedenfalls Vorsorge getroffen werden müsse, um im Bedarfsfälle die Lieferung der nötigen Anzahl von Zelten sicherzustellen. Bei Titel 19 Beschaffung transportabler Isolierbaracken für Infektionskranke ergibt sich die Differenz, daß der angeforderte Betrag bei den Ministerberatun¬ gen gestrichen wurde, während derselbe in die Gesamtsumme des Mehrerforder¬ nisses einbezogen worden ist. Der k. u. k. Reichskriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer hat diese Post als nicht gestrichen vorgemerkt und bezeichnet es als sehr wün¬ schenswert, dieselbe zu belassen. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen zu entscheiden, daß diese Post, falls sie tatsächlich in der Gesamtsumme des Mehrerfordernisses inbegrif¬ fen ist, als bewilligt anzusehen sei. Die Streichung der Anforderung für die Errichtung einer fünften Militär-Unterrealschule in Marburg, Titel 46 des Ex¬ traordinariums, veranlaßt Se. k. u. k. apost. Majestät zu der Bemerkung, daß es sehr wünschenswert wäre, mit Rücksicht auf die zahlreichen Offizierskinder, welchen keine deutsche Schule zur Verfügung stehe, diesem Bedürfnisse abzuhel¬ fen. Eine Liste sämtlicher im Ordinarium bewilligten Mehranforderungen sowie der im Extraordinarium bewilligten Titel und Posten ist diesem Protokolle sub A und B angeschlossen. Es ergibt sich daraus, daß der Gesamtbetrag der Mehrforderungen im Heeresbudget gegenüber der im vorigen Jahre bewilligten Summe samt den Nachtragskrediten sich auf 3 551 594 fl. beläuft. Mit Hinzurechnung des Mehrerfordernisses bei der Marine im Betrag von 451 778 fl. und bei dem Ministerium des Äußern im Beträge von 3400 fl. stellt sich ein Mehrerfordernis von 4 006 772 fl. und nach Abzug des Mindererforder¬ nisses beim gemeinsamen Finanzministerium per 17 642 fl. und beim gemeinsa¬ men Obersten Rechnungshöfe per 1470 fl. ein Gesamtmehrerfordernis von 3 987 660 fl. heraus. Der k. u. k. Marinekommandant Admiral Freiherr v. Sterneck berichtet sohin, daß die Mehranforderung im Marinevoranschla- ge gegenüber der Bewilligung für 1892 449 966 fl. beträgt. Die Herabminderung des präliminierten Betrages auf diese Summe wurde <pb/>562 Nr. 60 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 9. 5. 1892 hauptsächlich dadurch erzielt, daß die Ratenzahlungen für einige im Bau begrif¬ fene Schiffe auf mehrere Jahre verteilt worden sind. So wurde der für die Adaptierung der ,,Custozza" eingestellte Betrag um 30 000 fl., die erste Rate für den Bau des Küstenverteidigungsschiffes B um 150 000 fl., die vierte Rate für den Rammkreuzer C um 100 000 fl. reduziert. Es wurde jedoch kein Schiffbau ganz gestrichen. Auch der Bau der Monitore ,,Körös" und ,,Szamos" schreite fort und könne der letztere bereits im nächsten Jahre armiert werden. Der k. u. k. Minister des Äußern Graf Kälnoky berichtet sohin über das Budget des Ministeriums des Äußern und teilt mit, daß die für die Adaptierung des Sommerpalais in Jeniköi eingestellte Summe gestrichen, die beantragte Aufbesserung der Konsulargehalte aber mit Rücksicht auf die finan¬ zielle Situation verschoben worden sei. Für die Herstellungen an dem