Gemeinsamer Ministerrat, 30. 1. 1897
I. Die von der Heeresleitung aus strategischen Rücksichten als notwendig bezeichneten Eisenbahnbauten
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64 Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897 - Protokoll I Der k. k. Ministerpräsident Graf Badeni bemerkt, die beiden Re¬ gierungen könnten nur dafür die Verantwortung übernehmen, die Bedeckung für die von den Delegationen votierten Summen zu beschaffen. Der k.lc Finanzminister Ritter v. Bilidski stellt folgenden Antrag: Die beiderseitigen Regierungen nehmen zur Kenntnis, daß der gemeinsame Kriegsmi¬ nister von den diesjährigen Delegationen den zur Diskussion stehenden außerordent¬ lichen Spezialkredit von 45 Millionen beanspruchen, jedoch schon jetzt aufgrund dieses Kredites die nötigen Bestellungen einleiten wird. Ferner übernehmen die beiderseitigen Regierungen die Verpflichtung, einerseits bis zum Ende dieses Jahres Beträge bis zur Höhe von 15 Millionen für den in Rede stehenden Zweck flüssig zu machen und andererseits im Jahre 1898 für jene weiteren Summen aufzukommen, welche die dies- jährigen Delegationen über jene 15 Mülionen hinaus votieren werden. Redner wünscht jedoch gleichzeitig, in seinem eigenen Namen sowie in jenem seines ungarischen Kollegen schon jetzt die Absicht anzukündigen, zur Beschaffung der erwähnten 15 Mü¬ lionen auf die gemeinsamen Zentralaktiven zu greifen. Der V ersitzende konstatiert, daß der obige Antrag angenommen wird. Be¬ züglich der Modalitäten der Geldbeschaffung sei dermalen eine Schlußfassung nicht nötig, und können diese seinerzeit den Gegenstand einer gemeinsamen Ministerkonfe¬ renz büden.5 Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Gotuchowski Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses ProtokoUes zur Kenntnis genommen. Wien, 13. Februar 1897. Franz Joseph. Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30. Jänner 1897 - Protokoll I RS. (undRK.) Gegenwärtige: der kgl. ung. Ministerpräsident Baron Bänffy, der k. k. Ministerpräsident Graf Badeni, der k. u. k. gemeinsame Finanzminster v. Källay, der k. u. k. gemeinsame Kriegsminister GdK. Edler v. Krieghammer, der kgl. ung. Finanzminister v. Lukäcs, der k. k. Finanzminister Ritter v. Bilinski (18.2.), der kgl. ung. Handelsminister Baron Däniel, der k. k. Eisenbahnminister Ritter v. Guttenberg, der k. u. k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck (17.2.). Protokollföhren Sektionsrat v. Mdrey. Gegenstand: Die von der Heeresleitung aus strategischen Rücksichten als notwendig bezeichneten Eisenbahnbauten. KZ. 14 - GMCZ. 398 Protokoll des zu Wien am 30. Jänner 1897 abgehaltenen Ministerrates für gemein¬ same Angelegenheiten unter dem Vorsitze des k. u. k. gemeinsamen Ministers des Äußern Grafen Gohichowski. 5 GMR.V. 31.1.1897, GMCZ. 400. <pb/>Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897- Protokoll I 65 Der Vorsitzende bezeichnet als den Zweck der Besprechung die Prüfung und eventuelle Beschlußfassung über jene Vorschläge, welche die Heeresleitung in bezug auf den Bau und die Verbesserung in strategischer Hinsicht notwendiger Bahnen zu machen sich veranlaßt gesehen hat. Es handle sich hiebei hauptsächlich um jene Bahnen, welche die Verbindung Galiziens mit Ungarn herzustellen berufen sind, dann aber auch um Bahnverbindungen Dalmatiens mit dem Okkupationsgebiete und Kroa¬ tien. Der Vorsitzende ladet den k. u. k. Chef des Generalstabes ein, ein Expose dieser Vorschläge zu geben.1 Der k.u.k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck führt zunächst aus, daß diese Vorschläge jene Bahnbauten betreffen, welche im Inter¬ esse einer Beschleunigung der Aufmarschverhältnisse nach Norden und nach Osten erforderlich wären. Einzelne dieser Bauten müßten vom Staate selbst ausgeführt, bei anderen in dem Falle, als sich dafür Privatuntemehmungen fänden, die letzteren wirksam unterstützt werden. Im Norden beginnend, wäre vor allem noch wenigstens eine