Digitale EditionDie Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen Monarchie, digitale EditionMinutes of Ministers’ Councils of Austria and the Austro-Hungarian Monarchy, digital editionDie Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867Abteilung VDie Ministerien Erzherzog Rainer und MensdorffBand 2Mai 1861–2. November 1861Sitzung 124WienStefanMalfèrProjektverantwortung: Research Unit Digital Historiography and Editions, Institute for Habsburg and Balkan Studies (IHB), Austrian Academy of SciencesDigitalisierung der gedruckten Quellen Verlag der Österreichischen Akademie der WissenschaftenConversion to TEI-conformant markup StephanKurzIHBÖsterreichische Akademie der WissenschaftenLizenziert unter CC-BY-4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/deed.de)https://zenodo.org/badge/latestdoi/342235542Edition der Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen Monarchie online (MRP)Die Ministerratsprotokolle Österreichs und der österreichisch-ungarischen MonarchieMinutes of Ministers’ Councils of Austria and the Austro-Hungarian MonarchyDie Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848–1867Bearbeitet und herausgegeben an der Österreichischen Akademie der WissenschaftenTextverantwortungbei den jeweiligen Bandbearbeitern und Herausgebern der Serie und ihrer BändeHauptbearbeiter Digitale VersionStephan Kurz
28 Bände Retrodigitalisate, vgl. den Editionsplan und die Bandübersicht unter
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Protokoll in Reinschrift überliefertWien
Quellbestand: AT-OeStA/HHSTA KA KK ÖMR-Prot Österreichische Ministerratsprotokolle, 1848-1866 (Teilbestand)
https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=946Quelle für diese TEI-Datei ist die im notesStmt beschriebene Druckedition.RS.; P. Ransonnet; VS. Kaiser; BdE. und anw. (Erzherzog Rainer 21. 9.), Erzherzog Ferdinand Maximilian, Rechberg, Mecséry, Degenfeld, Schmerling, Lasser, Plener, Wickenburg, Lichtenfels, Forgách, Esterháy, abw. Pratobevera; BdR. Erzherzog Rainer 5. 10.RansonnetKaiserErzherzog RainerBdE. 1861-09-21 (nur am Ende des Protokolls, nicht aber auf dem Mantelbogen)Erzherzog Ferdinand MaximilianRechbergMecséryDegenfeldSchmerlingLasserPlenerWickenburgLichtenfelsForgáchEsterházyPratobeveraabw. PratobeveraVerstärkung der Kriegsmarinefont-weight:bold;vertical-align:super;font-size:.7em;text-decoration:line-through;text-decoration:underline;text-decoration:line-through;text-decoration-style:double;display:block;text-align:right;letter-spacing:0.15em;
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Nr. 124Ministerrat, Wien, 19. September 1861
RS.
Reinschrift;
P.
Protokoll Ransonnet;
VS.
Vorsitz Kaiser;
BdE.
Bestätigung der Einsicht und
anw.
anwesend (Erzherzog Rainer 21. 9.), Erzherzog Ferdinand Maximilian, Rechberg, Mecséry, Degenfeld, Schmerling, Lasser, Plener, Wickenburg, Lichtenfels, Forgách, Esterháy,
abw.
abwesend Pratobevera;
BdR.
Bestätigung des Rückempfangs Erzherzog Rainer 5. 10.
