Digitale EditionDie Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen Monarchie, digitale EditionMinutes of Ministers’ Councils of Austria and the Austro-Hungarian Monarchy, digital editionDie Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867Abteilung VDie Ministerien Erzherzog Rainer und MensdorffBand 9Dezember 1864–11. Juli 1865Sitzung 560WienStefan MalfèrProjektverantwortung: Research Unit Digital Historiography and Editions, Institute for Habsburg and Balkan Studies (IHB), Austrian Academy of SciencesDigitalisierung der gedruckten Quellen Verlag der Österreichischen Akademie der WissenschaftenConversion to TEI-conformant markup StephanKurzIHBÖsterreichische Akademie der WissenschaftenLizenziert unter CC-BY-4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de)https://zenodo.org/badge/latestdoi/342235542Edition der Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen Monarchie online (MRP)Die Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen MonarchieMinutes of Ministers’ Councils of Austria and the Austro-Hungarian MonarchyDie Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867Bearbeitet und herausgegeben an der Österreichischen Akademie der WissenschaftenTextverantwortungbei den jeweiligen Bandbearbeitern und Herausgebern der Serie und ihrer BändeHauptbearbeiter Digitale VersionStephan Kurz
28 Bände Retrodigitalisate, vgl. den Editionsplan und die Bandübersicht unter
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The XML data mentioned in the note is available through both http://doi.org/10.5281/zenodo.3580414 and http://hw.oeaw.ac.at/ministerrat/Stefan MalfèrDie Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867, Abteilung V Die Ministerien Erzherzog Rainer und Mensdorff, Band 9 Dezember 1864–11. Juli 1865WienÖBV19941364951
Protokoll in Reinschrift überliefertWien
Teildruck:
(III): SRBIK, Quellen zur deutschen Politik Österreichs 4, Nr. 2031.
Quellbestand: AT-OeStA/HHSTA KA KK ÖMR-Prot Österreichische Ministerratsprotokolle, 1848-1866 (Teilbestand)
https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=946Quelle für diese TEI-Datei ist die im notesStmt beschriebene Druckedition.RS.; P. Ransonnet; VS. Erzherzog Rainer; BdE. und anw. (Erzherzog Rainer 8. 4.), Mensdorff 10. 4., Mecséry, Schmerling (BdE. fehlt); BdR. Erzherzog Rainer 13. 4. Teildruck (III): SRBIK, Quellen zur deutschen Politik Österreichs 4, Nr. 2031.RansonnetErzherzog RainerErzherzog RainerBdE. 1865-04-08 (nur am Ende des Protokolls, nicht aber auf dem Mantelbogen)MensdorffBdE. 10. 4.MecsérySchmerlingkeine BdE.Erzherzog Rainer
Bestätigung des Rückempfangs, BdR.
13. 4.Kürzung des Pensionsetats durch das AbgeordnetenhausVorbereitung auf die Budgetverhandlungen im HerrenhausDepeschenwechsel mit Preußen über den bayrisch-sächsisch-hessischen Antrag betreffend Schleswig-HolsteinInterpellation über die siebenbürgischen SchafhirtenBehauptete Mißhandlung österreichischer Untertanen in den DonaufürstentümernKosten des Übungslagers zu Parendorffont-weight:bold;vertical-align:super;font-size:.7em;text-decoration:line-through;text-decoration:underline;text-decoration:line-through;text-decoration-style:double;display:block;text-align:right;letter-spacing:0.15em;
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Nr. 560Ministerrat, Wien, 7. April 1865
RS.
Reinschrift;
P.
Protokoll Ransonnet;
VS.
Vorsitz Erzherzog Rainer;
BdE.
Bestätigung der Einsicht und
anw.
anwesend (Erzherzog Rainer 8. 4.), Mensdorff 10. 4., Mecséry, Schmerling (
BdE.
Bestätigung der Einsicht fehlt);
BdR.
Bestätigung des Rückempfangs Erzherzog Rainer 13. 4. Teildruck (III): SRBIK, Quellen zur deutschen Politik Österreichs 4, Nr. 2031.