Transversallinie über die Karpaten herzustellen, und zwar wäre dies als Fortset¬ zung der bereits bestehenden Bahn die Linie von Nagy-Berezna über Sambor nach Lemberg. Für dieselbe werde zwar nur eine einspurige Anlage Aussicht haben, ange¬ nommen zu werden, selbstredend wäre aber die Doppelspur vorzuziehen, umso mehr als dieselbe bisher nur bei einer einzigen Übergangslinie über die Karpaten bestehe. Der nächste Wunsch betreffe den Bau der Linie Przeworsk-Rozwadow. Weiters wäre die Leistungsfähigkeit der Bahn von Tamow nach Przemyfl zu erhöhen, wobei es sich um eine Revision der Gleisanlagen und um die Etablierung von neuen Wasserstationen handeln würde. Als eine wünschenswerte Verbesserung müsse auch jene der Bahn von Sambor nach Stryj bezeichnet werden, wobei gleichfalls die Anlage einiger Wassersta¬ tionen und Ausweichstationen in Betracht käme. Die vorstehenden Wünsche müßten als die dringlichsten erklärt werden. In weiterer Linie möchte Redner jene Bahnen aufführen, die gleichfalls einem reellen Bedürfnisse entsprächen und sukzessive entstehen sollten. In diese Kategorie fiele der Ausbau der schon in Konstruktion begriffenen Bahn von Podolin über Orlö nach Bartfeld und von da nach Jaslo, ferner die Strecke von Chaböwka über Neumarkt als Anschluß an die Arvatal-Bahn, für welche schon die Konzession erteüt sei, dann die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der kleinen Strecke von Wiener Neustadt nach Grammatneusiedel. Auf der letzteren könne nämlich dermalen nur mit TOachsigen Zügen verkehrt werden, und wäre daher die Möglichkeit zu schaffen, die Leistungsfähigkeit auf 100 Achsen zu erhöhen. Erwünscht erschiene außerdem der Bau einer Bahn von Potutory nach Zloczow, sowie die Verlängerung der künftigen Linie Nagy-Berezna-Sambor- Lemberg nach Kamionka. 1 Krieghammer - unterHinweis aufden GMR. v. 29.8.1896, GMCZ. 393 -überden Bau derausstrategischer Sicht wichtigen Eisenbahnlinien bzw. über die Erhöhung der Leistungsßhigkeit der bestehenden Schienen¬ wege an die beiden Ministerpräsidenten v. 30. 8.1896, KA., KM., Präs. 55-16/4/1896. Über die Schaffung einer dalmatinischen Bahnverbindung: Krieghammer an Kdllay v. 19.11.1896, ebd., Präs. 55-32/1/1896; Källay an Krieghammer v. 30.11.1896, ebd., Präs. 55-32/2/1896; Krieghammer an Kdllay v. 12.12.1896, ebd., Präs. 55-32/3/1896. <pb/>66 Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897 - ProtokollI Auf ungarischem Gebiete käme hauptsächlich der Ausbau der Bahn von Csik-Rakos nach Szasz-Regen behufs Komplettierung des siebenbürgischen Balmnetzes, ferner jener der Bahn von Csap nach Nagy-Berezna und die Verbesserung der Bahn von Csap nach Nyiregyhäza in Betracht. Außerdem fehlen in Ungarn, wo bisher alle Transporte vom Westen und Süden her in Budapest die Donau übersetzen müssen, um nach Galizien zu gelangen, drei Donaubrücken, und zwar bei Komom, bei Gombos und bei Baja. Speziell die letztere wäre äußerst wünschenswert, da sie in der geraden Linie von Siebenbürgen nach Westen bis ins Pustertal liegen würde. Auf den südlichen Teü der Monarchie übergehend müsse als das dringendste Postulat eine Bahn nach der Bocche und dem Meere bezeichnet werden, welche die Verbindung mit der Flotte auf dem Landwege ermöglichen würde. Hiefür eigne sich am besten eine Abzweigung von der schon bestehenden Bahn Mostar-Metkovi6 - etwa bei Gabela - gegen Trebinje, von wo ein gesicherter Abstieg gegen Ragusa vecchia bis nach Castelnuovo so geführt werden müßte, daß er nicht von einer in der Nähe liegenden fremden Flotte beschossen werden könnte. Andererseits wäre ein kleiner Flügel gegen Ragusa anzufügen. Als wichtig erscheine ferner, besonders bei den jetzigen politischen Verhältnissen, eine Bahn von Sarajevo gegen die Drina, etwa nach GoraZda, eventuell nach ViSegrad. Auch sollte der Bau einer Linie von ViSegrad nach Mitrowitz schon jetzt studiert werden. Die anderen Bahnprojekte in diesen Gebieten seien weniger dringlich und dahp.r Fragen