9233097
Protokoll des zu Wien am 19. September 1861 abgehaltenen Ministerrates unter dem Ah. Vorsitze Sr. Majestät des Kaisers
Verstärkung der Kriegsmarine
Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ferdinand Maximilian referierten über die Ergebnisse der mit dem Vizeadmiral Freiherrn v. Dahlerup gepflogenen Beratungen bezüglich der unter den gegenwärtigen Verhältnissen nötig gewordenen Vermehrung der KriegsmarineDa einerseits die in Bau befindlichen Schiffe der k. k. Marine „Salamander“ und „Drache“ bald von Stapel laufen sollten, andererseits die junge italienische Kriegsflotte durch energische Förderung der österreichischen überlegen war, hatte man in Marinekreisen eingehende Beratungen gepflogen, welche Schiffe als nächste gebaut werden sollten. Dabei ging es auch um die Frage, ob man konventionelle Schiffe oder die der neuesten Entwicklung entsprechenden Panzerschiffe (gepanzerte Holzschiffe) bauen sollte. Das in den Beratungen entwickelte Schiffbauprogramm und seine Finanzierung sind Thema dieses Ministerrates. Die Unterlagen dazu befinden sich bei KA., AMA., T/c/6 (Schiffbau), Fasz. 1861/62, Konvolut 36; dazu auch HHSTA., Archiv Kaiser Maximilian von Mexiko, Karton 113, Marine-Amtsgeschichte, Fol. 204 v.—207 v. und Fol. 242 f.; Schmidt-Brentano, Österreichs Weg zur Seemacht 135 f.; allgemein Schöndorfer, Der österreichische Kriegsschiffbau. In: Österreich zur See 26 ff.. Das hierüber verfaßte und im Ministerrat vorgelesene MémoireKonzept KA., AMA., T/c/6 (Schiffbau), Fasz. 1861/62, Nr. 36-f.; das Original fehlt. weist speziell nach, daß die sardoitalienische Marine bereits jetzt der österreichischen um acht Schiffe und 437Korrektur Ferdinand Maximilians aus 137. Geschütze überlegen ist und daß der ersteren im Laufe des Sommers noch zwei Panzerfregatten und eine KorvetteKorrektur Ferdinand Maximilians aus Linienschiff. (zusammen mit 131Korrektur Ferdinand Maximilians aus 132. Kanonen) zuwachsen werden, so daß dadurch das Übergewicht unseres Gegners noch bedeutend gesteigert würde. Bei der Unmöglichkeit, unsere Marine in Absicht auf Zahl der Schiffe und Geschütze auf die gleiche Höhe zu bringen, erübrigt nichts, als den Ersatz der Quantität in der Qualität der Schiffe zu suchen und daher mit größter Beschleunigung drei neue Panzerfregatten zu bauen, wie auch die Segelfregatten „Novara“ und „Schwarzenberg“ zu Propellern umzustaltenDie „Novara“ war durch die Weltumsegelung unter Konteradmiral Bernhard v. Wüllerstorff-Urbair in den Jahren 1857—1859 berühmt geworden. Mit dieser mittlerweile zu einem Schraubenschiff umgebauten Fregatte fuhr Kaiser Maximilian 1864 nach Mexiko, und auf ebendiesem Schiff brachte Vizeadmiral Tegetthoff den Leichnam des Kaisers 1867 zurück nach Europa. Die „Schwarzenberg“ war Tegetthoffs Flaggschiff beim Gefecht von Helgoland 1864. Die drei Panzerfregatten, von denen die Rede ist, erhielten die Namen „Kaiser Max“, „Don Juan d’Austria“ und „Prinz Eugen“, ebd., Nr. 36-r.; vgl. Sokol, Seemacht Österreich 45—52; Gogg, Österreichs Kriegsmarine 1848—1918, 43 und 46.. An diese schon im Jahre 1862 mit einem Aufwand von 9,100.000 fl. zustande zu bringenden Bauten werden sich in den Jahren 1863 und 1864 noch weitere Herstellungen reihen, wodurch der Gesamtaufwand auf 16 Millionen Gulden steigen, unsere Flotte aber auch in den Stand gesetzt würde, den Angriffen der italienischen mit Erfolg die Spitze zu bieten. Als das dringendste bezeichnen Se. k. k. Hoheit die Herstellung der drei eisernen Schiffe, welche, wenn Anfang Oktober bestellt, bei Anwendung aller Tätigkeit binnen fünfeinhalb Monaten, das ist bis halben April, angefertigt sein würden und sohin beim Ausbruch eines Kriegs im Frühjahre ihre Überlegenheit den sardinischen Holzschiffen gegenüber geltend machen könnten. Ein Aufschub dieser Bestellung aber würde die Herstellung der Schiffe in verhältnismäßig größerer Weise verzögern, weil dann die jetzt günstige Zeit zum Holzbezuge etc. versäumt würde. Wir würden daher gerade im entscheidenden Augenblicke nicht kampfbereit sein, unsere Küsten wären preisgegeben und der Nachteil unersetzlich. Dagegen wären wir nach Vollendung der drei Panzerschiffe und Umstaltung unserer zwei großen Fregatten schon im Mai in der Lage, der sardinischen Flotte eine Seeschlacht mit der günstigen Chance zu liefern, Herren des Adriatischen Meeres zu bleiben.
