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Vorwort - Retrodigitalisat (PDF)

|| S. 7 PDF || Wie im Falle der bereits erschienenen Bände dieser Edition wurde auch das Manuskript des vorliegenden ersten Bandes der III. Abteilung (Ministerium Buol-Schauenstein) dem ungarischen Komitee für die Veröffentlichung der Ministerratsprotokolle zur Einsicht übersandt. Im Namen der ungarischen Kollegen hat Herr Universitätsdozent Dr. Istvan Diószegi den Band einer ausführlichen Besprechung unterzogen. Dabei ist besonders die Übereinstimmung in der Beurteilung von bisher in der österreichischen bzw. in der ungarischen Geschichtsschreibung umstrittenen Fragen zutage getreten; sie kommt in den folgenden Sätzen des Gutachtens deutlich zum Ausdruck: „Der ungarische Ausschuß würdigt dankbar, daß ihm der Präsident des österreichischen Ausschusses den Band III/1 zukommen ließ, spricht seine Anerkennung über die Leistung der österreichischen Kollegen aus und stellt mit Befriedigung fest, daß der Band dem Buchstaben wie dem Geist der Vereinbarung der beiden Ausschüsse entspricht und daß die einleitenden Studien des Bandes nichts enthalten, was das weitere Zusammenwirken zu stören geeignet wäre. Dies kann er mit um so mehr Freude tun, als die früheren österreichischen und ungarischen Geschichtsschreiber hinsichtlich der einleitend berührten Fragen ziemlich entgegengesetzte Standpunkte einnahmen; es kam beiderseits oft zu recht übertriebenen Aussprüchen und Behauptungen. Der Ausgangspunkt von und das Herankommen zu den gegebenen Tatsachen sowie die Terminologie und die Deutungsweise sind freilich auch jetzt noch nicht völlig gleich, jedoch wollen die Historiker heute weder in Wien noch in Budapest die Rolle des ,laudator temporis acti‘ spielen, und ihre Bestrebungen treffen sich in der Absicht, die wissenschaftliche Wahrheit klarzulegen. Es können seitens der ungarischen Historiker Einwendungen gegen Fragen der österreichischen Regierungspolitik erörternde Studien ohne den Versuch, sich mit der politischen Haltung der ehemaligen österreichischen Regierung zu identifizieren, keineswegs am Platze sein.“

Der Klärung in Frage stehender Probleme diente eine gemeinsame Arbeitstagung, die vom 24. bis 26. November 1973 in Wien abgehalten wurde und in deren Rahmen die Mitglieder des österreichischen Komitees von ihren ungarischen Kollegen wertvolle Anregungen erhielten. Insbesondere ist für die Mithilfe bei der Feststellung der korrekten Schreibung ungarischer Eigennamen sowie für die Ergänzung der Bibliographie zu danken. Kritische Bemerkungen des Gutachtens von Herrn Dozenten Diószegi sind an den betreffenden Stellen der Einleitung bzw. der Protokolltexte berücksichtigt.