der Zukunft, so die Bahnverbindung durch Kroatien von OStarije nach Knin, die Verbesserung der Bahn Prijedor-Banjaluka-Bugojno und die Herstellung des Bahnanschlusses von letzterem Orte nach Spalato. Was schließlich die im Südwesten der Monarchie gelegenen strategisch wichtigen Bahnen betreffe, so seien in dieser Hinsicht die hauptsächlichsten Wünsche der Hee¬ resleitung entweder bereits erfüllt oder ihrer Erfüllung nahe. Redner möchte also nur die Verbesserung der Bahn von Klagenfurt nach Villach und von Villach nach Tarvis, ferner den Ausbau der Bahn von Görz nach Adelsberg, von welcher die Strecke Görz-Haidenschaft bereits trassiert sei, der k. k. Regierung ans Herz legen. Der kgl. ung. Ministerpräsident Baron Bänffy bemerkt, daß die für den Süden der Monarchie projektierten Bahnen zum erstenmale in der gemeinsa¬ men Ministerkonferenz berührt werden. Aus diesem Grunde und da Redner und seine Ministerkollegen bezüglich dieser Bahnen nicht hinreichend orientiert seien, befände er sich nicht in der Lage, dieselben dermalen eingehend zu diskutieren oder Beschlüsse darüber zu fassen. Der Vorsitzende erwidert, der Zweck der heutigen Besprechung sei, der Heeresleitung die Gelegenheit zu bieten, ihre Projekte und Wünsche zu entwickeln und die Aufmerksamkeit der beiden Regierungen auf dieselben zu lenken. Ein Beschluß brauche heute über alle Punkte noch nicht gefaßt zu werden. Der k.u.k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck möchte an die Zuschrift erinnern, welche bezüglich der Bahn in die Bocche an die beiden Regierungen abgegangen sei.2 2 Krieghammer an die beiden Ministeipräsidenten und Källay v. 6.1.1897, KA., KM., Präs. 55-1/1/1897. <pb/>Nr. 9 GemeinsamerMinistenat, Wien, 30.1.1897- Protokoll I 67 Der kgL ung.M in is ter p r äsid en t Baron Bänffy kann nicht umhin, seine Überraschung darüber auszusprechen, daß dermalen noch weitere neue Bahn¬ projekte auftauchen, während jene nördlichen Bahnanschlüsse, die seinerzeit in der unter Ah. Vorsitze stattgehabten gemeinsamen Ministerkonferenz diskutiert wurden, noch nicht erledigt seien.3 Es entstehe dadurch die Frage, woher das Geld für alle diese Bauten genommen werden soüe. Der k.k. Ministerpräsident Graf Badeni konstatiert, daß die von der Heeresleitung gewünschten Bahnbauten sich nach dem Grade ihrer Dringlichkeit in drei Gruppen teüen. In der ersten Gruppe befinde sich vor allem die Linie von Nagy-Berezna nach Lemberg. Die k. k. Regierung sei bereit, dieselbe zu bauen, jedoch jedenfalls nur mit einspuriger Anlage, mit etwaiger Ausnahme der Tunnels und Brücken, welche doppelspurig angelegt werden könnten. Desgleichen sei die k. k. Regierung willens, den Wünschen der Heeresleitung bezüglich des Baues der Linie Przeworsk-Rozwadow sowie hinsichtlich der Ausgestaltung der Linien Stryj-Sambor und Tamow-Dgbica-Rzeszow-Jaroslau-Przemyä Folge zu geben und außerdem für eine entsprechende Vermehrung des Fahrparkes Sorge zu tragen. Die betreffenden Bauten würden ohne Verzug in Angriff genommen werden. In Ziffern ausgedrückt, belaufe sich die hiemit übernommene Verpflichtung aufcirca 27 Millionen. Es sei dies das Maximum, was geleistet werden könne, und Redner müsse daher das Ersuchen stellen, daß von den weiters vorgebrachten Wünschen, speziell von dem Baue der Strecken Lemberg-Kamionka und Potutory-Zloczow vorläufig Abstand genommen werde. Was die zwischen der Hercegovina und Dalmatien geplante Bahnverbindung betreffe, so müsse Redner erklären, daß derselben wirtschaftlich gar keine Bedeutung zukomme, und es sei daher zu bedauern, daß in Dalmatien, welches bisher keine Verbindung mit der Monarchie besitze, gerade mit einer Linie begonnen werde, welche von keinem Nutzen für das Land sei. Es werde dies dortselbst jedenfalls einen sehr peinlichen Eindruck machen. Nachdem aber dieser Bahnbau als ein strategisch wich¬ tiger bezeichnet worden sei und die Kosten desselben nicht sehr bedeutend sein dürften, werde die k. k. Regierung dieser