Protokoll in Reinschrift überliefert
Ausführliche Editionsrichtlinien sind vermerkt in den Einleitungen zur Gesamtedition (Rumpler, MRP-1-0-00-0-00000000-edition.xml) sowie in den Dokumenten bzw. Abschnitten Probleme der Edition
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Der
Handelsminister
referierte über eine Anfrage der Zentralseebehörde in bezug auf das Einlaufen des Kriegsschiffes „Greif“ in den Hafen von Triest. Dieses Kriegsschiff sei in Triest gelandet und ohne weiteres in den Santitätshafen eingelaufen, um daselbst zu verbleiben. Der Kommandant berufe sich auf einen diesfalls von dem durchlauchtigsten Erzherzog-Marineoberkommandanten erhaltenen Befehl, infolgedessen nun die Seebehörde um die Weisung in Absicht auf ihr weiteres Verhalten bittet.
Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr
Erzherzog Rainer
geruhten hierüber zu bemerken, daß es am geratensten wäre, in dieser Sache vor allem mit dem Vorstande der hiesigen Marinekanzlei Oberst Breisach, welcher darüber gewiß unterrichtet sein wird, das nötige Einvernehmen zu pflegen. Der Handelsminister wird hienach vorgehen
Der
Handelsminister
brachte zur Kenntnis des Ministerrates, daß nach der Aussage des soeben von Pest zurückgekehrten Sektionsrates Dr. Schwarz die Ungarn prätendieren, bei der Industrieausstellung in London
ungarische Hofkanzler
erinnerte, daß ihm von diesem Verlangen bisher nichts bekannt wurde; seines Wissens sei den ungarischen Ausstellern durch das betreffende Organ bekanntgegeben worden, daß sie gemeinschaftlich mit den übrigen österreichischen Ländern ausstellen müssen; eine Vorstellung dagegen sei ihm bisher nicht zugekommen
Der ungarische Hofkanzler sprach den Wunsch aus, daß die nun bevorstehenden Maßregeln bezüglich Ungarns, sobald sie ins Leben treten sollen, ohne Verzug den Botschaftern an den auswärtigen Höfen offiziell mitgeteilt werden mögen, damit dieselben in dieser wichtigen Angelegenheit früher unterrichtet sind, bevor es die Zeitungen bringen.
Dieser Vorschlag wurde allseitig gebilligt, und der
Minister des Äußern
ersuchte den Grafen v. Forgách, ihm zum Behufe der gedachten Mitteilungen seinerzeit die geeigneten Daten liefern zu wollen.
Der
Kriegsminister
referierte über ein vorliegendes Ansinnen, das dem 10. Jägerbataillone von der Armee zum Geschenke gemachte Signalhorn wie auch den von derselben dem Feldmarschalle Grafen Radetzky geschenkten Marschallstab als besondere Kunstwerke
Obersten Kopal zum Geschenk gemachte Feldhorn als ein besonderes Kunstwerk.
Seit dem Jahre 1849 besitzt das Bataillon ein silbernes Signalhorn mit der Inschrift: „Dem tapfern 10. Feld-Jäger-Bataillon, die italienische Armee unter dem Sieger Radetzky 1848.“ In einem auf dem Horne angebrachten, von dem österreichischen Doppel-Adler gehaltenen Schilde sind die Worte zu lesen: „Monte Berico — Kopal ruft!“; Oberst Carl v. Kopal war 1848 Kommandant des 10. Jägerbataillons gewesen.
Der Ministerrat pflichtete dieser Meinung einhellig bei.