Nr. 90c Károlyi an Mensdorff, Nikolsburg, 24. Juli 1866 (Beilage zu: MRP-1-6-02-0-18660726-P-0090.xml) - Retrodigitalisat (PDF)
- Chiffrentel. Nr. 20.549/155; aufgegeben Nikolsburg, 24. 7. 1866, 19 Uhr 20 a , eingetroffen Wien, 25. 7. 1866, 19 Uhr 35. Klarschrift als Beilage zum MRProt. v. 26. 7. 1866; dem Prot. liegt eine zweite, später entstandene Fassung des Telegramms bei, die als authentischer Text zu betrachten ist (auch HHSTA., PA. III 93 , enthält beide Fassungen).
MRZ. – KZ. –
General Govone kommt hieher mit Instruktionen, um Waffenstillstand abzuschließen. Italien beansprucht nebst Venetien ein Stück Südtirol, was Graf Bismarck, weil über den Vertrag hinausgehend, nicht zugibt. Wir bitten um eventuelle Instruktionen und Vollmachten für uns und Graf Degenfeld. Herr Benedetti befürwortet in unserem Interesse Abschluß des Waffenstillstandes mit Italien dahier. Graf Bismarck hat Integrität Sachsens beim Könige erwirkt. Die weitere Forderung des Anschlusses an den süddeutschen Bund dürfte nicht durchzusetzen sein und das Gelingen des Waffenstillstandes selbst vereiteln. Preußen scheint hinsichtlich der Demarkationslinie Ungarn und Österreich räumen, dagegen bfreie Bewegungb in Böhmen und Mähren beanspruchen zu wollen. Graf Degenfeld bittet um Weisung, wie weit er eventuell darin nachgeben darf.