Palais in Jeniköi sowie für den Ankauf eines Botschaftspalais in London werde übrigens mit Zustimmung der beiden Ministerpräsidenten in der Art gesorgt werden, daß ein entsprechender Betrag aus den gemeinsamen Aktiven vorgestreckt und in das Budget des Ministeriums des Äußern der für Amortisierung und Verzinsung dieses Vorschusses entfallende Betrag eingestellt wird. Derk. u. k. gemeinsame Finanzminister v. Källay berichtet über die Budgets des gemeinsamen Finanzministeriums und des gemeinsamen Obersten Rechnungshofes sowie über das Budget für Bosnien und Herzegowina und fügt hinzu, daß beide Regierungen diesen Budgets ohne Änderung zuge¬ stimmt haben. Se. k. u. k. apost. Majestät geruhen Sich bei dieser Gelegenheit nach dem Stande der Verhandlungen bezüglich des Bahnbaues Janijci-Bugoj- no-Jaijec zu erkundigen. Die beiden Ministerpräsidenten erlauben sich mitzuteilen, daß die bezüglichen Vorlagen bereits eingebracht wurden und jedenfalls noch in der laufenden Session zur Erledigung gelangen werden. Nach den gefaßten Beschlüssen stellt sich das Ordinarium des Heeres auf 107 374 863 fl. das Extraordinarium auf 16 126 965 fl. der Okkupationskredit auf 3 612 000 fl. das Ordinarium der Kriegsmarine auf 9 688 280 fl. 2 289 400 fl. das Extraordinarium auf der Voranschlag des Ministeriums des Äußern, u. zw.: im Ordinarium auf 3 493 900 fl. im Extraordinarium auf 35 400 fl. der Voranschlag des gemeinsamen Finanzministeriums im Or¬ dinarium auf 2 010 800 fl. der Voranschlag des gemeinsamen Obersten Rechnungshofes 126 440 fl. auf Hierauf wurde die Sitzung geschlossen. Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen. Wien, 20. Juni 1892. Franz Joseph. <pb/>Nr. 60a Heeresvoranschlag 1893, Ordinarium, o. D. 563 Nr. 60a Verzeichnis der im Ordinarium des Heeresvoranschlages für das Jahr 1893 bewilligten Mehranforderungen, o. D. Beilage zum GMRProt. v. 9. 5. 1892, RMRZ. 376 Mehr- Minder- Post erfordemis gegen 1892 2a Standeserhöhung der Infanteriekompagnien um je 1 Kor¬ poral, 2 Gefreite und 6 Infanteristen (bei 25 Regimentern) Gulden 2b Präliminierung des Erfordernisses für 1150 Zöglinge der 553 490 Kadettenschulen, zu dessen Deckung bisher bei den Trup¬ pen ebensoviele Soldaten niederster Soldklasse abgängig 160056 4816 geführt werden mußten 117005 18345 28 283 3 Mehrerfordemis für die in der Privatbenützung befindli¬ 27151 chen Kavalleriereitpferde 54269 4 Aufstellung von fünf Kadern für mobile Belagerungsbatte¬ 4600 riegruppen 63000 5 Umwandlung zweier Genie- in Pionierbataillone 1297 6 Aufstellung von 5 neuen Traineskadronen 52 466 7 Aktivierung von Regimentsofliziersschulen bei der Train¬ 13 732 2959 truppe 106367 9 Mehrerfordernis infolge der größeren Zahl der zur Waf¬ 1500 fenübung einzuberufenden Reserveoffiziere 10000Ö 10 Standeserhöhung des Remontendepots in Nagy-Daäd- 165000 Säri um 72 Remonten und 5 Pferdewärter 75 937 11 Aufstellung eines neuen Remontendepots 13a Vermehrung des Zöglingsstandes in der Artilleriekadetten¬ schule 14 Standesvermehrung der Monturverwaltungsanstalten um 4 Werkmeister 15 Mehrerfordemis infolge der teilweisen Besetzung der