Frage nähertreten und nach erfolgter Anfertigung des Projektes ihre Äußerung abgeben. Der kgL ung. Handelsminister Baron Daniel führt aus, daß das von der Heeresleitung entworfene Programm große Opfer involviere, und zwar für Ungarn umso größere, als die betreffenden Linien gerade in Gegenden gebaut werden müssen, welche sehr arm seien. Dazu komme, daß diese Linien keinen wirtschaftlichen Vorteü repräsentieren. Was speziell die nördlichen Kombinationen betreffe, so komme in erster Linie die Bahn von Nagy-Berezna nach Lemberg in Betracht. Das gemeinsame Kriegsministerium habe in einer Note betont, daß durch den Bau dieser Linie auch die schon bestehenden Anschlußlinien in gehöriger Weise ausgerüstet werden müssen. Was sich als eine sehr große Forderung darsteüe.4 Von dem Verlangen, daß die erwähnte Linie doppelspurig hergesteüt werden solle, sei bisher keine Rede gewesen. Es würde dies die Kosten ganz unverhältnismäßig erhöhen. Die weiteren Wünsche der Heeres- 3 GMR. v. 29. & 1896, GMCZ. 393. 4 SieheAnm. 1. <pb/>68 Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897 - Protokoll I leitung betreffen die Verbindung Bartfeld-Landesgrenze, Podolin-Orlo und Orlo- Bartfeld. In dieser Beziehung müsse bemerkt werden, daß, besonders was die Strecke Orlo-Bartfeld anlange, dieselbe mit enormen Terrainschwierigkeiten verbunden und daher überaus kostspielig wäre. Von derselben sollte daher, wenn sie nicht absolut nötig sei, abgesehen werden. Die übrigen als wichtig bezeichneten Bahnbauten auf ungari¬ schem Gebiete würden alle sukzessive durchgeführt werden. Hinsichtlich der Donaubrücken müsse Redner, wenn er auch deren Nützlichkeit anerkenne, darauf hinweisen, daß dieselben nicht nur an sich bedeutende Kosten verursachen, sondern daß sich auch im Falle des Baues der Brücke bei Komom die Notwendigkeit ergeben würde, die Bahn nach Neuhäusel, eventuell bis Suräny, weiter¬ zuführen, und daß der Bau der Brücke bei Baja zur Folge hätte, daß auch die Zufuhr¬ linien (Baja-Szabadka und Bätaszek-Dombovär) entsprechend verstärkt werden müßten. Da hiedurch eine weitere wesentliche Vermehrung der Kosten einträte, stelle Redner zur Erwägung, ob nicht der Bau bloß einer Brücke, etwa jener bei Gombos, genügen würde. Redner nimmt ferner Akt von der Erklärung, daß die Linien, welche im Okkupa¬ tionsgebiete geplant werden, nicht alle von gleicher strategischer Wichtigkeit seien, und daß in dieser Hinsicht in erster Linie nur die Bahn Gabela-Bocche und jene von Sarajevo nach Mitrowitz in Betracht kämen, könne jedoch bei dem Umstande, als er dermalen über diese Bahnprojekte noch keine nähere Orientierung besitze, in eine meritorische Besprechung derselben nicht eingehen. Schließlich sei mit Rücksicht auf den Umstand, daß von österreichischer Seite die Bereitwilligkeit bestehe, die Linie Lemberg gegen Nagy-Berezna zu bauen, noch die Frage zu erörtern, in welcher Zeit die Verwirklichung dieser Linie durchgeführt werden sollte. Der k.u.k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck möchte zunächst dem Vorredner für dessen im ganzen sehr erfreuliche Ausein¬ andersetzungen danken. Das Programm der Heeresleitung enthalte überhaupt alle jene Linien, die einen größeren oder geringeren strategischen Wert besäßen, und deren Ausführung entweder schon angeregt oder teüweise schon in Angriff ge¬ nommen sei. Bezüglich der Reihenfolge der Ausführung sei eine Gruppierung vor¬ genommen worden. Bei den Karpatenübersetzungen sei bisher immer vergeblich der Antrag gestellt worden, dieselben doppelspurig zu bauen, wenn also auch für die Linie Nagy-Berezna-Lemberg die Doppelspur ausgeschlossen sei, so solle doch die Trasse so geführt werden, daß später einmal der Übergang auf die Dop¬ pelspur möglich bleibe. Die Bahn Orlo-Bartfeld sei projektiert gewesen, um die Strecken Podolin-Orlo und Bartfeld-Jaslo zu verbinden. Mit Rücksicht auf die vom kgl. ung. Handelsminister dargestellten Schwierigkeiten wolle Redner indes nicht auf