1364951
Protokoll der zu Wien am 7. April 1865 unter dem Vorsitze Sr. k. k. Hoheit des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Rainer abgehaltenen Konferenz.
Kürzung des Pensionsetats durch das Abgeordnetenhaus
Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog brachte den Beschluß des Abgeordnetenhauses wegen eines Abstriches von 12.450 fl. an dem allgemeinen Pensionsetat (zur Beseitigung des das Normalmaß überschreitenden Genüsse der Grafen Rechberg, Wickenburg und Forgách) zur SpracheDer Finanzausschuß hatte beantragt, die drei in der konstitutionellen Ära nach 1861 bewilligten Pensionsüberschreitungen für Wickenburg, Forgách und Rechberg zu streichen, das Abgeordnetenhaus hatte den Antrag beschlossen, Prot. Reichsrat, AH. 1864/65, 1089–1092 (46. Sitzung/6. 4. 1865). Siehe dazu bereits MR. v. 12. 1. 1865/III und MR. v. 21. 1. 1865/III.. Dieser Beschluß habe insoferne einige Wichtigtkeit, als demselben das Prinzip zum Grunde liegt, Se. Majestät der Kaiser seien nicht berechtigt, Pensionen zu verleihen, welche das im Jahre 1848 festgesetzte MaximumVerordnung des Ministerrates, publiziert mit Finanzministerialerlaß v. 18. 6. 1848; der Text ist auch im stenographischen Protokoll, zit. Anm. 1, enthalten. Siehe auch MR. v. 8. 6. 1848/VI und MR. v. 9. 6. 1848/X, ÖMR. I, Nr. 65 und Nr. 66. von 8.400 fl. jährlich überschreiten. Dieses Prinzip könne man aber nicht gelten lassen, und es dürfte daher angezeigt sein, jetzt, und noch bevor das Herrenhaus in die Lage kommt, sich darüber auszusprechen, die richtige Auffassung der Sache in der Presse geltend zu machen.
Der Staatsminister wird das Erforderliche in dieser Richtung einleitenEin diesbezüglicher Artikel dürfte aber doch unterblieben sein. und bemerkt noch, daß dieses falsche Prinzip, gegen das sich der Finanzminister in der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 6. April namens der Regierung entschieden ausgesprochen hatWie Anm. 1., auch vom Ritter v. Schmerling früher im Ausschusse lebhaft, jedoch ohne Erfolg bekämpft worden sei. Der Polizeiminister glaubte hoffen zu können, daß das Herrenhaus seinerzeit das in Ruche stehende Prinzip verwerfen wirdSo geschah es. Das Herrenhaus genehmigte die Summe für die drei erhöhten Pensionen, Prot. Reichsrat, AH. 1864/65, 591 ff. (24/30. 6. 1865). Das Abgeordnetenhaus trat schließlich diesem Beschluß bei mit der Begründung, weil sonst ein bereits in Vollzug gesetzter Gnadenakt seine Wirksamkeit verlieren würde, siehe ebd., 740 (31/22. 7. 1865)..
Vorbereitung auf die Budgetverhandlungen im Herrenhaus
Se. k. k. Hoheit eröffnete, daß, nachdem viele Mitglieder des Herrenhauses dafür gestimmt sind, das Ministerium in den Budgetverhandlungen, wenn es eine unwandelbare Position eingenommen haben wird, zu stützen, die Minister mit sich selbst über die Ziffern ihres Ultimatums zu Rate zu gehen hättenBereits im Jänner 1865 war im Ministerrat mehrmals das Wort Ultimatum gefallen, also jene Summen im Budget für 1865, unter die nicht heruntergegangen werden könne, vgl. z. B. MR. v. 25. 1. 1865/II. Am 27. 3. 1865 hatte die Plenardebatte im Abgeordnetenhaus begonnen, sie dauerte bis zum 8. 5. 1865. Dem Herrenhaus wurde das vom Abgeordnetenhaus beschlossene Finanzgesetz und Budget für 1865 am 11. 5. 1865 vorgelegt, Prot. Reichsrat, HH. 1864/65, 216 f. (12. Sitzung)..
