Nr. 90d Károlyi an Mensdorff, Nikolsburg, 25. Juli 1866 (Beilage zu: MRP-1-6-02-0-18660726-P-0090.xml) - Retrodigitalisat (PDF)
- Tel. Nr. 181; aufgegeben Nikolsburg, 25. 7. 1866, 16 Uhr 15 a , eingetroffen Wien, 26. 7. 1866, 0 Uhr; Beilage zum MRProt. v. 26. 7. 1866; so wie von Nr. 90 c liegt auch davon eine als authentisch zu betrachtende Zweitfassung vor (auch im HHSTA., PA. III 93 , beide Fassungen).
MRZ. – KZ. –
Integrität Sachsens bewilligt, aber dessen Anschluß an Süddeutschland schlechterdings nicht durchzusetzen, weil Bismarck sonst die Verhandlungen abbricht. Preußen verlangt entschieden unsere bZusicherung derb Anerkennung seiner eventuellen norddeutschen Annexionen. Herabminderung der Kriegsentschädigung auf 25 Millionen Taler das Äußerste, was zu erreichen. Von Bayern fordert Preußen Gebietsabtretung und Territorialentschädigung an Darmstadt für Oberhessen. Da Baron Pfordten auf dieser Grundlage sich an den Präliminarien nicht beteiligen will, werden wir genötigt sein, ohne Bayern abzuschließen. Graf Bismarck verweigert die Verlängerung der Waffenruhe. Bitte um Ermächtigung, auf obiger Basis abzuschließen. Graf Degenfeld wiederholtc, da die gestrige Anfrage unbeantwortet, daß bei der Demarkation uns nur Ungarn und Niederösterreich zugestanden werden will. Wegen absoluter Dringlichkeit bittet er um schleunige Vollmacht, wie weit er gehen darf.