diesem Wunsche bestehen. Dagegen müsse er die Erhöhung der Lei¬ stungsfähigkeit der Strecke Csap-Nagy-Berezna inklusive der Übernahme der ge¬ genwärtig in Privatbesitz befindlichen Strecke Ungvär-Nagy-Berezna in staatliche Leitung als sehr notwendig bezeichnen. Was die Brücken betreffe, so müsse der Wunsch, daß wenigstens eine oder die andere derselben gebaut werde, aufrechterhalten werden. Übrigens böte deren Her¬ stellung auch kommerzielle Vorteüe. Welche der Brücken früher gebaut werden solle, <pb/>Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897- Protokoll I 69 entziehe sich seinem Urteile. Hinsichtlich der südlichen Bahnen verkenne auch Redner nicht, daß dieselben ausschließlich aus militärischen Rücksichten gefordert werden. Der k.k. Eisenbahnminister Ritter v. Guttenberg möchte an¬ schließend an dieAusführungen desk. k. Ministerpräsidenten,welcher den Standpunkt der Regierung im allgemeinen bereits gekennzeichnet habe, einige technische Fragen berühren. Bezüglich der Bahn Nagy-Berezna-Lemberg werde er darauf bedacht sein, daß dieselbe mit lOOachsigen einfachen Zügen befahren werden könne. Es sei nämlich gefährlich, mit Doppelzügen zu arbeiten, da man in diesem Falle nie eine Gewähr für die Durchführung der Kriegsfahrordnung besitze, und außerdem ein viel größeres Personal und mehr Maschinen nötig seien. Betriebstechnisch sei die Linie nicht schwie¬ rig. Bei der Wahl der Trasse werde Rücksicht darauf genommen werden, daß die Doppelspur seinerzeit einmal durchgeführt werden könne, auch wäre der Scheiteltun¬ nel, der 9 Kilometer Länge haben werde, doppelspurig anzulegen, was eine Verteue¬ rung von 1 1/2 bis 2 Millionen bedeute. Hinsichtlich der Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Bahn Tamow-Przemysl möchte Redner fragen, ob es ratsam sei, selbst auf einer doppelspurigen Bahn mit 60 Zügen täglich zu verkehren. Bisher sei immer die Maximalleistung 48 Züge gewesen. Auch müsse darauf aufmerksam gemacht werden, daß es sich nicht nur um die Verbes¬ serung der Wasserstationen, sondern auch um die Erweiterung der Endstationen handle, weü in denselben die Züge aufgelöst werden müssen. Es wäre also in Jaroslau der Bahnhof zu erweitern und in Przemyäl, wo dies nicht möglich sei, ein Vorbahnhof zu errichten. Um die Strecke Sambor-Stryj zu verbessern, sei die Anlage von drei neuen Ausweichstationen nötig. Die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Strecke Wiener Neustadt-Grammatneusiedl entziehe sich zwar dem Einflüsse der Regierung, doch sei schon diesbezüglich an die Südbahn herangetreten worden. Schließlich möchte Redner um Auskunft darüber bitten, warum die Strecke Klagenfurt-Villach erweitert werden solle. Der k.u.k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck beantwortet diese Frage dahin, daß nicht eine Erweiterung, sondern nur eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit und eine Revision der Gleisanlagen bezüglich dieser Strecke gewünscht werde. Der k.k. Finanzminister Ritter v. BiHüski beruft sich hinsicht¬ lich der auf die k. k. Regierung entfallenden Leistungen auf die Erklärungen des k. k. Ministerpräsidenten, möchte aber ausdrücklich bemerken, daß auch vom österreichischen Standpunkte die betreffenden Linien lediglich ein strategisches Interesse darstellen. Auf diese Erklärung lege Redner deshalb Wert, weil es denkbar sei, daß im Parlamente bei Verhandlung dieser Bahnbauten Schwierig¬ keiten in der falschen Annahme gemacht werden, daß es sich dabei um ein gali- zisches Landesinteresse handle. Zu den südlichen Linien möchte Redner bemerken, daß, wenn so viele Bahnen für strategische Zwecke gebaut werden, man umso mehr die Verpflichtung habe, auch für wirtschaftliche Zwecke zu sorgen. Diesen letzteren werde allerdings die Tauembahn dienen. Desgleichen wäre aber der Bau der Bahn von Bugojno nach Spalato durchführ¬ bar gewesen, wenn die ungarische Regierung'sich nicht dagegen ausgesprochen hätte. <pb/>70 Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897 - Protokoll I Aber selbst wenn die Linie Bugojno-Spalato nicht gebaut werde, könne nicht zugege¬ ben werden, daß die ungarische Regierung sich das ausschließliche Tarifhoheitsrecht in Bosnien und der Hercegovina arrogiere. Redner möchte an den gemeinsamen Finanzminister die Frage stellen, wie er sich zu dieser Sachlage stelle, und ob er, wenn die Linie Gabela-Bocche gebaut werde, daneben auch noch über Mittel verfügen werde, um jene wirtschaftlichen Zwecke im Okkupationsgebiete zu verfolgen, welche auch für die im Reichsratevertretenen Königreiche und Länderwichtig seien. Für diese letzteren handle es sich z. B. um die Hebung von Spalato, und es frage sich, wie die Finanzierung der Linie Bugojno-Spalato gedacht werden könnte. Der k.u.k. gemeinsame Finanzminister v. Källay setzt ausein¬ ander, er habe seine Korrespondenz über das Bahnprojekt Gabela-Bocche, in welcher er sich aus wirtschaftlichen Gründen gegen dasselbe ausgesprochen habe, den beiden Regierungen mitgeteüt.5 Er teüe vollkommen die Ansicht des k. k. Fi¬ nanzministers, daß diese Bahn vom wirtschaftlichen Standpunkte ein Opfer für die beiden Provinzen bedeute. Dagegen habe Redner seinerzeit die Bahn Bugojno- Spalato angeregt, jedoch nach den hierauf von Seite der ungarischen Regierung ihm zugekommenen Antworten die Sache vorläufig seinerseits fallenlassen müssen, und wolle auch im gegenwärtigen Momente in eine nähere Besprechung dieses Gegenstandes nicht eintreten. Es unterliege für ihn keinem Zweifel, daß die Bahn Bugojno-Spalato die wichtigste wirtschaftliche Bahn für das Okkupationsgebiet wäre und auch der Monarchie sowie speziell auch Ungarn zugute käme. Die Bahn Gabela-Bocche sei wirtschaftlich von keiner Bedeutung, höchstens stehe zu erhof¬ fen, daß sie für die umliegende Gegend von einigem Nutzen sein werde. Auch sei sie teilweise nicht ganz leicht zu bauen. Was die Geldbeschaffung anlange, so könnten nach Redners Ansicht Bosnien und die Hercegovina dieses Opfer leisten, vorausgesetzt, daß die Aufnahme eines Anlehens sich als möglich erweist. Wohl aber müßten für diesen Fall dieselben Modalitäten zugestanden werden, welche auch für die Bahn Bugojno-Spalato in Antrag gebracht worden waren, nämlich daß aus den gemeinsamen Zentralaktiven einige Jahre hindurch die nötige Summe für das wahrscheinliche Defizit sowie für die Verzinsung und Amortisierung der Anleihe vorgestreckt werden.6 Redner habe dem Wunsche der Heeresleitung nach Herstellung dieser Bahn nicht länger entgegentreten können, da er die strategi¬ sche Wichtigkeit derselben nicht beurteüen könne, und dieses Moment als be¬ stimmt gegeben hingestellt worden sei. Was die politische Seite der Frage anlange, so sei schon öfter betont worden, daß sich mit einiger Wahrscheinlichkeit Kom¬ plikationen auf der Balkanhalbinsel für die nächsten Jahre vorhersehen ließen. Bei denselben dürfte auch Montenegro eine Rolle spielen. Während nun bisher die Verbindung mit diesem Lande nur auf Gebirgsstraßen möglich sei, werde man. 5 KMaysKorrespondenz überdas Balmprojekt Gabela -Bocche: Krieghammeran Källay v. 12.12.1896, KA., KM., Präs. 55-1/1/1897; Käüay an Krieghammer v. 1.1.1897, ebd.; Krieghammer an die beiden Minister¬ präsidenten und Kdllay v. 61.1897, ebd.; Bänjfy an Krieghammer v. 26.2.1897, ebd.; Källay an Kriegham¬ mer v. 20.3.1897, ebd., Präs. 55-1/3/1897. 