Der Polizeiminister hielt es für sehr angezeigt, daß die Minister sich mit der Ausmittlung dieser Ziffern, zuerst jeder für sich und schließlich im Ministerrate, ernstlich beschäftigen. Übrigens sei vorauszusehen, daß alle Budgets nicht nach denselben Grundsätzen behandelt werden können, namentlich nicht in Bezug auf das Virement. Beim Polizeiministerium z. B. sei kein in der Sache gelegener Grund vorhanden, zwischen der Dotation für den ganz speziellen Zweck der Internierten und den Dotationen der übrigen Titel ein Virement zu begehren. Andererseits müsse man den regierungsfreundlichen Mitgliedern des Herrenhauses im geeigneten Wege andeuten, daß es nicht gut wäre, wenn das Herrenhaus dem Abgeordnetenhause die mit dem Ministerium vereinbarten Ziffern als unabänderliches Ultimatum bekannt gäbe. Dieses Vorgehen würde nämlich den Ausgleich von vornherein vereiteln, indem die Majorität des Abgeordnetenhauses sich nimmermehr vom anderen Hause seine Beschlüsse förmlich wird diktieren lassen wollen. Es muß daher auch hierbei eine gewisse Latitüde zur Traktation zwischen den beiden Häusern offengelassen werden. Der Staatsminister, hierüber einverstanden, bemerkte, daß das Herrenhaus hier und da allenfalls auch größere Abstriche machen könnte als das Abgeordnetenhaus. Dies bilde das Feld der VereinbarungFortsetzung MR. I v. 9. 5. 1865/IV.!
Depeschenwechsel mit Preußen über den bayrisch-sächsisch-hessischen Antrag betreffend Schleswig-Holstein
In der Absicht, seine Kollegen von dem dermaligen Stand der Verhandlung mit Preußen über die Frage der EibherzogtümerZur schleswig-holsteinschen Frage siehe zuletzt MR. v. 11. 1. 1865. Zum vorliegenden Protokoll und zum Ausbruch des offenen Zwists am Bundestags Clark, Franz Joseph and Bismarck 206–215; Srbik, Deutsche Einheit 240–245; zuletzt Bremicker, Schleswig-Holstein 160 f. genau zu unterrichten, las der Minister des Äußern die nachfolgenden Depeschen, welche er mit den nötigen Erklärungen begleitete. 1. Das diesseitige Schreiben vom 5. März 1865 an den k. k. Gesandten zu Berlin, Grafen KárolyiSrbik, Quellen 4, Nr. 1991.. 2. Das weitere Schreiben vom 19. März mit dem Antrage, daß Österreich und Preußen am Bunde sich der Abstimmung über den bayrisch-sächsischen AntragDem Originalprotokoll liegt ein Ausschnitt der Wiener Abendpost, Beilage zur Wiener Zeitung vom 29. 3. 1865, mit dem Text dieses Antrages bei. enthalten solltenEbd., Nr. 2011; Auswärtige Politik Preussens 5, Nr. 507.. 3. Die hierauf preußischerseits unterm 24. März erfolgte ablehnende ErklärungBismarck, Gesammelte Werke 5, Nr. 84.. 4. Die von Graf Mensdorff an den österreichischen Bundespräsidialgesandten am 1. April ergangenen Weisung über den Modus der Abstimmung österreichischerseitsWeisung an den Bundespräsidialgesandten Kübeck v. 1. 4. 1865, HHSTA., PA. II 71; Abänderung v. 3. 4. 1865, ebd. und Srbik, Quellen 4, Nr. 2026.. In Bezug auf die Textierung klinge es allerdings sonderbar, daß Österreich sich einem Antrag anschließt, der eine Erwartung gegen Preußen und Österreich ausspricht. Allein um diesem Antrage die Majorität zu verschaffen, erübrigte nichts als sich über dieses rein formale Bedenken hinauszusetzen. 5. Die Depesche des preußischen Ministers Grafen [sic!] Bismarck an Baron Werther in Wien vom 30. März 1865Bismarck, Gesammelte Werke 5, Nr. 88., worin noch ein Versuch gemacht wird, unsere Abstimmung zu modifizieren, oder uns vom Abstimmen doch abzuhalten, allein ohne preußischerseits auf die Abstimmung zu verzichten! Natürlich konnte dieses Ansinnen die diesseits gefaßten Beschlüsse nicht ändern. 6. Die Depesche vom 3. April an Graf Károlyi, worin unsere Stellung zum bayrisch-sächsischen Antrage und [zu] dessen Motiven genau präszisiert wirdSrbik, Quellen 4, Nr. 2027.. Näheren Bericht über die Verhandlung in der Bundesversammlung am 6. April habe Graf Mensdorff noch nicht erhaltenStaatsarchiv 8 (1865), Nr. 1839..