Im Laufe der hierauf gepflogenen längeren Erörterung bemerkte der Finanzminister ungefähr folgendes: Unstreitig wäre es sehr zu wünschen, daß Österreich in der Entwicklung seiner Marine mit Sardinien stets gleichen Schritt halten könne. Allein es fehlen dazu die Geldmittel, und die Verstärkung unserer Seemacht wird unseren Gegner nur zu gleichen oder noch größeren Anstrengungen veranlassen, damit er sein Übergewicht behaupte, so daß dadurch eine Art Lizitation entsteht, bei der Österreich nach vielen Opfern doch schließlich wird innehalten müssen. Zunächst kann nur von den dringendsten, im Jahre 1862 zu vollendenden Schiffbauten die Rede sein. Denn was die späteren Jahre betrifft, so kann man doch wohl hoffen, daß dann die gegenwärtige Spannung in der italienischen Halbinsel und in Europa überhauptEinfügung d–d Pleners. ihr Ende erreichen wird. Auf jeden Fall aber dürfte sich in jenen Jahren, wenn nicht schon jetzt, ein kräftigerer und jedenfalls wohlfeilerer Schutz unserer Küsten durch Allianzen erreichen lassen.
Bisher sei stets von der Defensivkraft der österreichischen Marine zum Schutze der KüstenEinfügung e–e Pleners. und von deren Erhaltung die Rede gewesen, jetzt scheint man sie auch zur Aufnahme des Kampfes in offener SeeKorrektur f–f Pleners aus Ergreifung der Offensive. stärken zu wollen. Dies begründe die Annahme eines neuen Prinzips, welche wohl nicht ohne die reifste Erwägung Ah. genehmigt werden dürfte. Nebst diesen ihm ferner liegenden Erinnerungen müsse aber der Finanzminister wesentlich von seinem Standpunkte folgendes gegenwärtig halten: Wenn auch zugegeben würde, daß die Vornahme extraordinärer Marineauslagen bis zum Belaufe von neun Millionen im Jahre 1862 unausweichlich sei, könne dieselbe doch jetzt noch nicht definitiv beschlossen und mit Vorauslagen für Rechnung dieses Extraordinariums vorgegangen werden, da dasselbe doch erst im verfassungsmäßigen Wege bewilligt werden muß. Nun ist aber nicht anzunehmen, daß der Staatsvoranschlag dem kompetenten gesamten Reichsrate vor der zweiten Hälfte November werde vorgelegt werden, und dann beginne erst die Diskussion darüber. In bezug auf die so hochgegriffene Ziffer von neun Millionen aber halte Edler v. Plener sich verpflichtet, aufmerksam zu machen, daß das Defizit für 1862 auf 62 Millionen berechnet ist, dasselbe sich aber über 100 belaufen werde, wenn der Armeestand auch nur auf der gegenwärtigen Höhe verbleibt. Das in Rede stehende Extraordinarium würde noch eine weitere Erhöhung des Defizits begründen, dessen Bedeckung somit wesentlich erschwert wäre. Se. k. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Marineoberkommandant erwiderten: Für Österreich sei es von der höchsten Wichtigkeit, bei der Verstärkung seiner Flotte eine Priorität von mehreren Monaten vor Sardinien zu erzielen. Die hiezu erforderlichen technischen Bedingungen seien vorhanden, sobald die Bestellung rechtzeitig erfolgt. Nachdem aber mit Grund zu erwarten ist, daß der Reichsrat in Würdigung der Notwendigkeit der Schiffbauten das diesfällige Extraordinarium votieren werde, könnte man mit den Arbeiten schon im Monat Oktober beginnen und Akontozahlungen leisten, bis das Budget festgestellt ist. Die Auslagen verteilen sich übrigens auf ein ganzes Jahr und sind nicht in Silber zu bestreiten, was den Finanzen in zweifacher Beziehung eine Erleichterung gewährt. Der Minister des Äußern hielte es für angezeigt, die Prinzipienfrage zu erörtern, ob die österreichische Marine mit der Entwicklung der sardinischen völlig gleichen Schritt halten oder aber sich bloß auf die Erhaltung der streng notwendigen Defensivkraft beschränken solle. Dann frägt es sich: Was ist nötig, um die Defensive zu behaupten? Eine völlige Gleichstellung der beiderseitigen Seemacht scheine aber weder nötig noch selbst möglich, nachdem die im Besitze Sardiniens befindlichen Küsten ohne allen Vergleich ausgedehnter und dessen Häfen, Arsenale, Werften