6 Siehe GMRProL v. 13.4.1896, GMCZ. 390, Anm. 1Z <pb/>Nr. 9 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897-Protokoll I 71 wenn einmal eine Eisenbahn nach Trebinje führe, in der Lage sein, Montenegro gegenüber eine drohende Haltung einzunehmen. Es sei dies ein weiterer Grund gewesen, diesem Bahnprojekte, wenn dasselbe auch in wirtschaftlicher Hinsicht keinen Nutzen verspreche und in finanzieller Beziehung sich voraussichtlich nicht als rentabel erweisen werde, doch zuzustimmen. Die Bahn von Sarajevo in den Sandschak, welcher gewiß eine große strategische Wichtigkeit zukomme, wäre, wenn sie auf die türkischen Gebiete fortgesetzt werden könnte, auch in wirtschaftlicher Beziehung für die Monarchievon Bedeutung. Siewürde jedoch auf bosnischem Territorium bei 17 Millionen kosten, eine Leistung, die von Bosnien und Hercegovina dermalen nicht aufgebracht werden könnte. Der kgl. ung. Handelsminister Baron Daniel kann der Ansicht des Vorredners nur zustimmen, womach die Frage des Ausbaues der Bahn Bugojno-Spalato dermalen, wo die einschlägigen Verhandlungen noch in Schwebe seien, nicht näher erörtert werden solle. Die letzte Antwortnote der un¬ garischen Regierung in dieser Angelegenheit werde dem gemeinsamen Finanzmi¬ nister demnächst zukommen.7 Gegenüber der Bemerkung desk. k. Finanzministers, daß Ungam über die bosnisch- hercegovinischen Bahnen ein Tarifhoheitsrecht ausüben wolle, müsse Redner erklären, daß der ungarischen Regierung nichts ferner liege. Dieselbe habe lediglich einen Wunsch geäußert, daß nämlich nicht solche Tarife auf den bosnisch-hercegovinischen Bahnen aufgestellt werden mögen, durch welche eine künstliche Verschiebung des Verkehres zum Nachteüe Ungarns eintrete. Der k.u. k. gemeinsame Finanzminister v. Källay bringt hierauf einen Passus aus einer Note des kgl. üng. Handelsministeriums zur Vorlesung, worin ausdrücklich gesagt wird, daß durch die Tarife der bosnisch-hercegovinischen Bahnen der Verkehr bereits von Fiume abgeleitet worden sei, und der ungarische Export nach dem Okkupationsgebiete beinahe aufgehört habe.8 Um diesem Übelstande zu steuern, werden in der Note gewisse Forderungen als unabweisliche Postulate der ungarischen Regierung aufgestellt und für letztere das Tarifhoheitsrecht über die bosnisch-herce- govinischen Bahnen verlangt. Der k.k. Eisenbahnminister Ritter v. Guttenberg hebt hervor, daß noch ein Punkt zu besprechen sei, nämlich die Zeit der Ausführung derjenigen Bahnlinien, welche beschlossen wurden. Für die Linie Nagy-Berezna-Lemberg sei ein Jahr für die Detaütrassierung und mindestens drei Jahre für den Bau nötig, so daß die Bahn im Jahre 1901 fertig sein könnte. Der Bau der Strecke Przemyä-Rozwadow könnte während der Trassierung der vorerwähnten Linie schon in Angriff genommen werden. Der Vorsitzende möchte angesichts der von ihm schon wiederholt betonten nahen Möglichkeit einer Komplikation der äußeren Lage den kürzesten Termin für den Bau der neuen Linie festgesetzt sehen, und hält weiters die Frage für wichtig, was vor 7 SieheAnm. 5. 8 Das Material des ungarischen Handelsministeriums wurde vernichtet, das diesbezügliche Aktenstück war nicht aufmfinden. <pb/>72 Nr. 9 Gemeinsamer Ministenat, Wien, 30.1.1897 - Protokoll I Fertigstellung dieser Linien für die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der schon beste¬ henden Bahnen veranlaßt werden könnte. Der k.k. Eisenbahnminister Ritter v. Guttenberg legt dar, daß der von ihm veranschlagte Termin für den Bau der neuen Linien der kürzest mögliche sei. Was die Verbesserung der schon bestehenden Übergangslinien betreffe, so könne immerhin eine gewisse Erhöhung der Leistungsfähigkeit derselben erreicht werden. Der k.u.k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck setzt auseinander, daß man dermalen noch immer mit einem großen Teüe der Auf¬ marschkräfte auf die Nordbahn angewiesen, der gesicherte Aufmarsch aber nur über die Karpaten von Ungarn her möglich sei. Auch wäre es im Kriegsfälle wichtig, daß sich der Aufmarsch mit einer ähnlichen Schnelligkeit wie jener der deutschen Armee vollziehen könne. Aus diesen und noch weiteren Gründen müsse die Heeresleitung auf die Ausgestaltung des strategischen Bahnnetzes großes Gewicht legen. Der Vorsitzende erinnert daran, daß in der im Vorjahre unter Ah. Vorsitze stattgehabten gemeinsamen Ministerkonferenz nicht nur die Frage der Eisenbahnbau¬ ten, sondern auch jene der Vermehrung des Fahrparkes besprochen worden sei.9 Der k.k. Finanzminister Ritter v. Bilinski und der k g 1. u n g. Handelsminister Baron Daniel