Im Laufe der sich hieran knüpfenden Besprechung über die dermalige politische Situation sprach der Minister des Äußern die Auffassung aus, Preußen werde jetzt nicht aggressiv vorgehen, zumal es auch an einer eigentlichen Veranlassung dazu fehlt. Übrigens scheinen die Annexionsvelleitäten einen Stoß erlitten zu haben, und alle Wahrnehmungen so wie selbst der zahmere Ton der preußischen Depesche vom 30. v. M. deuten darauf hin, daß Preußen einlenken will. Österreichischerseits wird man dies selbstverständlich erleichtern, da man sich ja nicht zu entzweien gedenkt. Auf die vom Polizeiminister gemachte Bemerkung, daß die ganze Situation unentschieden sei, erwiderte Graf Mensdorff, daß unentschiedene Situationen das eigentliche Terrain für diplomatische Verhandlungen bilden. Allerdings habe man selbst von den süddeutschen Staaten keine kräftige Unterstützung zu erwarten, denn dieselben werden, ohne selbständige Ideen, bloß von dem Wunsche geleitet, mit ihren Landtagen fertig zu werden. Der Staatsminister hob heraus, das preußische Ministerium müsse zur Einsicht gelangt sein, daß die bisher verfolgte Annexionspolitik demselben zu keinen Erfolgen im Inland verhelfe. Als ein Pröbchen, wie weit sich die kleinstaatliche Bierhauspolitik versteige, wolle Ritter v. Schmerling anführen, daß man in Bayern und Württemberg von einem Anschlusse an die Schweiz träumeDer bayrisch-sächsische Antrag wurde angenommen. Fortsetzung MR. v. 21. 2. 1866/V, ÖMR. VI/1, Nr. 52. Die Gasteiner Konvention v. 14. 8. 1865 kommt in den Ministerratsprotokollen nur indirekt zur Sprache, MR. v. 19. 9. 1865/V, ebd., Nr. 11, vgl. Engel-Janosi, ebd., Einleitung XX f.!