und Matrosen zahlreicher seien. Der Staatsminister erkennt sich zur Beurteilung der zum Grunde liegenden militärischen und technischen Fragen nicht kompetent. Doch scheint es ihm klar, daß eine wirksame Defensive manchmal nur durch rechtzeitige Ergreifung der Offensive erzielt werden kann. Da es aber hiebei auf den rechten Moment ankommt, so dürfte jeder Tag Aufschub in den Vorbereitungen vielleicht unersetzliche Nachteile herbeiführen. Es handelt sich gegenwärtig um eine Rüstung für den allerdringendsten Bedarf, und es tritt somit der Fall des § 13 des Staatsgrundgesetzes ein. Bei so dringenden Auslagen könne man nicht die noch lange Zeit erfordernde Zurücklegung des verfassungsmäßigen Weges abwarten, und die Verantwortlichkeit dafür kann mit Beruhigung übernommen werden. Soviel über den staatsrechtlichen Standpunkt — der freilich von dem der finanziellen Durchführbarkeit wesentlich verschieden ist. Der Finanzminister erwiderte, daß darin eben die Hauptschwierigkeit bestehe, denn es fehle ihm an verfügbaren Mitteln zur Deckung [der] fraglichen, ganz unerwarteten Auslagen in den nächsten Monaten. Mit Benützung aller Quellen könne er nur gerade den laufenden Dienst bis über den 1. Jänner 1862 hinaus bedecken. Dieser Bestimmung könne er nichts entziehen. Anderweitige Quellen aber werden sich erst dann erschließen, wenn der Reichsrat seine Mitwirkung zu einer Finanzoperation gewährt.
Se. k. k. apost. Majestät geruhten hierauf zu bemerken, daß — dieses vorausgesetzt —, um auf das praktische Feld zu gelangen, es am zweckmäßigsten wäre, zu prüfen, ob man den außerordentlichen Bedarf der Marine im Oktober und November nicht durch Reduktionen bei der Landarmee decken könnte.
Der Kriegsminister äußerte, daß bei der Armee in Italien allerdings noch Reduktionen möglich wären, namentlich wenn man nicht durch eine bedauerliche Komplikation gezwungen wäre, die Mannschaft der ungarischen Regimenter komplett bei den Fahnen zu behalten, ohne die deutschen Regimenter zurückziehen zu können. Der Minister des Äußern erklärte, er könne die Verantwortung für die Fortdauer friedlicher Verhältnisse nicht übernehmen. Die politische Situation sei im höchsten Grade unklar. Alle rüsten, und unerwartet schnell kann es irgendwo zum Kampfe kommen. Dem Polizeiminister erscheint es noch sehr fraglich, ob und wann Italien sich im Innern dergestalt konsolidieren werde, daß es daran denken kann, eine Macht wie Österreich ungestraft anzugreifen. Aus diesem Grund und bei der Schwierigkeit, die Marineextraordinarien in den nächsten Monaten zu decken, würde Baron Mecséry für deren wenigstens teilweisen Aufschub stimmen. Minister Ritter v. Lasser glaubte, daß man bis zu der kaum vor vier Monaten erfolgenden Feststellung des Budgets suchen sollte, die Auslagen für den Bau von etwa zwei Panzerschiffen aus vorhandenen Mitteln zu decken. Der Handelsminister kann den Antrag auf die Verstärkung unserer Kriegsmarine in der kürzesten Zeitfrist nur auf das wärmste unterstützten, da das Interesse unseres Seehandels es dringend erfordert, daß wir Herren des Adriatischen Meeres bleiben und die österreichische Kriegsmarine eine achtunggebietende Stellung behaupte. Präsident Baron Lichtenfels erinnert an die Verhandlungen im „verstärkten Reichsrate“ über die Kriegsmarine, worin auch Anhaltspunkte zur Rechtfertigung eines Vorgangs nach § 13 gefunden werden könnenVerhandlungen des verstärkten Reichsrates 1, 214 f.. Indes komme es freilich auf die Möglichkeit der Beischaffung der zum Bau erforderlichen Summen an. Bei der Unmöglichkeit, den Beschluß über eine ebenso dringende als wichtige Angelegenheit bis zur Erledigung der diesfälligen Budgetrubrik im Reichsrate aufzuschieben, würde der ungarische Hofkanzler glauben, daß einstweilen die Mittel zum Beginn der Schiffbauten durch Reduktionen an der Landarmee beizuschaffen wären. In einem ähnlichen Sinne sprach sich auch Minister Graf Esterházy aus.
