Vorwort - Retrodigitalisat (PDF)
|| S. 7 PDF || Seit dem Erscheinen der letzten Bände des bilateralen Editionsunternehmens der „Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen Monarchie 1848-1918“ - von österreichischer Seite war dies Band V/7, Die Ministerien Erzherzog Rainer und Mensdorff (1992), von ungarischer Seite Band IV, 1883-1895 (1993) hat sich die Organisation unserer Edition, die bekanntlich in enger Koordination von österreichischen und ungarischen Historikern durchgeführt wird, entscheidend geändert. Die neuen politischen Verhältnisse der letzten Jahre ermöglichten und ermöglichen eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den ungarischen und österreichischen Mitarbeitern, so daß der Entschluß nicht ferne lag, die beiden Komitees zur Herausgabe der Ministerratsprotokolle, das österreichische und das ungarische, in einen gemeinsamen Beirat zu verwandeln. Der Vorsitz bei den Zusammenkünften wird alternierend von ungarischer und österreichischer Seite eingenommen werden. Die Herausgabe der 1. Serie „Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867“ wird nun vom Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Institut getragen, die der 2. Serie „Die Protokolle des gemeinsamen Ministerrates der österreichisch-ungarischen Monarchie 1867-1918“ vom Institut für Geschichte der Ungarischen Akademie der Wissenschaften.
Der Dank aller Mitarbeiter gilt den beiden Komitees für die jahrelange gute Zusammenarbeit und für alle Hilfestellungen, im besonderen den beiden ehemaligen Vorsitzenden des österreichischen Komitees Univ.-Prof. Dr. Gerald Stourzh (Vorsitzender von 1978-1984) und Univ.-Prof. Dr. Helmut Rumpler (Vorsitzender von 1984-1993). An dieser Stelle sei auch des jahrelangen Mitglieds des ungarischen Komitees Herrn Univ.Doz. Dr. Miklós Komjáthy gedacht, der in diesem Frühjahr nach langem schweren Leiden verstarb. Er hat als erster die Protokolle des gemeinsamen Ministerrates 1914-1918 herausgegeben und war so der eigentliche Initiator des Unternehmens.
An den sonstigen Vereinbarungen zwischen den beiden Partnern wurde festgehalten, so auch an der Gewohnheit der gegenseitigen Begutachtung der Manuskripte. Herr Univ.Prof. Dr. Mihály Lackó übernahm diese Arbeit für den vorliegenden Band und stellte in seinem Gutachten fest: „Die Quellenausgabe ist für die ungarischen Forscher aus mehreren Aspekten wichtig ... Die Autorin verwertet die Funktion der Ministerkonferenz aufgrund von moderner historisch-soziologischer Fachliteratur; die ständischen, feudalkonservativen bzw. liberalen Elemente der Vorschläge der Teilnehmer werden unter Anwendung der Wirtschafts- und Gesellschaftstheorie von Max Weber erörtert. Für die ungarischen Forscher ist die Schilderung der zu dieser Zeit ausgeführten Tätigkeit des Innenministers Bach bedeutend.“
|| S. 8 PDF || Univ.-Doz. Dr. Éva Somogyi hat in bewährter Weise viel zur Lösung mancher auf ungarische Fragen bezogener Probleme, die bei jedem Band der Edition auftreten, beigetragen. Ihr und Univ.-Prof. Dr. Péter Hanák, dem ehemaligen Vorsitzenden des ungarischen Komitees, sei für die Kooperation gedankt. Der Dank gebührt auch den Mitarbeitern der Archive, vor allem des Haus-, Hof-und Staatsarchivs, des Verwaltungsarchivs und des Finanzarchivs in Wien, allen Mitarbeitern der Abteilung „Ministerratsprotokolle“ und jenen der „Geographischen Abteilung“ des Österreichischen Ost- und Südosteuropa-Instituts, die wesentlich zur Klärung mancher Fragen, die in diesem Band auftraten, beitrugen. Vor allem seien jene Institute hervorgehoben, die das Unternehmen Ministerratsprotokolle finanziell unterstützen, das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, im besonderen Herr Univ.-Doz. Dr. Günther Burkert, der Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung in Österreich und die Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien.
Wien, im Oktober 1993