Interpellation über die siebenbürgischen Schafhirten
Der Minister des Äußern referierte über die am 5. April 1865 eingebrachte InterpellationProt. Reichsrat, AH. 1864/65, 1033 f. (45. Sitzung/5. 4. 1865). des Reichsratsabgeordneten Popea, worin über folgende Punkte Aufschluß begehrt wird: 1. Ist der den siebenbürgischen Mokanen aufgebürdete Weidevertrag so beschaffen, daß er einseitig gekündet werden dürfe?Mokanen: rumänische wandernde Viehzüchter im Gebiet Ţara Bîrsei bei Braşov. Es handelte sich um die vertragsmäßig zwischen der kaiserlich-östererichischen Regierung und der osmanischen Pforte vereinbarte Weideordnung für die österreichischen Schafhirten in Bulgarien v. 7. 2. 1855, kundgemacht mit Erlaß des Ministeriums des Äußern v. 1. 7. 1855, RGBL. Nr. 112/1855, Bittner, Staatsverträge 3, Nr. 3018. Sie betraf nicht die auf älteren Abmachungen beruhenden Weiderechte in den Fürstentümern Moldau und Walachei, sondern die erst seit jüngerer Zeit beanspruchten Weiden jenseits der Donau in Bulgarien. Nur dieser Vertrag war gekündigt worden. Das Aktenmaterial des Ministeriums des Äußern zu den Verhandlungen mit der Türkei über die Mokanen ist gesammelt bei HHSTA., Administrative Registratur, F 33, Karton 3–5; Literatur. Vlăduţiu, Almwirtschaftliche Viehhaltung und Transhumance im Brangebiet.2. Ist dem Ministerium des Äußern der Grund der Kündigung bekannt und ist keine Aussicht, selbe rückgängig zu machen? 3. Falls die Erneuerung der Paskuationskonvention unmöglich sein sollte, auf welche Art gedenkt die Regierung, der Lage der gedachten Schafökonomen abzuhelfen?
Graf Mensdorff las sofort den Entwurf der seinerseits auf die Punkte 1 und 2 der Interpellation zu gebenden Antwort. Der Polizeiminister erwähnte, er habe der siebenbürgischen Hofkanzlei viele Daten über die Mokanenfrage mitgeteiltSchreiben Mecsérys an Reichenstein, HHSTA., Informationsbüro (BM-Akten), GZ. 2311/1865., und fügte bei, daß sich bezüglich der erschöpfenden Beantwortung der fraglichen Interpellation von Seite des Ministers des Äußern an die siebenbürgische Hofkanzlei zu wenden wäreBeantwortung der Interpellation durch Mensdorff, Prot. Reichsrat, AH. 1864/65, 2006 f. (69/26. 5. 1865)..
Behauptete Mißhandlung österreichischer Untertanen in den Donaufürstentümern
Auf die vom Minister des Äußern aufgeworfene Frage, ob nicht auch an die obige Beantwortung noch einige Aufkärungen zu knüpfen wären, um die Behauptungen des Abgeordneten Schindler wegen empörender Mißhandlungen österreichischer Paßlosen und Deserteurs in den Donaufürstentümern zu widerlegenWortmeldung Schindlers im Rahmen der Plenardebatte zum Budget des Ministeriums des Äußern für 1865, Prot. Reichsrat, AH. 1864/65, 885 f. (40. Sitzung/30. 3. 1865)., erwiderte der Staatsminister, daß es genügen dürfte, diese Äußerung Schindlers, welche nicht den Charakter einer Interpellation hatte, in einem Zeitungsartikel berichtigen zu lassenDie Äußerungen wurden im zweiten Abschnitt des Leitartikels im Botschafter v. 12. 4. 1865 berichtigt..
Kosten des Übungslagers zu Parendorf
Schließlich brachte der Staatsminister zur Kenntnis, er habe den Hofrat Fidler beauftragt, sich über die Kosten des Parndorfer Lagers 1863In der Parndorfer Heide bei Bruck an der Leitha wurden seit 1863 regelmäßig im Sommer Manöver abgehalten, Wagner, Die k. (u. ) k. Armee – Gliederung und Aufgabenstellung. In: Wandruszka–Urbanitsch, Habsburgermonarchie 5, 323; Schmidt-Brentano, Die Armee in Österreich 491. beim Kriegsministerium genaue Daten zu beschaffen, um durch deren Veröffentlichung die lächerlichen Übertreibungen der Kosten des im heurigen Jahre beabsichtigten Lagers auf ihren wahren Wert zu reduzierenDas für 1865 geplante Übungslager wurde aus finanziellen Gründen abgesagt, KA., KM., Präs. 30–9/1865. Sektionsrat (sic!) Fidler war Chef der Preßleitung..
Wien, 8. April 1865. Erzherzog Rainer.Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen. Franz Joseph. Wien, den 13. April 1865.Empfangen 13. 4. 1865. Erzherzog Rainer.