Se. k. k. apost. Majestät geruhten schließlich, den Kriegsminister Ah. zu beauftragen, im Vernehmen mit dem durchlauchtigsten Herrn Erzherzog Marineoberkommandanten und dem Finanzminister auszumitteln, welche Summen für den in Rede stehenden Zweck durch Reduktionen bei der Armee erspart werden könntenDas Ergebnis dieser Verhandlungen war, daß die Marine für 1862 ein Extraordinarium von 7,2 Millionen fl. in Monatsraten von 700.000 bzw. 800.000 fl. erhalten sollte. Die Hälfte dieser Summe wurde durch eine Umorganisation bei der Infanterie freigemacht, die zu einer Beurlaubung von ca. 36.000 Mann führte, Vortrag des Kriegsministers v. 26. 9. 1861, KA., KM., Präs. (CK.) 4206/1861, bei ebd., Präs. (CK.) 4262/1861; ferner ebd., MKSM. 3189/1861; dabei wurde übrigens aus den ungarischen Regimentern niemand beurlaubt, KA., KM., Präs. (CK.) 4262/4/1861. Die andere Hälfte sollte aus den Staatsfinanzen zugeschossen werden. Der Kaiser genehmigte die Finanzierung mit dem Handschreiben v. 30. 9. 1861 an Plener: … Demnach haben Sie das für diese Bauten im Monate Oktober I. J. erforderliche und Ihnen von Meinem Marineoberkommando bereits bekanntgegebene Extraordinarium im Betrage von 700.000 fl. (siebenhunderttausend Gulden) in der Art zur Verfügung zu stellen, daß nebst der Verwendung des bei der Landarmee zu erzielenden Ersparnisbetrages von 300.000 fl. noch ein weiterer Betrag von 400.000 fl. flüssiggemacht werde; eine vom Kaiser paraphierte Abschrift dieses Handschreibens bei KA., AMA., T/c/6 (Schiffbau), Fasz. 1861/62, Nr. 36; im FA. ist kein diesbezügliches Aktenmaterial erhalten. Über den Zahlungsmodus kam es noch zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Kriegs- und dem Finanzminister, dazu MR. v. 19. 11. 1861.Den Bau der Schiffe selbst ordnete der Kaiser an mit dem Handschreiben v. 26. 9. 1861 an den Erzherzog Marineoberkommandanten (ein dazugehöriger Vortrag ist weder in KA., AMA., noch in HHSTA., Archiv Kaiser Maximilian von Mexiko, vorhanden) : Lieber Bruder Erzherzog Ferdinand Max! Um Meine Kriegsmarine schon dermalen jener Vermehrung zuzuführen, welche dieselbe im Interesse des Reiches dringend bedarf, finde Ich anzuordnen, daß drei Panzerfregatten, jede von 34 Kanonen, mit Beschleunigung in Angriff genommen und nach den der Marine hiefür noch zuzuweisenden extraordinären Erfordernissen mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln durchgeführt werden. Außer diesen Neubauten hat die gleichfalls vorzugsweise zu bewirkende Umstaltung der zwei Segelfregatten „Schwarzenberg“ und „Novara“ in Propellerschiffe alsogleich in Angriff genommen und ausgeführt zu werden. Die durch diese Vermehrung der Flotte notwendig sich zeigenden Landbauten und Erhöhung der Personalstände sind in dem nachträglich Meiner Entscheidung zu unterlegenden Voranschlage des Extraordinariums einzubeziehen. Wien, am 26. September 1861. Franz Joseph, KA., AMA., T/c/6 (Schiffbau), Fasz. 1861/62, Nr. 36-n..
Wien, 21. September 1861. Erzherzog Rainer.Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen. Franz Joseph. Wien, am 4. Oktober 1861.Empfangen 5. Oktober 1861. Erzherzog Rainer.