erwidern, daß den diesfälligen Wün¬ schen der Heeresverwaltung in diesem und in den nächsten Jahren im voUen Umfange Rechnung getragen werde. Der Vorsitzende resümiert hieraufdie von der Konferenz gefaßten Beschlüs¬ se, womach über folgende Punkte eine Einigung erzielt wurde: 1. Bau der Bahn von Nagy-Berezna nach Lemberg. Dieselbe wird mit Ausnahme der Tunnels und Brücken, welche doppelspurig angelegt werden, eine eingleisige Anlage erhalten, doch wird dafür bei der Trassierung vorgesorgt werden, daß der seinerzeitige Übergang auf die Doppelspur möglich bleibe. Diese Bahn wird im Jahre 1901 ausgebaut sein, doch werden einzelne Strecken, wie z. B. Sambor-Lemberg, schon früher fertiggestellt werden. 2. Bau der Bahn von Przeworsk nach Rozwadow, welche im Jahre 1898 fertig sein dürfte. 3. Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Linien Csap-Nagy-Berezna (einschließlich der Übernahme der gegenwärtig im Besitze einer Privatuntemehmung befindlichen Strecke Ungvär-Nagy-Berezna in staatliche Leitung) und Csap-Nyiregyhäza. 4. Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Linie Sambor-Stryj. 5. Revision und Verbesserung der Bahn Tamow-Przemyäl samt Anlage von neuen Wasserstationen, Erweiterung des Bahnhofes in Jaroslau und Errichtung eines Vor¬ bahnhofes in Przemyäl.3 6. Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Revision der Gleisanlagen bezüglich der Strecke Klagenfurt-Villach-Tarvis. $ * Einßgung Guttenbergs wurde wohl nicht beschlossen, sondern Erweiterung der Betriebsausweiche Munina nächst Jaroslau. 9 GMR. v. 29.8.1896, GMCZ. 393. <pb/>Nr. 10 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30.1.1897 - Protokoll II 73 7. Einwirkung aufdie Südbahn, damit die Leistungsfähigkeit der Strecke Granunat- neusiedel-Wiener Neustadt erhöht werde. 8. Sukzessive entsprechende Vermehrung des Fahrparkes. Ferner konstatiert der Vorsitzende, daß bezüglich der Donaubrücken zwar kein Beschluß gefaßt, der sukzessive Bau derselben aber als wünschenswert anerkannt worden sei. Hinsichtlich der Bahn Gabela-Bocche richtet der Vorsitzende, nachdem die Vertreter der kgl. ung. Regierung darüber noch nicht meritorisch diskutieren zu können erklärten, an dieselben die Aufforderung, sich darüber ehestens im Korrespon¬ denzwege zu äußern.10 Der k.k.FinanzministerRitterv. Bilinski wünscht noch zu konsta¬ tieren, daß er den Aufwand für die auf österreichischem Gebiete auszuführenden Bahnbauten auf circa 27 Millionen veranschlage, jedoch nicht in der Lage wäre, in den nächsten 4 Jahren mehr als circa 7 Millionen jährlich zu leisten. Der k.k. Ministerpräsident Graf Badeni erklärt sich bereit, dem Wunsche der Heeresleitung entsprechend für die Bestellung einiger Dampfbarkassen in der Bocche vorzusorgen. Hierauf wird die Sitzung geschlossen. Goluchowski Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolle» zur Kenntnis genommen. Wien, 24. Februar 1987. Franz Joseph. Nr. 10 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 30. Jänner 1897 - Protokoll II RS. (undRK.) Gegenwärtige: der kgl. ung. Ministerpräsident Baron Bänffy, der k. k. Ministerpräsident Graf Badeni, der k. u. k. gemeinsame Finanzminister v. Killay, der k. u. k. gemeinsame Kriegsminister GdK. Edler v. Krieghammer, der k. u. k. Chef des Generalstabes FZM. Freiherr v. Beck (10.2.). Protokollführer Sektionsrat v. Mdrey. Gegenstand: Die Modalitäten der Angliederung Bosniens und der Hercegovina an die Monarchie im Falle der Annexion jener Länder. KZ. 9 - GMCZ. 399 Protokoll des zu Wien am 30. Jänner 1897 allgehaltenen Ministerrates für gemein¬ same Angelegenheiten unter dem Vorsitze des k. u. k. gemeinsamen Ministers des Äußern Grafen Gohichowski. Der Vorsitzende leitet die Beratung mit dem Hinweise auf jene Beschlüsse ein, welche die am 30. August v. J. unter Ah. Vorsitze stattgehabte gemeinsame Ministerkonferenz hinsichtlich der Modalitäten der Angliederung Bosniens und der 10 Siehe GMRProtv. 31.1.1897, GMCZ. 401, Anm. 2. <pb/>