Gemeinsamer Ministerrat, 19. 10. 1869
I. Protokoll fehlt
Siehe PDF-Daten https://hw.oeaw.ac.at/ministerrat/serie-2/oe_hu_mrp_I1/pdf/oe_hu_mrp_I1_z63.pdf.
Nr. 63 Gemeinsamer Ministermt, Wien, 19. 10. 1869 363 Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen und ist nun vom Kriegsministerium sogleich im Sinne der gefaßten Beschlüsse vor¬ zugehen.13 Wien, 18. Oktober 1869. Franz Joseph. Nr. 63 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 19. Oktober 1869 Ministerratsprotokoll fehlt.1 Es ist ungewöhnlich, daß sich die Ah. Entschließung nicht aufdie bloße Kenntnisnahme beschränkt, sondern der Kaiser auch weitergehende Anweisung erteilt, nämlich, daß das Kriegsministerium entsprechend dem Ministerratsbeschluß verfahren solle. In diesem Geist entstehen die Punktationen, welche infolge der Beschlüsse des Ministerrates dto. Wien, 14. 10. 1869 bezüglich einiger Militärgrenzangelegenheiten zwischen dem kgl. ung. Ministerium und dem k. k. Kriegsministerium vereinbart wurden. Die Punktatio¬ nen Unterzeichneten am 28. Dezember 1869 Gustav König im Namen des Reichskriegs¬ ministeriums und Gyula Andrässy im Namen der ungarischen Regierung. KA., MKSM. 49-1/1. Das Ministerratsprotokoll konnte trotz langer Suche nicht gefunden werden. Mein von mir hochgeschätzter, tragisch früh verstorbener Kollege, Dr. Horst Brettner-Messler, halfmir bei der Durchsicht einer Reihe von Archivfonds, um das gewiß schon vor Jahr¬ zehnten zwischen andere Akten gelangte Protokoll irgendwo zu entdecken, aber auch seine Suche blieb ergebnislos. Ich bin ihmfür seine Bemühungen und dafür dankbar, daß er mirjahrzehntelang mit großer Zuvorkommenheit bei meiner Arbeit geholfen hat. Aus anderen Quellen geht hervor, daß der Ministerrat Budgetfragen behandelt und be¬ schlossen hat; nämlich a) bezüglich des Nachtragskredits für die ostasiatische Expedi¬ tion. Denn unter den Protokollen von 1869 findet sich: Auszug aus dem Ministerrats¬ protokolle vom 19. Oktober, betreffend die Beschlüsse bezüglich des Nachtragskredites für die ostasiatische Expedition. Gedruckt als Beilage 63a. b) Voranschlag des Ah. Hofstandes pro 1870. Siehe die Zusammenstellung HHStA., PA. XL, Karton 273 (die die Tagesordnung und Beschlüsse der Ministerräte enthält). Demnach wurde die Hofdotation für zehn Jahre mit 300 000 pro anno festgesetzt, wozu beide Reichshälften zu gleichen Teilen beitragen. <pb/>364 Nr. 64 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 15. 3. 1870 Nr. 63a Auszug aus dem Ministerratsprotokolle vom 19. Oktober 1869, betreffend die Beschlüsse bezüglich des Nachtragskredites für die ostasiatische Expedition Beilage zum GMRProt. v. 19. 10. 1869, RMRZ 63. ad I. Es solle dem Freiherrn v. Petz nach San Francisco zunächst telegra¬ fisch und im weiteren Verfolge auch schriftlich die Weisung erteilt werden, die Rückreise sofort anzutreten und die Verhandlungen unterwegs auf Lima, Valparaiso, Montevideo und Buenos Aires zu beschränken. ad II. Es sollen die Verträge mit Siam, China und Japan, von welchen ersterer bereits eingetroffen sei, die beiden letzteren aber spätestens binnen sechs Wochen eintreffen werden, den Legislativen sogleich zur verfas¬ sungsmäßigen Behandlung vorgelegt und nach erlangter Ratifikation dem Kommandanten der Korvette Friedrich sobald als möglich mit dem Aufträ¬ ge übersendet werden, nach zu beschleunigender Übergabe ohne Verzug und auf dem kürzesten Wege zurückzukehren. ad III. Es sollen - da der Beschluß der Delegationen hinsichtlich der ost¬ asiatischen Konsulate nur dilatorischer und nicht ablehnender Natur sei, und da an der Genehmigung nicht gezweifelt werden könne, wenn die Ver¬ träge, worin die Bestellung von Konsulaten eine der wesentlichen Bestim¬ mungen bilde, seiner Zeit ins Leben treten - die Einsetzungskosten dieser Konsulate, d. i. die Kosten bis zu ihrer systemmäßigen Bestallung auf den Fond der ostasiatischen Expedition übernommen werden. ad IV. Es solle mit der Einbringung der verursachten Nachtragsforderung bis zur Rückkehr der Expedition und ziffermäßigen Sicherstellung der Überschreitung zugewartet werden. Nr. 64 Gemeinsamer Ministerrat, Wien, 15. März 1870 RS. (kein Konzept)1 Gegenwärtige: der Reichskriegsminister [FML.] Freiherr v. Kuhn (o. D.), der k. k. Finanz¬ minister Brestei (o. D.), der kgl. ung. Finanzminister v. Lönyay (26. 3), Sektionschef im Reichskriegsministerium v. Früh, Sektionschef Weninger. Protokollführer: [fehlt.] Auf dem Mantelbogen: ist kein Konzept, wurde beim Reichsfinanzministerium gleich ins Reine geschrieben. Beachtenswert ist, daß der Reichskanzler am Ende der Beratung Weninger zur Abfassung des Protokolls auffordert. Der Sektionschefübergab offensicht¬ lich nur ein Reinschriftexemplar an die Präsidialsektion, welches er aufgrund seiner Notizen in der Beratung nachträglich zusammenstellte. Deshalb steht der Name des Protokollführers auch nicht aufdem Mantelbogen. <pb/>