im militärärztlichen Offizierkorps bestehenden Abgänge 18 Mindererfordemis infolge der Verminderung des Standes der Invaliden in der Lokoverpflegung, bei Kombinierung mit sonstigen kleinen Differenzen 20 Mehrerfordemis für Brieftaubenstationen 22 Mehrerfordemis für größere bauliche Herstellungen und Ameliorierungen 24 Präliminierung der Brot- und Futterzubußen 26 Mindererfordemis im Titel XXII ,,Naturalienverpfle- gung" infolge Rückganges der dem Voranschläge zugrunde gelegten Naturalien-Durchschnittspreise 27 Mehrerfordernis im Titel XXIII ,,Mannschaftskost" infol¬ ge der eingetretenen Preissteigerung <pb/>564 Nr. 60b Heeresvoranschlag 1893, Extraordinarium, o. D. Mehr- Minder- Post erfordernis gegen 1892 28 Mehrerfordernis an Unterkunftsauslagen infolge der seit dem 1. Jänner 1891 stattgehabten Änderungen in den Gulden Bequartierungsverhältnissen 193 628 23161 29 Mehrerfordernis infolge der geringeren Ersparung durch 359014 administrative Maßregeln 2759754 2736 593 Zusammen die Erhöhung des Bruttoerfordernisses Hiezu: 247 Das Mehrerfordernis infolge der Verminderung der eige¬ 2736 840 nen Einnahmen um Daher ergibt sich die Erhöhung des Nettoerfordernisses Nr. 60b Verzeichnis der im Extraordinarium des Heeresvoranschlages für das Jahr 1893 bewilligten Titel und Posten, o. D. Beilage zum GMRProt. v. 9. 5. 1892, RMRZ. 376 Titel Post Gulden 1 3 Beschaffung von Sanitätsfuhrwerken; vom Gesamterfor- 50000 demisse von 246000 fl. die erste Rate von 2000000 2 1 Zur Fortsetzung der Beschaffung von Repetiergewehren 100000 und Karabinern samt zugehöriger Munition, bei Verwen¬ 100000 dung des rauchlosen Pulvers; vom Gesamterfordemisse 500000 von 9 772 300 fl. die dritte Rate von 2500000 2 Beschaffung von Brisanzgeschossen für die stahlbronze¬ nen Belagerungsgeschütze 100000 400 000 3 Umwandlung des Materials der reitenden Batterien bei Annahme des 9-cm-Kalibers für dieselben 65000 4 Verstärkung der Armierung einiger fester Plätze durch Geschütze neuer Konstruktion 5 Einführung eines rauchlosen Pulvers bei den Handfeuer¬ waffen und Feldgeschützen; vom Gesamterfordernisse von 11,4 Millionen Gulden die dritte Rate von 3 Beschaffung zerlegbarer Eisenbahnbrücken für die Ausrü¬ stung der Eisenbahnkompagnien; vom Gesamterforder¬ nisse per 400000 fl. die dritte Rate von 4 Beschaffung von transportablen Feldbahnmaterialien 5 Beschaffung einer neuen Sprengmittelausrüstung für die technischen Truppen; vom Gesamterfordemisse von 165 000 fl. die dritte und letzte Rate von <pb/>Nr. 60b Heeresvoranschlag 1893, Extraordinarium, o. D. 565 mei rOSt Gulden 6 Komplettierung der im Jahre 1891 nur teilweise beschaff¬ 43460 ten Augmentationsvorräte an Montur und Rüstung für die im Jahre 1890 errichteten 14 Batterien 50000 7 Beschaffung von Trainmaterial für die Traintruppe aus 912350 Anlaß der neuen Trainorganisation; vom Gesamterforder¬ 360000 nisse von 202 000 fl. die erste Rate von 127000 8 Beschaffung neuer Proviantfuhrwerke für die Truppen; vom Gesamterfordemisse von 1 824 700 fl. die erste Rate 25000 von 130000 9 Anschaffung tragbarer Zelte; vom Gesamterfordemisse 142000 von 4200Ö00 fl. die erste Rate von 858000 48000 11 Beschaffung der Ausrüstung für den Kavallerietelegra¬ phen und von leichten Feldtelegraphenabteilungen; vom 7600 Gesamterfordemisse von 356 500 fl. die dritte und letzte Rate von 30000 100000 12 Ergänzung und Dreiteilung des Eiffel(Straßen)bfücken- materials; vom Gesamterfordemisse von 93400 fl. die 14300 erste Rate 50000 13 Vorsorgen zum Zwecke der Erzeugung von leichten Nach¬ 20000 schubskonserven 15000 30000 14 Vermehrung der Reservevonjäte an Zwieback und Kon¬ serven, dann an Parkmaterial; vom Gesamterfordemisse 140000 von 1 715000 fl. die zweite Rate von 15 Erfordernis für die Umsetzung der gegenwärtig vorhande¬ nen Vorsichtsvorräte an Zwieback und Fleischkonserven 16 Änderung der technischen Ausrüstung der Truppenpionie¬ re 17 Änderung der Sprengmittelausrüstung der Kavalleriepio¬ nierzüge 18 Neubau und Einrichtung von technischen Werkstätten beim Eisenbahn- und Telegraphenregimente, dann für die Ergänzung der Einrichtung der Ausrüstungsdepots dieses Regiments 19 Beschaffung transportabler Isolierbaracken für Infek¬ tionskranke 21 1 Komeuburg. Neubau eines Sprengmittelmagazins samt Wachhaus 2 Lemberg. Neubau eines Fuhrwerksmagazins und definiti¬ ve Unterbringung der Traineskadron Nr. 63, sowie des Stabes des Trainregiments Nr. 3 3 Stanislau. Erweiterung des Verpflegsmagazins 4 Stanislau. Neubau einer Notreitschule 5 Josefstadt, Komom und Temesvär. Neubau und Umbau von Backöfen bei Militärverpflegsmagazinen 6 Beschaffung der inneren Einrichtung für neue oder adap¬ tierte auf Grund der Einquartierungsgesetze (von Gemein¬ den, Privaten etc.) uneingerichtet beigestellte Kasernen, Truppenspitäler etc. <pb/>566 Nr. 60b Heeresvoranschlag 1893, Extraordinarium, o. D. Titel Post Gulden 250000 22 Erweiterung und Einrichtung von Schießplätzen 23 Maßnahmen zur Hebung der Widerstandsfähigkeit der 1000000 beiden galizischen Festungen 130000 25 Kaschau. Neubau eines Militärverpflegsetablissements; 200000 vom Gesamterfordemisse von 575000 fl. die zweite Rate 50000 Galizien. Ameliorierung der im Jahre 1887/88 erbau¬ 60000 ten Barackenlager und Verpflegsbaracken, dann Ergän¬ zung der Akzessorien; vom Gesamterfordemisse von 9200 2 000 000 fl. die zweite Rate von 102000 26 Tirol. Rekonstruktion und Neubau von Befestigungen zur Landesverteidigung; vom Gesamterfordemisse von 90000 900000 fl. die sechste Rate von 632000 27 1 Für die Herstellung einer neuen Generalkarte von Mittel¬ 530600 europa Fortsetzung der Ausführung eines Präzisionsnivellements 1222089 für vier Partien 28 Erfordernis für überzählige Personen 710000 29 Mehrerfordemis für die in Süddalmatien zur Sicherung der Grenze auf die Dauer der außerordentlichen Verhält¬ 342668 nisse erforderlichen Truppen 30 Komplettierung von 23 Infanterieregimentern auf den 744500 normalen Friedensstand 17309 31 Überstandführung von Subaltemofflzieren bei der Infan¬ 30000 terie und Jägertruppe (Übertragen aus Ordinarium Post 18) 420000 Ersatz für dauernd abkommandierte, zum Truppendienste nicht verfügbare Offiziere und Mannschaft 6000 32 Zur Forterhaltung von 1512 überkompletten Kavallerie¬ reitpferden Und ebenso vielen Soldaten, einschheßlich des Ankaufes der gegen das Vorjahre neu zuwachsenden 420 Pferde 33 Ankauf von 25 Reitpferden für jedes Kavallerieregiment, bei gleichzeitiger Abgabe ebenso vieler gerittener Pferde in die Privatbenützung 34 Zur Forterhaltung von 1548 überkompletten Artilleriep¬ ferden und 1134 Soldaten, dann einmalige Auslagen aus Anlaß der neuerlichen Standeserhöhung 35 Vorübergehende Errichtung von Doppelkursen am Stabs¬ offizierskurse 36 Erfordernis für den aeronautischen Kurs 37 Einmaliges Erfordernis aus Anlaß der Standeserhöhung der Infanteriekompagnien bei 25 Regimentern 38 Erfordernis zur Erhaltung der noch durch einige Jahre fortbestehenden Ersatzkompagniekader der im Jahre 1891 in Tiroleijägerbataillone umgewandelten zwei Feldjäger¬ bataillone <pb/>Nr. 61* Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 2. 2. 1893 567 Titel Post Gulden 39 Einmaliges Erfordernis aus Anlaß der Komplettierung der 271 563 auf vermindertem Friedensstande gewesenen 14 Batterie¬ 40000 divisionen auf den normalen Friedensstand; vom Gesamt¬ 22889 erfordernisse von 940 000 fl. die zweite Rate mit 136400 40 Einmaliges Erfordernis zur Durchführung der Reorgani¬ 38000 sation der Festungsartillerie; vom Gesamterfordemisse 23487 von 338 768 fl. die dritte Rate von 130540 16126965 41 Beschaffung von Pferden für die Aufstellung von 5 Kadern für mobile Belagerungsbatteriegruppen; vom Gesamt¬ erfordernisse von 38 149 fl. der Teilbetrag von 42 Einmaliges Erfordernis aus Anlaß der Umwandlung zwei¬ er Geniebataillone in Pionierbataillone, dann für den Er¬ satz des vom Pionierregimente an die Genietruppe abgege¬ benen Kriegsbrücken-Übungsmaterials, endlich Erforder¬ nis für leichte Divisionsbrückentrains 43 Einmaliges Erfordernis aus Anlaß der Errichtung von fünf Traineskadronen 44 Beschaffung von 72 Fohlen zur Erhöhung des Remonten- standes im Remontendepot zu Nagy-Daäd-Säri 45 Beschaffung von 400 Fohlen für ein neu aufzustellendes Remontendepot Zusammen das außerordentliche Erfordernis für das Jahr 1893 Nr. 61 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 2. Februar 1893 RS. (und RK.) Gegenwärtige: der k. k. Ministerpräsident Graf Taaffe (o. D.), der kgl. ung. Ministerpräsident Wekerle (22. 2.), der k. u. k. gemeinsame Finanzminister v. Källay (14. 2.), der k. u. k. gemeinsame Kriegsminister FZM. Freiherr v. Bauer (14. 2.), der k. k. Landesverteidigungsminister FZM. Graf Welsersheimb (19. 2), der kgl. ung. Landesverteidigungsminister GdK. Freiherr v. Fejerväry (21.2.), der k. k. Finanzminister Steinbach (o. D.), der kgl. üng. Minister am Ah. Hoflager Graf Tisza (20. 2.), der k. u. k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck (15. 2.), der k. u. k. Marinekom¬ mandant Admiral Freiherr v. Stemeck (19. 2.). Protokollführer: Hof- und Ministerialrat Ritter v. Khu. Gegenstand: Maßnahmen zum weiteren Ausbau unserer Wehrmacht. KZ. 11-RMRZ. 377 Protokoll des zu Wien am 2. Februar 1893 abgehaltenen Ministerrates für gemeinsame Angelegenheiten unter dem Vorsitze des k. u. k. gemeinsamen Ministers des Äußern Grafen Kälnoky. <pb/>